Die Hitze macht uns zu schaffen…

Nach wenigen km über vignettenpflichtige, zwar geteerte aber mit Riesenlöchern versehene, Strasse durch hügelige Steppenlandschaft… dann die roten Felsen von Belogradtschik, ein Bild… erinnert uns an Kappadokien oder Meteora, ein wahnsinns Anblick!


Kurz nach dem Städtchen finden wir den Abzweig zu den Felsen, einem möglichen Übernachtungsplatz und einer gefassten Quelle. Das Wasser fliesst angenehm kalt und sauber, 2 Liter die Minute, wenigstens die leeren Wasserbidons und Kanister füllen wir, Sigi schleppt das Wasser die 50 Meter den Weg rauf. Wir lernen langsam den Wert von Trinkwasser wieder zu schätzen, nicht mehr als selbstverständlich zu betrachten.
Wir haben gelernt, mit dem Frischwasser zu Haushalten und es nicht sinnlos laufen zu lassen. Auch das gehört zum autark Leben!
Dann, wir sind nicht weit gefahren, stehen in oder neben den nächsten Dörfern, direkt an der Strasse, mehrereBrunnen. Wir halten nochmals an um den Tank und weitere Flaschen auf zu füllen. Versuchen unseren selbst gebastelten „Wasserdieb“ anzuschliessen, der aber wegen zu geringem Wasserdruck und zuwenig Gefälle nicht funktioniert. Lastwagenchauffeure und Jungs auf Velos halten an um ihre Trinkflaschen zu füllen. Ein Reisebus mit mehrheitlich älteren Frauen, paar Männern und einem Mädchen steigen fröhlich schnatternd aus und drängen sich um den Brunnen, füllen Flaschen, trinken und erfrischen sich. Monschterburg und tierische Mitfahrer wurden bestaunt und dann machten die Frauen noch einen lustigen Kreistanz.


Trotz Sprachschwierigkeiten eine nette Begegnung mit Einheimischen!
In Montana kaufen wir noch schnell ein und fahren dann an den See. Der See hat viel Wasser und der Weg verschwindet im Wasser, wir stellen uns einfach vor dem Ufer hin. Die Nacht war angenehm ruhig bis auf die kurze „musikalische Einlage“ der Schakale. Eigentlich wollten wir 2-3 Tage bleiben, aber nach 14 Uhr am nächsten Tag war es ohne Schatten so unerträglich heiss, dass wir uns entscheiden weiter zu fahren, hoffen in den Bergen kühlere Luft zu finden. Paar Plätze von park4night haben wir angefahren, hat uns aber nirgends zugesagt. Ein grosser Steinbruch reizte uns… ob der noch in Betrieb ist?? Na ja morgens um 6-7 Uhr von Baggern oder Sprengungen aus den Federn gerissen zu werden ist ja auch nicht besonders. Also suchen wir mal aufs Geratewohl, fahren mal ein kleines Strässchen den Berg hoch, eng und löchrig ziemlich veraltet, dann weit oben eine tolle Aussicht, wir fahren mal weiter, können ja wieder zurück.. aber nein, es hat sich gelohnt, der Weg endet auf einer grossen wilden Wiese, in der Mitte ein grosses Monument.

Erstaunlich sauber der Platz, obwohl die Fahrspuren und (ausnahmsweise nur vereinzelte) Feuchttüechli, auf „Paarungsplätzchen“ von einigen Wohnungslosen 😡😜 hinweisen. Da es Mittwoch ist, können wir von einem ruhigen, störungsfreien Abend ausgehen.
Bis auf ein kurzes Gewitter war es auch traumhaft still, mit Fast Vollmond und Sternenhimmel.
Heute, nicht zu früh, sind wir dann gegen die Berge losgefahren, erst führte die Strasse die längste Zeit schnurgerade aus, links und rechts nur grün… Bäume und Gestrüpp, ganz selten ist ein wenig der schönen Landschaft zu sehen, grad wenn mal ein abgelegenes Dörfchen durchfahren wird.
Dann endlich geht es wieder in die Berge hoch und schon wieder finden wir einige Brunnen an der Strasse, mit genug Druck und somit können wir ohne Mühe, mit unserem Veloschlauch-Wasserdieb unseren Wasservorrat auffüllen. Wieder mal eine lässige Bergfahrt, weiter oben laufen einige Pferde frei, grasend am Strassenrand, dann kommt ein ganzer Zug Pferde mit Führer, mit leeren Holz-Bastsätteln gesattelt. Am Strassenrand sind viele Holzbeigen für den Abtransport bereit. Und dann sehen wir die nächste Gruppe, wie sie mit vollgepackten Sätteln das Holz aus den unwegsamen Schluchten zur Strasse tragen. Übrigens sahen die Pferde gesund, wohlgenährt und zufrieden aus! (Wollte das nur erwähnen um keine Tierschützer-Protest-Aktion aus zu lösen!)
Ich nehme sehr an, dass diese Pferde ein glücklicheres Leben haben als manche Spring-, Dressur- oder Rennpferde!
Wiederum einige Anläufe zum nächsten Übernachtungsplatz, wiederum ein Monument (Arch of Freedom) im Nationalpark. Wir stellten uns oberhalb des Parkplatzes, mit fantastischer Aussicht, hin. Die Hunde genossen wieder Freilauf und wir die gute kühle Luft. Beim Eindunkeln fuhren die Ranger langsam an uns vorbei und grüssten freundlich, also auch hier 0 Problem mit Freistehen.


Den nächsten Tag war ein Stausee geplant, wir möchten doch wieder mal schwimmen… doch leider, jedes Weglein war ein Flopp, entweder voll besetzt, keine Möglichkeit über das steile hohe Ufer ans Wasser zu kommen… und an der flachen Strandseite ein voller, lärmiger, knallheisser Badestrand. Wir sehen wieder zwei Monumente an der nächsten Bergkette, ein Blick genügt und wir sind uns einig… rauf ans ruhige Plätzchen. Schön… die Rauffahrt machte wieder riesig Spass und dann oben erwartete uns ein…. UFO?? Ach nein, es ist ein Lost Place Monument, da sind wir doch grad richtig! Es ist ein Gebäude, Buzludzha, aus der kommunistischen Zeit, das als Hauptquartier der Kommunistischen Partei diente. Dieses Gebäude wurde zu einem unfassbaren Preis von 8,2 Mio.€ (zu dem Zeitpunkt war ein durchschnittliches Monatseinkommen in Bulgarien 70€, 1981 Einweihung) in 7 Jahren Bauzeit erbaut. Mit vielen Bildern und Kunstwerken verziert erstellt.
Das besondere daran, ähnlich einem Amphitheater, den Redner in der Mitte hörte man ringsum bis in der hintersten (runden) Ecke.
Heute ein Trümmerhaufen im Innern, draussen mit Graffitis verziert, dient Hunderten Schwalben als Wolkenkratzer-Hochhaus und weidenden Pferden als Wetterschutz. Es ist verboten, es zu betreten, doch kann durch eine Öffnung der verschlossenen Eisentür die Zerstörung im Raum besichtigt werden.
Dora Ivanova machte 2014 ihre Diplomarbeit als Architektin für eine Renovation des Monuments, welches als eines der 7 gefährdetsten Kulturerbe Europas gilt. (Buzludzha-Monument.com)
Unser Parkplatz unterhalb war wiederum ruhig und aussichtsprächtig.
Bis auf einen etwas gespenstigen Zwischenfall paar Stunden nach Mitternacht… ein zufahrendes Fahrzeug war zu hören, in der Annahme ein weiteres Womo sucht einen Übernachtungsplatz, wollte ich schon weiterschlafen, dann ein lautstarker, unverständlicher Wortwechsel, aufheulender Motor und durchdrehende Räder… und fort war das unbeleuchtete Fahrzeug!
Am Morgen wollten wir zum nächsten Monument, doch stand auf dem Weg dort hin ein Polizeiauto quer über die Strasse und verwehrte uns mit ausweichenden Antworten die Weiterfahrt, die Strassen zum nächsten Monument seien gesperrt!
…Zufall oder Zusammenhang.. keine Ahnung.


So entschieden wir uns, erst einkaufen zu fahren, vielleicht haben wir Glück und finden endlich wieder, in der grösseren Stadt, Veliko Tarnovo, Nespresso kompatible Kaffekapseln…
Leider nicht der Fall und auch der Einkauf im dm war unbefriedigend. Dann halt weiter zum Wasserfall beim Kloster Kapinovo. Die tollen Fotos auf FB von einer Womobekannten hatten uns inspiriert, da wollten wir hin. Die lange Strecke auf der 6 zwischen Kasanlak und Gurkovo, war zwar gut ausgebaut, aber eine ziemliche Rennstrecke mit massenweise Lastwagen. Dann wieder enge löcherige Strasse den Berg rauf, einsam und wild teilweise die Gegend, ich freute mich schon auf den Wasserfall, klar am Wochenende rechneten wir schon mit mehr Volk… welch ein Zirkus uns da erwartete, erschreckte und enttäuschte uns aber sehr. Wir parkten beim Sportplatz, Sigi blieb bei laufendem Motor/Klimaanlage bei den Hunden und ich quälte mich durch das Menschengewühl, an lärmendem Schwimmbad und Musikgedröhne der „Strandbar“, Restaurant, Camping und Picknickplatz zum Durchgang für den Wasserfall. Mit einer Zauberbrille, die die lärmende Menschenschar, welche auf den Felsen und in den Becken des Wasserfalls rumsprangen, plantschten und schwammen wegzauberte, wäre das ein traumhaft schönes Plätzchen gewesen, ein Paradies zum Schwimmen und sich abzukühlen. Schade, aber da verzichten wir. Sigi hat noch einen Stausee entdeckt, zwar nochmal 33 km aber dort hat es einen Platz mit Steinkreisen wie bei Stonehenge, also sehen wir mal, nur paar km Umweg vor dem See. Dann erst mal die Überraschung, in dieser abgelegenen Gegend mit schlechter Zufahrt, ein Warnschild mit Fussgängern und…einem Golfwägelchen… Und dann die Bestätigung: Golfplatz und Hotel.. wir fahren trotzdem weiter, dann Schilder, Banner, dröhnende Musikboxen und schwarz gekleidete Securitas und Polizei. Auf unser Zögern winkten sie uns auf die Einfahrt zum Gelände, wir winkten ihnen aber nur zu und wendeten fluchtartig, nein das war es wohl nicht, wonach wir uns sehnten… ein Open Air bei über 30 Grad mit Hunden und Kater!? Den Steinkreis erblickten wir aus den Augenwinkeln.
Nächster Anlauf, wir wollen zwei Nächte bleiben… der See sieht nett aus… das denken sich noch einige andere Erholungssuchende, damit enden die nächsten paar Versuche über zum Glück trockene Matschwiesenwege im Kehren.
Doch wir werden fündig, zwar ohne Schatten aber idyllisches Uferplätzchen. Wir sind zufrieden, geniessen die Ruhe und Freiheit der Hunde, nur paar Gruppen auf der anderen Buchtseite sind am Zelten und Feiern. Die Nacht begann mit fröhlichem Gelächter, Gesang und Musik, die übers Wasser schallte und war später schön ruhig.
Der geplante Schwumm heute im See musste einer erfrischenden, kalten Aussendusche, mit der Küchenbrause durchs Küchenfenster, weichen.
Der See wäre mit Schlauchboot sicher mit sauberem Wasser in der Mitte des Sees erreichbar, vom Ufer aus aber ziemlich eklig… nicht nur das viele Schilf und Gräserzeugs, nein auch grosse Kuhherden haben das Ufer zertrampelt und versc….😡
Morgen gehts weiter….!

Schon wieder wir… müssen doch das aussergewöhnlich gute Internet hier in der Pampa nutzen 😜😀

Es freut uns immer wieder, Reaktionen auf unseren Blog zu bekommen, somit mit Freunden in Verbindung zu bleiben, Tipps zu bekommen und auch Antworten auf Fragen, die wir zwar uns oft stellen aber niemanden zum Fragen haben.
Von Susanna wurde uns nun auf unsere Feststellung, dass die Häuser in Rumänien in aneinander geklebten Reihen gebaut sind und in Bulgarien wieder einzeln stehen, die Frage gestellt: Warum?

Wegen den Häuserreihen in RO hab ich die Wohnhäuser und nicht Höfe gemeint, aber der Grund dafür?? Vielleicht wegen der Wärme, spart Heizkosten und Baumaterial, auch eventuelle Leitungen (Wasser, Abwasser, Strom etc.?!), oder ähnlich einer Wagenburg, Schutz gegen Eindringlinge? Obwohl mir all die von uns bereisten Länder friedlicher vorkommen, als in CH und D 😜.
Tja viele Sachen, die wir unterwegs sehen, beachten, uns wundern und fragen, werden uns leider nicht beantwortet. Weil mit fünf Tieren an Bord anhalten unterwegs in der Hitze fast unmöglich ist, wir erfreuen uns über die wunderschönen Landschaften während der Reise, den lustigen Details (Bienen Womo)

, süssen bunten Häuschen, prächtigen Gärten, lieblichen Tierherden. Wir wundern uns über die harte Arbeit, welche (uralt scheinende) kleine, buckelige, schwarz gekleidete Frauchen noch schaffen, mit Gabel und Rechen am Strassenrand Heureste zusammen nehmen oder die Einkäufe im Dorfladen schwer und weit nach Hause tragen.

Zum Einkaufen bleibt meist eine von uns im Womo, mit mit laufender Klimaanlage, das heisst mit laufendem Motor! Zudem sind wir ja den verschiedenen Sprachen nicht mächtig, was ein Gespräch/Fragen und Antworten eher verunmöglicht. Wenn wir mal genügend Internet haben, machen wir uns aber auch über Onkel Google schlau… wie heute Morgen… Goldschakale sind auch in Bulgarien angesiedelt, sowie auch Wölfe. Gestern in der Dunkelheit haben wir ein „Astros Konzert“ erlebt, das uns etwas erschaudern liess, Rulo musste seinen Outdoor Schlafplatz mit der engeren, sicheren Monschterburg-Innenkabine tauschen.
Castello hat sowieso nur bis vor dem Eindunkeln Ausgang und kommt dann entweder bei uns draussen an die Leine oder mit uns rein.
Bei Recherchen im Googeli entdeckten wir, dass unsere Monschterburg am Ufer des legendären Monschtersees steht.
The Bulgarian ‚Loch Ness Monster‘: the Water Bull of the Rabisha Lake
https://www.novinite.com/articles/113906/The+Bulgarian+%27Loch+Ness+Monster%27%3A+the+Water+Bull+of+the+Rabisha+Lake
Der Millionen Jahre alte See, welcher nie austrocknet, obwohl er weder Zu- noch Abfluss hat… in dem ein Monschter hausen soll.
Von alten Fischern hörte man ausserdem, sie hätten in dem fischreichen Gewässer einen 5 Meter langen und 350 kg schweren Fisch raus gezogen.

Ps. Bis jetzt haben wir erst 24 Grad im und vorm Womo… im Schatten der Weiden und der Kühldecke über der Front👍😅
(Gegen 19.00 Uhr waren’s dann 30 Grad).

Schlimm empfand ich die grässlichen Landwirtschaftsbetriebe, die Kolchosen, halb verrottet, mit riesigen Rundballen-, Silo-, Flachsilobergen, total verrosteten Fuhr- und Maschinenpärken mit Mauern und Stacheldraht eingezäunt.

In den unfreundlichen Massenställen hunderte von Rindviechern, oder dann unvorstellbar grosse, alte und auch ganz neue… wie Fabrikanlagen, Geflügelbetriebe…. grässlich. Da kann sogar ich, als überzeugte NICHT Vegetarierin, wochenlang ohne Fleisch auskommen und es lässt mich tierische und pflanzliche Frischnahrungsmittel von kleinen Bauernständen an der Strasse kaufen… auch wenn manchmal das Obst auf der nächsten Weide „entsorgt“ werden muss, weil es nicht unserem Geschmack entspricht.
Leider müssen wir den nächsten Marktbesuch auf kühlere Zeiten in Griechenland verschieben, weil es einfach zu heiss ist, um die Tiere im Womo zu lassen, ausser wir sind in der Pampa, können im Schatten parkieren und alle Fenster und „Wohnungstüre“ (mit fester Fliegengittertüre) offen lassen.

Nun haben wir den See und Sonnenuntergang wieder alleine für uns.


Wir geniessen noch, solange uns die Insekten nicht fressen, den romantisch schönen Abend draussen. Morgen fahren wir weiter, das Wasser wird knapp.
Der nächste See ruft… ob er auch so einsam und gemütlich ist wie hier?
Guet Nacht ihr Lieben!

Rumänien -Bulgarien… auch hier ist es fast unerträglich heiss

Wir sind wieder in den Bergen, da lässt es sich aushalten, es ist nicht so drückend heiss und nachts kühlt es erfrischend ab.
Heute ist Faulenzen angesagt. Der nette Platz im lichten Wäldchen, direkt am rauschenden Bach und ganz alleine, lädt wirklich zum Verweilen ein. (Eftimie Murgu)


Wir hatten gestern schon einen schönen Nachmittag hier, abends herrlich gegrillt, draussen Karten gespielt und vor dem zu Bett gehen im Bach gebadet.
Die Hunde und Castello haben das Paradies hier und können (sogar Andra) frei rumlaufen.
Bei der Hinfahrt die Schlucht hinauf besichtigten wir alte Wassermühlen, welche teilweise noch betrieben werden. Bei der Einen war ein Mann am Mahlen und das Mehl ab sieben. Für 10 Lei kauften wir 2 kg …Mehl, Sigi war ganz happy, Naturkostmehl direkt aus der Mühle zu kaufen, zum Nachtessen und gleich noch zum zMorge hat sie uns feine Brötchen gebacken.
Ein Fehler muss so ein Traumplatz ja haben… es ist zum verrück werden… kein Internet, kein Netzwerk , manchmal kommt schnell ein „Funke“ durch… ein Whattsapp ohne Foto!? Und da merkt frau dann was alles ohne Internet so nicht läuft. Jetzt hätt ich mal Zeit endlich einen Blogbeitrag zu schreiben, doch auch das harzt, denn ich kann ja nichts nachschlagen… Google, GoogleMaps und Konsorte schweigt😡.
So geniessen wir mal die herrliche Ruhe, ich hänge in meinem Sessel am Baum und blicke durch die Blätter zum blauen Himmel hoch, lausche dem Gurgeln und Plätschern des Baches zu.
Sogar der Platz ist aussergewöhnlich sauber, es hängen einige Abfallkübel an Bäumen und ein grosser Kontainer steht auf der Wiese.
Auf der Fahrt kommen wir an unendlich scheinenden Feldern vorbei, mit „traurigen“ Sonnenblumen die ganz dunkel sind und ihre schwarzen, dörren, Sonne verbrannten Köpfe in eine Richtung hängen lassen. … ein trauriges Leben und zum Schluss werden sie gedroschen und ihre Kernen grausam zerquetscht und gepresst. Ja und auch so geht es den zwar glücklich heran reifenden Oliven in Griechenland und Co. … ein schreckliches Ende.

Tja liebe Veganer… das musste mal raus🤣
Wir fahren durch km lange Dörfer,beidseits der Strasse, ein Haus ans andere ohne Abstand gebaut, von der Strasse über eine Einfahrt/Brücke vom
Abwasserkanal. Immer wieder Pferdefuhrwerke, oft in rasantem Tempo oder mit Fohlen bei Fuss.

Es istSamstag, viele Paare heiraten merken wir, links und rechts der Strasse sitzen die Einwohner auf den Bänken vor dem Haus/Garten und beobachten plaudernd das Geschehen, abwartend auf das Brautpaar. Ein Brautzug, begleitet von Hochzeitsgästen und Dorfmusik kreuzen unseren Weg.


Wir fahren weiter, Richtung Donau, da wo die vielen kleinen und grösseren Flüsse von den Bergen in die Donau fliessen. Die Donau ist da riesig breit… wie ein See. Nach paar Fehlversuchen ( überfüllte Plätze, „Müllhaldenplätzchen“ ) haben wir Glück, zwar ist hier auch noch Betrieb, Fischer und hinten am Sandstrand Badelustige, aber wir erwischten eine frei Einbuchtung
direkt am Ufer der Donau.

Nur wahnsinnig heiss wars, und wieder einmal mehr sind wir um die Kühldecke für über das Fahrzeug froh. (Cetate,Port Cultural)
Abends leerte sich der Platz und wir verbrachten eine super ruhige Nacht. Leider waren die Mücken so aufdringlich und angriffig, alle Spray und Räucherspiralen nutzten nichts, sodass wir uns ins Womo verzogen.
Heute nach dem Frühstück, Mückenfrei hinter Insektenrollos 😡 fuhren wir los, nicht weit und wir haben die Grenze zu Bulgarien erreicht. Trotz EU Grenzkontrolle, dann Geldwechsel und Vignettenkauf, für 15 Euro können wir nun 1Monat die Bulgarischen Strassen benützen, dies gilt nicht nur für Autobahnen, nein auf den bald folgenden gut 20 km total gewellten, löchrigen, Gras bewachsenen Holperstrassen waren auch Schilder für Vignettenzwang angebracht. Auf der ganzen Strasse begegneten wir 1 Pferdefuhrwerk, 1 kreuzendes Auto, dessen Fahrer uns ganz entgeistert zu lachte, und 2 geparkte Autos, sonst keine Menschenseele. 1 Schlange und eine Echse huschten über die Strasse.
Durch paar Dörfer, ganz anders als in Rumänien, die Häuser wieder einzeln stehend, in Gärten hinter Büschen versteckt und menschenleer, haben sich wohl alle in die kühlen Häuser versteckt.

(Magura Lake Rabisha:)
Und dann die Spannung… der See auf Googlemaps ist ganz in der Nähe, wir müssen ihn nächstens erblicken… was wird uns erwarten??
Einfach super und traumhaft, das ideale lauschige Plätzchen hat Sigi auf Googlemaps gefunden und es übertrifft unsere Erwartungen/Hoffnungen. Ein einsamer See umgeben mit ziemlich trockenen Weiden, paar Büschen und einige schattenspendende Bäume. Nur paar Autos und 1 Womo mit fröhlichen, Badenden Erholungssuchenden verteilen sich locker um den See. Wir finden das ultimative Plätzchen für uns, einer kleinen Baumgruppe die für uns und die Hunde Schatten spendet, ein angenehmes Lüftchen vom See macht die Hitze erträglicher und sogar ein passender Ast bot sich für meinen Hängesessel an. Geht’s uns gut!!
Nun genug geschrieben, wir haben eben einen leckeren Sigi‘s Brotsalat gegessen und prüfen nun mal die Wassertemperaturen.

Bis demnächst… in diesem Blog

Wilde Schönheit der Karpaten…

Die Zeit und die Kilometer vergehen wie im Fluge… und wir sind heute schon in Ungarn angekommen.
Na ja das war vor paar Tagen… mein Internet war aus und es ist einfach zu heiss zum schreiben und denken, ich glaube die Hitze schwemmt mir grad paar graue Hirnzellen aus 😂!
Je mehr wir in Polen südlicher kamen, wurden leider die Plätze auch wieder schmutziger. Einfach schade, da waren wir ja vom Baltikum verwöhnt.
Die Gärten in den Dörfern waren in Südost Polen und der Slowakei zwar sehr gepützelt und nicht gerade unser Geschmack… jeder wollte den Nachbarn übertreffen und die meisten, schöner gestutzten Bäumchen und Büsche im „Golfrasen“ stehen haben… natürlich geometrisch ausgemessen angepflanzt… na ja, jedem das Seine!

Übrigens tut unser Kühlschrank seine Dienste wieder… nicht ganz zuverlässig, wir müssen regelmässig kontrollieren und bei Bedarf neu zünden, aber er kühlt wieder besser als nach jeder Reparatur in den verschiedenen Womo Werkstätten! Danke Jörg! Er hat sich liebenswürdig unserer Monschterburg angenommen und Kühlschrank und einige andere Mängel in Ordnung gebracht.
Anja und Jörg mit Hund Rudi, Kater Moritz und Hippo Magirus Deutz (ein Fahrzeug meiner Träume😍), wieder zwei nette Womo Bekanntschaften, die wir sicher irgendwann… irgendwo mal wieder treffen werden.

Irgendwie zog es uns schnell weiter, wir haben noch paar reizende Übernachtungsplätzchen gefunden, in der Slowakei genoss ich das Fahren über die Bergstrecke der Tatra, wir übernachteten an Bergseen und Flüssen… leider ohne die kühlenden Fluten nutzen zu können, denn es war ziemlich eklig was da so rumlag, Janosch fing sich gleich 2 grosse Angelhaken mit Blei und Schnur ein, zum Glück nur in den Rutenhaaren verhakt.

Eine schöne Überraschung war die Nachricht, dass mein Sohn Michael und seine Frau Gabriela bei ihrer Töffurlaubstour ganz in der Nähe sind und wir uns nächstens kreuzen werden.
So machten wir einen Treffpunkt bei Betliar, Slowakei, aus und gingen im einzigen, aber mega feinen Lokal im Dorf Essen. Ein wunderschöner Abend, es gab viel zu erzählen, wir hatten uns ja schon länger nicht mehr gesehen und bis zum nächsten Mal nach dem Überwintern in Griechenland vergehen noch paar Monate.

Heute sind wir nun in Rumänien gelandet. Bei der Tankstelle nach dem Zoll bin ich die RoVignette lösen gegangen, in der Zeit erlebte Sigi den ersten negativen Zwischenfall. Eine junge Romafrau mit Kinderwagen flitzte heran, riss die Beifahrertür auf und entnahm die Wasserflasche, Sigi riss die Türe zu und drückte schnell den Schliessknopf. Die Freche versuchte es noch bei den andern Türen und schlug die Flasche gegen das Womo.

Und nun sind wir mal “ Normale Camper“, verbringen zwei Tage auf einem kleinen, netten Familiencamping, haben Markise, Sonnensegel, Tisch und Stühle draussen und waschen unseren riesigen Berg Schmutzwäsche, sieben Maschinen. Seit Riga haben wir keinen Self Waschsalon gefunden. Nun war es dringend nötig!
Alle Vierpfoter liegen wie tot im Schatten rum, nur der kleine Kater bewegt sich zwischendurch mal in einer Actionphase und spielt herum.
2x zwang uns ein Gewitter, die Wäsche vor erneutem Spülgang zu retten und alles auf den kleinen Wäscheständer unter die Markise zu hängen.
Am 2. Abend verwöhnte uns die Campingplatzbesitzerin mit leckeren einheimischen Spezialitäten, dazu ein selbstgebrannter Kartoffelschnaps und später einen feinen Zwetschgenkuchen mit Früchten aus dem Garten.
Obwohl wir Campingplätze ja sonst meiden, fühlten wir uns sehr wohl bei den Beiden… Er Franzose, Sie von dort. Der Camping erst vor 3 Monaten eröffnet und mit Herz gestaltet. Gestern sind wir dann weiter, los in die Berge… eigentlich wollten wir an einen See, dort konnte man aber nirgends mit Womo schön stehen und für unsere Viecher wär es auch nicht lustig, so nah an der Strasse. Der einzige eigentlich nette abgelegene Platz war so verdreckt, dass wir diesmal keine Lust hatten zu sammeln.
So fuhren wir weiter die 183 den Berg hinauf… im Winter die Abfahrtstrecke für Skirennen 😂… und zuoberst dann die Überraschung… Baustelle-Passübergang gesperrt 😡also alles wieder runter, Berg umfahren und andere Seite wieder hoch.
Die Strecke war aber herrlich, wie gemacht für unsere Bergziege Monschterburg. Die Gegend wurde Traumhaft, wir fühlten uns zig Jahre zurück versetzt. Da ist Landwirtschaft noch Handarbeit, Sense und Rechen, Brückenwagen fürs Heufuder… wie damals auf unserem Bergbauernhof auf Lavrius Surselva Graubünden.
Auf allen Wiesen waren Heinzen aufgestellt und offene Schober mit Dach waren voll Heu.
Wo die Häuser im Flachland unten meist gemauert und hübsch in allen Farben bunt gestrichen waren, sind sie in der Berggegend Marmarosch viel aus Holz, in Blockbauweise nach alter Art gebaut, viel mit Holzschindeln, Hofeinfahrtstore mit kunstvoll geschnitzten Rahmen und Türen und so ganz gegen meinen Geschmack, wirklich wunderschöne Holzkirchen! … einfach einzigartig. Nur schade sind die Strassen ohne Ausweichstellen oder Parkplätze und so schlecht, viel befahren und eng, dass ich nicht anhalten kann zum fotografieren. Die Bilder bleiben aber in unserer Erinnerung verankert!
Wir kommen noch an einem Touristischen Ort vorbei, mit Wasserfall, Wasserrad, Restaurant, Souvenir Stände, kunstvoll gemacht …aber ein Rummel.
Weil es so heiss ist können wir ja nie länger parken und die Hunde im Womo lassen und somit verpassen wir einige Sehenswürdigkeiten.
Unseren Schlafplatz haben wir aber immer noch nicht gefunden, dafür gut und traditionell gegessen… für 12 € zusammen inkl. Getränk.
Auf Gogglemaps hat Sigi was gefunden an der 185, eine weisse Strasse, am Grenzfluss zur Ukraine, der Theiß. Unterwegs hält uns ein Autofahrer an und fragt wohin wir wollen… wir müssten wenden.. nach 5 km sei Ende der Strasse. Nun wir versuchtens trotzdem, mit dem Erfolg, dass wir nach einer Feldwegfahrt an idyllischen Feldern vorbei, wirklich nicht mehr weiter konnten und die Strecke zurück mussten.
Irgendwann waren wir auch wieder auf der Hauptstrasse, es wurde dunkel und immer dunkler, Strassenlaternen ein Fremdwort, genau so wie Beleuchtung von Baustellen, Löchern in der Strasse, etc. die vielen Pferdefuhrwerke, Velofahrer und dunkel gekleideten Fussgänger, uralte landwirtschaftliche Maschinen hatten natürlich auch weder Licht noch Katzenauge. Eine anstrengende, abenteuerliche eher schon kriminelle Fahrt… ich schleppte eine Riesenautoschlange hinter mir her, denn zum Ausweichen und Vorlassen fehlte die Möglichkeit. Viele Rumänen fahren auch wie Kamikaze Geschosse. Rot beim Lichtsignal, doppelte Sicherheitslinien, Überholverbot
u.s.w. sind nur als Empfehlung gedacht und Streifenpolizisten am Strassenrand sind wahrscheinlich nur zur Zierde da.
Ich war jedenfalls froh, als wir das Städtchen Viseu de Sus und somit den Übernachtungsparkplatz beim Dampfeisenbahn Museum/Bahnhof, Mocãnita erreichten.
Hier waren schon paar Womos und ein Rudel Strassenhunde, die bellend ihr Revier verteidigten… ein Spiessruten Pippi Laufen mit unseren Vier, Castello hatte Leinenzwang☹️.
Am Morgen schon früh reger Betrieb und Lärm. Rauch lag in der Luft und nebelte uns ein, die Dampflock wurde eingeheizt. Der Parkplatz füllte sich mit Autos und fröhliche Menschen freuten sich auf die Dampffahrt. Täglich um 9 Uhr fährt der Zug eine fast 6 Stündige Ausfahrt mit Touristen.
Wir haben unser Frühstück auf der Bank genossen und fuhren weiter. An einem schönen Fluss, mit leider total versifftem Zugang, machten wir Halt, um unseren Vierbeinern Ausgang ohne Touristen und aufdringlichen Strassenhunden zu gewähren.
Über zwei Pässe gings, mit herrlichen Serpentinen und toller Aussicht und bei der Abfahrt entdeckten wir einen Holperweg, der zum Flüsschen Bistritz führte.
Da bleiben wir mal zwei Nächte, etwas Ruhe tut gut… da haben wir uns aber etwas verkalkuliert … es fahren ständig wieder Autos vorbei, die Insassen mit neugierigen Blicken. Ein Auto hält an, der Fahrer ruft uns was zu. Also schauen wir was er will… ach natürlich, da hat es Romas.. der Vater bittet auf gut Französisch um etwas Nahrung für sein Kleinkind. Na ja dann suchen wir doch mal was zusammen, viel gibt unser Vorrat zwar nicht mehr her, aber die Milch und paar andere Nahrungsmittel nimmt die Familie gerne an und der grössere Junge freut sich über ein Paket Guetzli. Ich leg noch einen 5 Lei Schein drauf.
Sie bedanken sich höflich und betteln nicht weiter.
Weiter unten richtet sich eine Schar junger Erwachsener, zu einem kleinen privaten Festival, ein. Jedenfalls hört man noch lange die BumBum Musik und Gelächter.
Eine Herde Rinder besucht uns und umringt neugierig das Womo, ich verscheuche sie paarmal und wir bringen die Hunde und Castello in Sicherheit der „Burgmauern“.
Zum Glück verzogen sich die Hornviecher bald auf die andere Strassenseite, die Monschterburg war denen nicht interessant genug.
Dann war die Nacht sternenklar, dunkel und recht ruhig.
Heute Morgen dann, nach dem Frühstück, die nächste Roma Familie, sie boten uns eine Schachtel mit Steinpilzen zum kaufen an.
Na bei Steinpilzen kann ja nicht viel schief gehen, zwar wollte ich paar aussortieren da sie teilweise verwurmt waren, einen Preis nannte sie nicht, die 10 Lei fand sie aber doch zu wenig so gab ich ihr 20, dann bettelte sie noch um Essen für die Kinderschar, da gab es aber nur noch kleine Reste, ein halbes Paket Haferflocken, 1 Sack Gries doch die Milch hatten wir ja schon gestern geopfert, das restliche Brot vom Frühstück und Tortillachips verzehrten die Kinder. Etwas unzufrieden über die Ausbeute zog die Mutter mit ihren Kindern ab.
Heute ist Sonntag und wir bemerken den Unterschied zu Estland… drei Familien mit Kindern sind eben an “ unserem “ Picknickplatz zugefahren, die Kinder springen schon jauchzend im Flüsschen rum, während die Erwachsenen Decken ausbreiten, Feuerholz hacken und das Picknick bereiten.
Wir sitzen gemütlich am (etwas gewöhnungsbedürftigen und originellen) Tisch mit Bank. Frau muss sehr achtsam sein mit Sachen auf den Tisch legen, doch wir sind ja einfallsreich😂.
Die vielen Autos mit Romas patrouillieren indessen fleissig, frage mich, was das für einen Sinn macht.
Wir geniessen jedenfalls das sonst idyllische Plätzchen, das einem fast in der Schweiz vermuten lässt. Die Temperatur ist da sehr angenehm, das sanfte Lüftchen und die Schatten spendenden Tannen sind herrlich!
Nun mach ich mich anzs eisgekühlte Wassermelonen aufschneiden.
Wir sind hier oben ohne jegliches Telefon/Netz, die Tracker funktionieren nicht, der Huawei Router mit Prepaid gibt kein Internet her und ich bin nun mal ums Sat Internet von Filiago froh.
Mal sehen wie die Fotos durch gehen…

Nachtrag:
Und wie wir so unsere Melone geniessen, kommt der eine Mann mit einer Riesen Platte Kartoffeln und Grillfleisch zu uns rüber und bedient uns, danach noch einer und zum Schluss noch eine Frau. Inzwischen sind es 6 Familien teilweise gemischt aus Italien. Es war mir doch, dass ich Italienisch raus höre!

Und so geht es dann: den einen geben und von den andern bekommen. Schön❤️

Fotogalerie:

Nach nun zwei Stunden Versuch Fotos zu laden und einem etwas heftigen Sturz auf die Schnauze, über Steine und Gestrüpp, geb ich es für heute auf und verschieb die Fotos auf besseres Internet!