Das Festland hat uns wieder…

Am Montag haben wir den schönen, gemütlichen Camping in S’Alessio und damit die netten Womonachbarn verlassen, setzten bei schönem Wetter, ohne Sturm, von Messina aufs Festland über.
img_6101
Eigentlich wollten wir freistehen, doch die Parkplätze und Strände, die wir fanden, waren so vermüllt, dass wir die Lust dran verloren und einen kleinen, leeren aber offenen Stellplatz anfuhren. Eine traumhafte Kulisse am Strand,
img_6125

img_6132
Felsenhalbinselchen, ein kleines Dorf mit Laden, Bar und Lebensmittelgeschäft in der Nähe, der Stellplatz nett gemacht und gegen den Fels mit kleinem Wasserfall. Nur leider auch da überall ausserhalb des Platzes Abfall!
Gestern fuhren wir bis Lamezia Terme, kostenloses Übernachten auf gemischtem Parkplatz mit Ent- und Versorgung und eine kleine, saubere, nette Terme mit 38 – 42 Grad warmem Schwefelmineralwasser. Es war herrlich, das warme Wasser tat unseren schmerzenden Gliedern sehr gut und wir genossen das wohltuende Bad vor dem Frühstück heute Morgen gleich nochmals.
img_6140

img_6146

img_6156
In den nassen Badeklamotten waren die paar Meter vom heissen Bad zum Womo im eisigen Wind sehr kalt, sind wir doch nicht mehr so kühle Temperaturen gewohnt. Für die Hunde und June war es nicht so praktisch zum Spazieren und auch da ab ca. 50 Meter vom Bad entfernt Dreck und Abfall, „Gummis“ und Feuchttücher, Scherben und Plastik.
Nach dem Frühstück und „Camper Service“ fuhren wir weiter. Die Landschaft war wieder sehr schön, viele Olivenhaine, Zitrusfrüchte und grünes, üppiges Gras, Schilf und Blumen. Hügeliges Gelände, Berge.
Ich halte mich strickt an die italienischen Strassenverkehrsregeln, fahre mindestens 20 km/h über dem vorgeschriebenen Limit, bei Stoppstrassen fahre ich einfach drüber.. na ja mit wenigstens einem Blick 😉, Fahrverbote werden übersehen und angehalten für Fotos wird fast überall. Der Schilderwald steht nur als Verwirrung oder Empfehlung. Das hab ich von andern Womofahrern und durch Erfahrung mit den italienischen Autofahrern gelernt!
Heute sahen wir ein Bilderbuchstädtchen an den Berg geklebt, vielleicht kommen wir dort ja auch mit Womo hin !??
Na ja… fast gings, die ersten 200 Meter waren ja ok.. und dann, bevor ich stecken blieb, fuhr ich mit Hilfe meiner Teamerfahrenen Copilotin wieder rückwärts raus 😜. Bei einem der vielen kleinen Tunnels, die Geschwindigkeitsbeschränkung war wegen Baustelle (zwar nicht in Betrieb) von 90 auf 50..40..und dann 20 runtergesetzt, wir fuhren mit 50 durch, wollten ja schliesslich den Rattenschwanz hinter uns nicht überstrapazieren und verärgern, bevor sie (bei Überholverbot und Kurven) noch überholen konnten. Tja und dann bei einer Kreuzung vor dem Ort, stand ein junger Carabinieri in schmucker Uniform, mit der Haltekelle am Strassenrand und winkte uns raus. Ein Schwall italienischer Worte von ihm.. und von mir ein unschuldiger Blick mit verständnislosen Augen 😉. Auf seine Frage „parla italiano?“ verneinte ich natürlich: no no!
Darauf winkte er mich mit freundlichem : Buon Viaggio! weiter. Da müssen unsere Polizisten noch viel von den netten Italienern lernen!!
Mit 40 km Umweg über die Berge, der uns aber mit einer tollen Fahrt mit wahnsinns Aussicht aufs Meer, Küste und Städte belohnte, erreichten wir wieder bei Paola das Meer und nach kurzer Fahrt der Küste nach den von Wolfgang und Barbara empfohlenen Stellplatz. Schade haben wir den nicht schon früher angefahren, hier ist es gut eine Weile auszuhalten, was wir bis jetzt gesehen haben sieht super aus.. saubere, praktische Entsorgungsstellen, Trinkwasser und Stromsäulen bei allen paar Plätzen, Sanitäranlagen haben wir noch nicht besucht, dafür den riesen Traumstrand. Als wir ankamen schickte mich Sigi rasch zu einem Paar, wo wir Thurgauer Nummernschilder am Womo sahen, um uns zu informieren. Lustig wie „klein“ Italien ist..auf dem Campingplatz in s’Allesio haben uns Wolfgang und Barbara von ihren Schweizerfreunden erzählt, die bald kommen werden. Hier in Diamante fragten uns die Thurgauer, wo wir denn waren, und es ergab sich die Überraschung, dass genau sie diese Schweizercamper sind, welche nach s’Alessio fahren.
Nun ist es nach einem prächtigen Sonnenuntergang wieder stockdunkel, Sterne glitzern am klaren Himmel und die Wellen rauschen anderen genehm.
Guet Nacht in die Ferne.. übrigens .. wir klimatisieren uns langsam an den baldigen „Heimatbesuch“ an, heute über den Berg war es auf 1000 M.ü.Meer nur 3 Grad, an der Küste in der Sonne wieder angenehm warm und nun wärmt unsere Gasheizung die zweite Nacht die Monschterburg.

img_6191

img_6193

img_6195

img_6206

img_6208

Weltuntergangsstimmung..!

Freitag Abend, erst 16 Uhr 30 und draussen Weltuntergangsstimmung!
Letzten Samstag sind wir ja weiter gefahren bis wieder an die Küste Richtung Messina, nun aber am Tage und es war wunderschön. Wir fuhren, nachdem wieder einige „offene“ Stellplätze geschlossen waren, einen Campingplatz an. Bevor wir wieder aufs Festland rüber setzen, wollen wir noch etwas ruhen, mal den Hundezaun aufstellen, Tisch und Stühle raus tun, mit Nachbarn quatschen und auch Reparatur- und Haushaltarbeiten erledigen. Es ist ein netter Campingplatz mit sehr freundlichem, hilfsbereitem Chef und Personal.. ein Familienbetrieb und Hundefreundlich! Zudem jetzt fast leer, ausser uns noch fünf andere Womos, die länger hier bleiben zum Überwintern.
Der Fluss nebenan war fast ausgetrocknet, man konnte noch drüber laufen. Hundespaziergänge auf einer Seite rauf und der anderen runter. Ideal zum Laufen und auch Rad fahren. Unterwegs Schaf-und Ziegenherden mit schönen, braven Herdenschutzhunden.
Einkaufsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe.
Auch nette Nachbarn, immer für ein Schwätzchen zu haben.
Alles schön.. bis gestern.. das Gewitter wütet seit gestern Nacht und macht mit steigender Gewalt weiter. Der Fluss hat schon die letzten Tage Dreckwasser runter gespült, das als schwarze Masse ins Meer treibt und riesige Wellen zurück schlägt.
Die neue Brücke nebenan, erst gestern hatten wir drüber geredet, eine Fehlkonstruktion oder der Baumeister hat den Plan verkehrt gehalten. Die Strassenwölbung geht nämlich nach unten und die Wasserdurchläufe/Bogen sind viel zu klein. Gestern hatten die Arbeiter noch massenweise Verkehrstafeln montiert, nur die für Achtung Hochwasser nicht.
Heute Mittag sind Sigi und ich dann schnell mit dem Rad zum Supermarkt rüber gefahren, durchs geschnittene Loch in der Bauabschrankung (die neue Strasse war noch nicht eröffnet) und dann wollten wir gleich wieder zurück. Komisch, warum hats da so viele Leute am Ufer?? Und dann sahen wird.. kein Durchkommen mehr über die Brücke.. der reissende Fluss überspült die Brücke. Ein Moment schauen wir gebannt dem Schauspiel zu, fahren dann aber schnell flussaufwärts bis zur stabilen Holzbrücke für Fussgänger und Radfahrer, die ist in hohem Bogen über das Flussbett gespannt.
Inzwischen ist es dunkel, der Regen wird eher stärker und ein gewaltiges Blitzen erleuchtet unaufhörlich mit Donnergegrolle begleitet den Himmel. Sicherheitshalber haben wir mal die Räder aufgeladen und alles in der WoMo Garage versorgt, damit wir notfalls schnell abfahren könnten. Aber wohin.. ? keine Ahnung! Der Platzchef beruhigt uns zwar, es sei schon sicher hier, hoffen wir er hat recht! Unheimlich ist es schon recht stark. Sooo ein Gewitter, so lange und mit einem so spektakulären Blitzfeuerwerk ! Wir sitzen alle Sieben im Trockenen WoMo, im Moment schlafen die Hunde erschöpft und ergeben, zusammengerollt am Boden, nur Andra lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und schläft auf ihrer Sitzbank und June putzt sich seelenruhig.
Wir Zwei hocken mit gemischten Gefühlen und doch auch mit Angst auf den Sesseln und hoffen, es hört doch noch mal auf. Auf dem Platz steht das Regenwasser 10 cm hoch.. wir freuen uns solange das Wasser noch klar ist, vom Fluss oder Meer wärs ja schwarz!
Liebi Grüessli von uns allen, drückt uns die Daumen!
Das Sat Internet ist wohl auch ausgestiegen, mal sehen ob der Beitrag rausgeht!

Drei Nächte Pause.. fernab vom Meeresrauschen

Gestern sind wir mit den Fahrrädern ins Städtchen hoch gefahren.. zum Glück kamen wir in der Nacht zuvor von unten zum Stellplatz.. durch den Ort wär es unmöglich eng und verwinkelt gewesen. So genossen wir mal eine Erkundungstour ohne die Hunde, dafür mit Drahtesel.. und da unsere ja Akkus und Motor haben, störten uns auch die Steigungen nicht!
img_5711

img_5705

Waren natürlich vorher schon mit den Hunden, im Fluss rauf gelaufen… äähhmm ach ja, der führt jetzt kein Wasser, ist aber ein riesiges Flussbett, das wohl im
Frühjahr gewaltige Wassermassen mit Geröll und Felsen runter schwemmt.
Im Städtchen war auch Betrieb, viele kleine Geschäfte, Bar’s, Handwerker, ein Supermarkt und dann Wegweiser zur alten Stadt und Rundweg zum Laufen mit Besichtigungspunkten. Ein Mann erklärte uns den Plan und die Wege auf Französisch, wobei wir erfuhren, dass noch ein Fluss, der Alcantara, durch Francavilla fliesst, der wird gespeist durch viele Quellen aus verschiedenen Tälern. Das Flussbett und Gestein auf dem Weg und am Ufer ist Lavagestein vom Etna. Wir entschlossen uns den Weg zu fahren, mussten aber oft absteigen und schieben oder eher zurück halten, es ging manchmal recht steil und mit Lavageröll runter und auch Treppen führten runter zum Fluss, wo es Wasserfälle und sogenannte Gurne hat (kleine Becken wie runde Badewannen)
img_5681

img_5690

img_5699

img_5710. Die Schlucht ist ca. 50 km lang und hat viele tolle Felsformationen, Basaltsäulen wie Orgelpfeiffen, Wasserfälle und Wasserbecken. Im Sommer wohl auch eine Touristenattraktion. Soll teilweise sogar Lifte geben, um bei tiefen Stellen in die Schlucht zu kommen.
Heute sind wir mit den Velos und den Hunden (Andra bewachte während dessen die Monschterburg, wär zu weit für sie gewesen) ca. 9 km hoch und runter am trockenen Fluss gefahren. Eine richtige Trial Strecke, drei Quad haben uns dabei auch überholt. Teilweise war der Weg nicht nur steinig sondern auch zu weicher Sand. Es hat aber Spass gemacht.. uns und den Hunden. Rulo geniesst es, auch so viel frei rennen zu dürfen.
Über das riesige „Flussbett“ oder wer weiss was… hab ich jedenfalls nach langem Suchen auf www nichts gefunden. Könnte ja auch eine gewaltige Rüfe gewesen sein?? Es hat aber stufenweise über die ganze Breite Verbauungen wie ein Zaun, der die Felsbrocken, Geröll und Sand aufhält. Auf einer Bergseite sieht man von weitem eine Überbauung von komischen Häusern, alle gleich komische Schachteln und sehen unfertig, verlottert aus, vielleicht auch so ein misslungenes Projekt der Regierung?!
img_5717

img_5720

img_5722
Nun hocken wir im Trocknen, der Regen ist eingezogen, es ist kühler und igitt dunkel.
Diese Nacht, die 3., bleiben wir noch, der Stellplatz von der Gemeinde mit Schildern ausgewiesen, verspricht zwar Strom, Ver-und Entsorgung; ja Stromsäulen stehen paar am Platz.. leider ohne „Saft“, irgendeinen Einlass für Abwasser und WC Kassette fanden wir nicht (zum Glück sind wir leer angekommen), beleuchtet ist der Platz auch nicht (zu unserem grossen Glück, habens lieber dunkel nachts und Rollo auf!) ABER.. es hat frisches Wasser ab Brunnen mit Schlauchanschluss, UND der Platz ist für unsere Vorstellung schön, toll zum mit Hunden laufen, Radfahren, Einkaufen, Kochen und Backen,Haushaltarbeiten und kleine Reperaturen.. und.. Nichtstun..
img_5693

img_5686

img_5661

img_5664

img_5667

img_5668

img_5669

das Navi nervt.. komische Geräusche macht unser WoMo…

Heute sind wir weiter gefahren. Zuerst zum Waschen nach Augusta zurück. Plötzlich fiept der Ducato, es kommt beim Bremsen, hört wieder auf, dann ist es wieder da. Wir versuchen dass Geräusch zu lokalisieren, ist verwirrend und schwer, aber es nervt gewaltig. Ob ich den Pannendienst brauche oder eine Fiatgarage anfahre? Erstmal am Strassenrand anhalten, Motorhaube auf.. ich höre nichts, Sigi drinnen aber schon.. Bis wir endlich merken, es ist die defekte Eintrittstufe. Wir haben sie angebunden, weil sie schon wieder nicht mehr funktioniert! Wir sind froh ist es nichts schlimmeres 😉😄. Als nächstes ein Toggtoggtogg .. wird doch kein Plattfuss sein, nein das müsste ich ja beim Fahren merken.. und die Lösung: Micky hat sich gekratzt und dabei auf den Boden getrommelt. Und zu guter Letzt zum 3. ?? Etwas scheppert ja immer.. Die Obstschale auf dem Tisch wars diesmal!
Da die Strasse vor dem Waschsalon zum Parken nicht geeignet war, fuhr Sigi das WoMo quer durch die Stadt zu einem Parkplatz und holte mich nach der grossen Wäsche wieder ab. Ich hatte gute Unterhaltung im Salon und erlebte einen kleinen Krimi…
Bei Catania folgten wir Wegweisern zu Auchan und Brico, wir hätten so einiges zum Basteln und Grill/Gaspatronen gebraucht. Das Rieseneinkaufszentrum haben wir auch gefunden, etwas Mühe wegen des Parkplatzes, die Einfahrt und Parkhaus waren auf 2.40 Meter Höhe limitiert, weiter hinten fanden wir dann einen fast leeren, offenen Parkplatz. Kaum Motor abgestellt war schon ein Security Mann/Auto neben uns.. da können wir nicht parkieren. Mensch was will der denn?? Versuchen ihm klar zu machen, dass wir einkaufen wollen und nicht durch die andern Einfahrten oder ins Parkhaus passten. Er hingegen wollte uns wohl was anderes erklären und dann.. fuhren wir mit Securityeskorte auf den Parkplatz direkt beim Eingang.. und mit was für einem Tempo fuhr er vor 😉😜.
Die Kleiderabteilung war nur für Italiener abgestimmt, 2xl unserem M gleich und nur für zierliche Personen😉.. auch Gaspatronen nur ganz kleine.. und wir haben doch für morgen schön grosse Koteletten! Als wir dann endlich bezahlen wollten, oh Schreck die Kassen unbesetzt, nur Selbstbedienungskassen.. die Sprachen aber fast perfektes Deutsch und liessen sich auch von uns bedienen!
Als wir raus kamen wars ganz düster, Weltuntergangsstimmung.. und wir hatten noch viele km zum geplanten Stellplatz zu fahren. Irgendwann, wir folgten brav dem Navi, standen wir von hinten und seitlich eingekeilt, in engsten Strässchen eines Städtchens, überstehende Balkone, komisch parkierte Autos und alte quatschende Männer behinderten den Durchgang noch mehr. Nun musste meine Co-Pilotin raus und mich leiten, darauf war ich ja gut vorbereitet, nicht aber auf Nonnos, die mich auf Italienisch zuquatschen, wild mit Händen gestikulierend! Hinter uns setzten paar Autos gelassen zurück, liessen mir Platz um retour in eine Einbahnstrasse zu fahren, die entgegenkommenden liessen mich wenden und der nächste Seniore
wies uns den Weg, der mit WoMo eher zu schaffen war! Inzwischen wars ja stockdunkel und zudem diesig, Sicht, mit den vielen entgegenkommenden Fahrzeugen, die einige Fahrer mit super Augen hatten.. die brauchten nämlich kein Licht, gleich null. Wir “ fühlten“ uns aber sicher und heil durchs Gewühl. Irgendwie denken wir die Geburtenrate männlicher Erdenbürger ist gewaltig höher als weiblicher. Die Strassen dicht voll Männern am diskutieren und wenn es immer heisst, Frauen reden viel.. für Sizilien gelten wohl andere Regeln. Oder sind die Frauen und Töchter alle brav am Herd und rühren in den Töpfen?!
Das Navi führte uns auch über Bergsträsschen, es weiss vielleicht, dass ich als Schweizerin Passstrassen liebe, doch ehrlich gesagt, wäre mir heute Abend die Schnellstrasse lieber gewesen. Wenn Frau so unbekannte Strecken fährt, keine Ahnung wie die Umgebung aussieht, das liebe ich zwar bei Tageslicht, doch wenns so rabenschwarz ist .. bäää.
Dafür stehen wir nun auf dem Surprice-Stellplatz, kostenlos, mit Grillplatz, Tanzpavillion, Wasseranschluss, Stromsäulen (ohne Strom) und bei Tageslicht finden wir morgen sicher auch die Entsorgung. Im Moment noch etwas laut und vom Flutlicht des Fussballplatzes geblendet.
Unser Nachtessen, je die gestrige halbe Superpizza aus Brucoli, im Backofen aufgewärmt, hat gut gemundet. June erkundet die Umgebung und wir spielen Karten.
Bis Morgen.. Fortsetzung folgt.. ! Fotos auch erst Morgen, sind gespannt was uns erwartet!

Wie auf einer Postkarte…

img_5579img_5599Dadurch dass einige Platzbesitzer meinen, mit Campern das grosse Geld machen zu wollen, und jetzt Mitte November für Plätze, die nichts bieten, übertriebene Preise verlangen, haben wir wieder ein traumhaftes Plätzchen Sizilien entdeckt, in Brucoli, und sind es am kennen lernen. Wir lassen unser Geld lieber in einem netten Städchen zurück, sei es beim Einkaufen oder in einem Lokal beim Schlemmern, als bei den Touristenabzockern auf solchen Plätzen.
Nach dem Frühstück sind wir der Hafenbucht nachgelaufen, die Hunde freuten sich am Schwimmen, es hatte eine Betonbrücke über den vermeintlichen Flusslauf, die Strasse war aber danach nur noch zu Fuss oder Esel begehbar, durch starke Regenfälle waren bis ein Meter tiefe Furchen ausgeschwemmt. Wir folgten aber am Fusse der Felsen einem kleinen Pfad, bis das dichte Gestrüpp und Dornen das Weitergehen stoppte. Dafür kletterten wir durch eine Höhle die in Stein geschlagene Treppe, in einem Tunnel, zur oberen Etage der Höhle hoch. Das Hafenbecken ist eine natürliche Bucht in einem Tal, das von Meerwasser gefüllt ist. In der Klippe sind ganz viele Höhlen, Fischer haben ihre Boote dort angelegt und es führen viele Eisentreppen zu den Fischerbooten hinab. Eine malerische, wunderschöne Aussicht.. direkt zum Fenster raus.. wie auf Reiseprospekten oder Postkarten!
img_5627

img_5635
Wir sind dann noch auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht gelaufen soweit es für uns ging, gegenüber vom Stellplatz, leider bremste uns der Gitterzaun einer Ferienanlage ab, welche die Buchtspitze besetzt.
img_5576
Müde, verschwitzt und durstig kehrten wir zum WoMo zurück, die warme Sonne vom Vormittag macht nun einem leichten Gewitter und Regen Platz. Andra ist ko, macht sich auf „Ihrem Bett“ der Sitzbank breit und will nichts mehr von uns wissen, murrt uns an, wenn wir sie berühren, und ich hab dabei knapp für eine Pobacke Platz zum Sitzen beim Kartenspielen am Tisch 😜. Sie durfte fast den ganzen Weg frei laufen und es gab dabei ja so viel Interessantes zu erforschen.. so interessant dieses „Mickyland“, dass Micky unseren Heimgang total verpasste und auf unser Pfeiffen und Rufen nicht hörte, wir waren zu erledigt, um nochmals in die Schlucht zu laufen und nahmen an, der Spinner findet den Weg schon alleine zurück.. hat er dann auch.. völlig verdreckt und im Schlepptau einen grossen Ast, der sich in seinem Brustgeschirr verfangen hatte. Natürlich auch mit vielen Kletten bestückt.
June zieht es vor, in oder in der Nähe der Monschterburg zu bleiben, es hat ihr zuviele wilde Katzen auf dem Platz, die dauernd aus den Abfallkontainern rausspringen.
Heute Abend werden wir noch die eine Pizzeria besuchen. Mit knurrt schon bald der Magen..

Brucoli.. ein Städtchen mit Leben und Charme…

Drei Nächte blieben wir bei Portopalo di Capo Passero, es war schön!! Haben einen netten jungen Sizilianer kennen gelernt, der in Deutschland lebt und arbeitet und auf Besuch bei seinen Eltern war. Dann kam noch ein junges Paar mit Landrover und Dachzelt, mit denen verbrachten wir einen gemütlichen Abend. Am Sonntag war reger Betrieb am Strand und gegen Abend wars plötzlich wieder ganz ruhig. Heute Morgen früh, die Stimmung war toll, das Meer total ruhig. Wir waren noch nicht mit unserem Frühstückskaffee ganz fertig als die ersten vorausgesagten Regentropfen fielen.. wir zogen es vor, auf den festen Parkplatz bei der Strasse zu ziehen, wer weiss wie lange wir sonst noch auf dem Strandplatz hätten bleiben müssen, laut Wetter.com solls ja die ganze Woche regnen und dann wärs gut möglich, dass unsere Monschterburg durch die Wiese und Erde nicht mehr hoch kommt.
Einige Campingplätze mit Wifi und Wasch/Trockenmaschine (angeblich) fuhren wir an.. wieder mal mit Millimeter Arbeit am Steuer. Das Preis/Leistungsverhältnis fanden wir aber viel zu hoch, bei einem Platz hätten wir nur fürs WC Kassetten leeren und Frischwassertanken 10 Euro bezahlen müssen, zwei Plätze wären zwischen 20 und 25 Euro gewesen, der eine gemütlich zwischen Olivenbäumen, mit aber für uns lieber unbenutzbaren Sanitäranlagen und mutterseelenallein allein in der Pampa draussen, der andere unfreundlich mit sterilen, engen Parzellen, nicht einladend. So entsorgten wir auf dem städtischen Parkplatz in Syracus, zum Übernachten auch nicht grad toll, doch wollte der Platzchef kein Geld für E/V annehmen.. nett!
Also fuhren wir weiter, es regnet stark, die Strassen sind teilweise überflutet, unser WoMo kriegt Unterbodenwäsche !
Die eine Schnellstrasse mit je 2 Spuren ist auf beiden Seiten bis ein Meter eingewachsen mit Gebüsch und Gras, so dass ich oft auf dem Mittelstreifen fahren muss. img_5495

img_5499
Es wird schon langsam Dunkel, lange Zeit fahren wir an riesigen Industriehafen vorbei, grosse Tanker warten aufs Löschen. Dann kommt das kleine Städtchen Brucoli, ein Städtchen, das noch lebt! Fast keine Touristen, aber Einwohner sind auf den Strassen, es hat noch offene Geschäfte, Bars und Lokale. Am kostenlosen Comunalen Stellplatz, oberhalb der Klippen vom Hafen, stehen paar Womos, eine tolle Sicht auf die Felswand und Hafen in der Bucht.img_5512

img_5513

img_5523 Das Castello nebenan ist schön beleuchtet. Mit den Hunden laufen wir drum herum und durch den Ort, dann werden sie gefüttert und bleiben im WoMo zurück. Rulo darf mit, wir gehen essen. Sind früh dran, noch die einzigen Gäste, aber alles ist frisch und lecker zubereitet und mein Mojito und Sigis Guerilla IPA Bier schmeckten auch super. Dazu knackigen Salat, Burger und Patatini. Die Häuser sind oft mit Malereien eines lokalen Künstlers verziert. Morgen werden wir ausgiebiger die Umgebung erkunden.
Jetz hocken wir zu Hause und mischen die Karten.. guet Nacht

Fürs Freistehen geprägt …

Am Mittwoch sind wir dem Sturm entflohen, nachdem wir in dieser Nacht unser Womo auch etwas weiter hinten in das bisschen Windschatten gestellt hatten.
Sind dann über Milazzo und dem Capo di Milazzo weiter gefahren.. vielleicht finden wir ja einen gemütlichen, natürlichen Campingplatz, um etwas länger zu verweilen, sich mal etwas auszubreiten, Hundezaun aufstellen, Wäsche waschen, so eine herrliche Dusche mit reichlich heissem Wasser und rechtem Druck geniessen, und ja: auch gerne wieder mal nette Gleichgesinnte kennen zu lernen, zu quatschen und Erfahrungen auszutauschen. Die Campings am Capo waren wie die meissten geschlossen. Also entschliessen wir uns, nach Santa Croce Camerina zum in der Nähe gelegenen Camping Baia dei Coralli zu fahren, davon hatten wir in FB gelesen. Die junge Frau an der Rezeption war sehr nett und zuvorkommend, hat uns gleich den Platz gezeigt und liess uns dann alleine etwas rumlaufen, um uns für ein Plätzchen zu entscheiden. Der Teil, der im Winterbetrieb noch offen ist, gut und sauber gestaltet, tja wie es sicher viele erwarten und mögen! Wir blickten uns nur an und waren uns einig, auch wenn Sigi gerne mal länger „sesshaft“ bleiben möchte und ihr mein Reisedrang manchmal zuviel wird, inzwischen sind wir beide so „verwildert“ oder eher verwöhnt von den traumhaft, idyllischen, natürlichen, wilden, schönen, mit ihren Eigenheiten, Besonderssein, ja auch mit Ruinen und zerfallenen, vereinsamten Gebäuden und Industrie, dass wir lieber auf die Annehmlichkeiten eines offiziellen Platzes verzichten und halt bald wieder fahren müssen, um zu Entsorgen und Wasser zu bunkern. Auf dem Parkplatz draussen erblickten wir ein Womo, eine Frau mit Katze.. Das muss Carmen vom FB sein, nach einem netten Geplauder entschlossen wir uns doch, mal für eine Nacht hier zu bleiben, auch draussen auf dem Parkplatz “ vor der Schranke“, trotzdem mit Strom, Wasser, Entsorgung. Wir haben sogar gut geschlafen, am Morgen kamen der Bäcker, der Milch-Käsemann und der Gemüser… toll.. Und Carmen hatte recht.. Der frische, noch lauwarme Ricotta war spitze! Das lange Gespräch vor unserer Abfahrt mit Carmen und Matthias war erfrischend und machte Spass.. wäre sogar ein Grund um länger hier zu bleiben! ABER .. es zieht uns weiter, wir fühlen uns eingeengt.. nicht platzmässig, da standen wir ja weit auseinander, aber die Kulisse.. Häuser, Mauern, Sonnenschutzdächer… Und dann zum mit den Hunden spazieren gehen, entweder durchs Wohnquartier, neben vorbei flitzenden Autos, an Gittertoren mit wütend bellenden Hunden vorbei oder dann an den Strand, fast keine Möglichkeit, die Hunde mal Hund sein lassen und ohne Leine laufen lassen zu können. So fuhren wir los, wollten noch bei Ispica die Caca d‘ Ispica ansehen und sind dort mit den Hunden ausgiebig gelaufen.
Auf der Fahrt sahen wir immer wieder Teile des Tales mit den Höhlen. Die Äcker und Felder waren alle mit Trockenmauern unterteilt und eingezäunt, hat uns immer wieder sehr beeindruckt.
img_5381
Solche Einzäunungen mit gesammelten Feldsteinen muss ja ein Lebenswerk von Generationen sein!
Nun hatten wir noch zwei Plätze nach Koordinaten anzufahren, beide waren im Winterschlaf, wobei der junge Besitzer beim Agritourismo Casale Graffetta, Ispica, uns angeboten hatte, über Nacht einfach hier stehen zu bleiben, wenn wir ja nichts bräuchten und alles dabei hätten, für zwei Frauen alleine.. zudem in kürzester Zeit würde es stockdunkle Nacht, wär es doch nicht gut irgendwo zu stehen.
Na ja.. Männer 😏… nett gemeint, doch haben wir ja unsere vierbeinigen Beschützer, also weiter, bis zur Dunkelheit noch paar kleine Sandsträsschen und Strandplätze angefahren, sogar in den Verwehungen nicht stecken geblieben, und doch nichts rechtes gefunden. Sigi hatte die Koordinaten von einem schon besuchten Platz eingegeben und so erreichen wir in „tiefer stockdusteren Nacht“ ca. um 18 Uhr, das bewährte, traumhafte Plätzchen bei Portopalo di Capo Passero. „Unser“ Plätzchen war frei.. wie überhaupt der ganze Strand, vom letzten Mal wussten wir auch, wo frau durchfahren konnte und wir stellten uns gut und gerade auf. Sigi rührte mit ihrem Zauberstab.. und schon stand ein leckeres Nachtmal auf dem Tisch, danach ein gutes Coretto Grappa und paar Runden Kartenspiel. Rulo genoss wieder mal Freigang und schlief draussen im Wind, mit der Schnauze unterm Schwanz eingerollt. Tja und wie es so ist.. der Sturm hat uns eingeholt, der Wind gewechselt und es pfeifft durch die Lüftung des Womos, sogar ein mystischer Gesang ertönte, obs die Seelen ertrunkener Seemänner, Fischer oder Piraten waren oder einfach durch die Lüftungsschlitze kam ???
Aber trotzdem schliefen wir gut und am Morgen früh erfreute ich mich wieder an dem prächtigen Ausblick aus dem Schlafzimmerfenster! Rulo, Janosch und Micky fandens toll, ihren 1. Morgenspaziergang selbstständig zu unternehmen, nach dem Frühstück sind wir dann alle zusammen weit am Strand nach gelaufen und haben uns sogar auf dem Retourweg in die Wellen gewagt, war herrlich erfrischend und bei diesem Sandstrand gar nicht schlimm. (Nachdem es mich letzthin, in Wellen die unterspülen, runtergezogen hat bin ich etwas vorsichtiger).
img_5399

img_5423

img_5448

Stürmisch bis heiter…

Gestern hatten wir grossen Wäschetag. Erst die Wäsche an der Leine vor dem WoMo in die Sonne gehängt.. aber wie es so sein muss.. bevor sie so schön schranktrocken war, meldeten die ersten Tropfen Regen und Wind an. Wir retteten unsere Wäsche, vor allem die Bettwäsche, welche Nachts ja wieder aufs Bett sollte. Hängten die Leine und Wäsche in die gedeckte Bar/Pergola.
Das Essen im lauen Wind draussen blieb noch brav auf den Tellern, zum danach Karten spielen brauchten wir schon Steine um die Karten zu sichern 😜, dafür wurden Bettlacken, Anzug und Kissenbezug gerade zum Schlafengehen noch trocken.
Erst leichtes in den Schlafschaukeln, das aber bald in orkanartige Böen ausartete. Zu allem Übel grollte und blitzte es von Vulkano her. Unsere Hundis.. natürlich Andra ausgeschlossen, die lässt sich ihren Schönheitsschlaf nicht stören, wurden sehr unruhig und als der Gewittersturm mit aller Gewalt über uns wütete, musste Sigi Rulo beruhigen gehen, Janosch, Rulo und Micky wollten alle denselben geschützten Platz im WoMo und da gabs Knatsch! Die Sunlight und Orangecamp Fehlkonstruktion fing mangels zusätzlich bei Fiamma gekaufter Regenrinne mit ihrem hardrockigen Toggtoggggg an zu trommeln und Sigi musste wieder Tücher auf die Rücklichterschürze klatschen. Die 5 min später vom Sturm weggeweht wurden. Die einzigen Nachbarn auf dem Platz zogen sich um ca. 2 Uhr in die hintere, geschütztere Ecke zurück. Das war uns aber zuviel Akt in dem Sturm. Und der Wind hat inzwischen schon mehrmals gedreht.
Zwischendurch bekamen wir doch eine Mütze Schlaf, heut morgen hatten die Hunde ihren Gassigang, sind gefüttert und ich geh nun wieder in die gute Stube und mach Kaffe und Frühstück.
(Hihi Kaffee kocht schon!)
Über Vulkano leuchtet die Sonne schon ein bisschen und der Himmel hat auch schon ein paar blaue Flächen 😄

img_5293

img_5295

img_5301

img_5302

img_5304

img_5306

img_5307

Sigi meldet sich mal zu Wort..

Hallo allerseits, heut melde ich (Sigi) mich auch mal zu Wort, weil es so einiges gibt, das mir in den letzten Wochen in den Sinn gekommen ist, wenn ich unsere Erfahrungen von Kroatien, Spanien, Portugal und jetzt in Italien und Sizilien Revue passieren lasse.
Das verrückteste hier in Sizilien ist das Wetter. In Kroatien hatten wir kein schlechtes Wetter, aber unseren schönsten Stellplatz auf der Nordseite einer Halbinsel. In Spanien und Portugal war das Meer extrem laut, der Wind so stark, dass wir manchmal vor diesen Geräuschen ins Landesinnere geflüchtet sind. Hier in Sizilien sind wir nun fast einmal ganz rundum gefahren und hatten überall mehr als 20°C, bis zum Sonnenuntergang, der nach der Zeitumstellung leider schon um 18.00 Uhr stattfindet. Der Wind ist zumeist angenehm und das Meer plätschert leise vor sich hin.
Lungomare: in jeder kleinen Ortschaft hier findest du diese Strasse. Sie führt direkt am Meer entlang, ob nun auf der anderen Seite Campingplätze und Strandbars sind oder ein Industriegebiet.
Es ist immer die geeignetste Strasse, um einen wie auch immer gearteten Stellplatz zu finden, sei es nun ein Sosta Camper (= Stellplatz für Wohnmobile) oder ein freier Platz.
Schilder, auf denen Spiaggia oder Lido steht, weisse Schrift auf braunem Hintergrund, ein weisses Emblem mit blauen Wellen dabei, führen oft auch zum nächsten guten freien Stellplatz.
Die Pizza: interessanterweise ist es nicht möglich, in der Türkei einen guten Döner zu essen. Die Pizzen in Italien und Sizilien waren bisher sensationell lecker und einfallsreich. Die letzte Variante war Gorgonzola & Noci mit Radicchio. Der Wahnsinn.
Der Müll: es erschreckt mich, wie anders das Umweltbewusstsein der Menschen hier ist. Die gängigste Methode, den Müll, und zwar allen Müll, ob Plastikflaschen, Aludosen, organische Abfälle, Papier oder Restmüll, loszuwerden, ist, ihn an der nächsten Strassenecke in Mülltüten zu lagern.
Bis er abgeholt wird, haben ihn die streunenden Hunde und Katzen schon zerbissen und verteilt. Der Wind ebenfalls. Über mehrere 10Quadratmeter.
img_5156

img_5158
Oft wird er nicht abgeholt, dann erbarmt sich jemand und verbrennt alles direkt an dieser Ecke. Was ein Gestank.
Manche Gemeinden stellen Müllcontainer auf. Die schnell übervoll sind, daher liegen dann viele Tüten und alles, was nicht in die Container passt, wie Kühlschränke und Wohnzimmertische daneben.
Und wieder kommen Hunde, Katzen und der Wind….
Manche Gemeinden haben verschiedene Container für Plastik, Glas, Papier, organische Abfälle, Restmüll (Indifferente). Oft gibt es leider das gleiche Problem.
Gruseliger als das sind die Müllstrassen entlang den Landesstrassen. Kilometerweit begleitet dich beim Fahren eine lange, lange Ansammlung von aus dem Auto geworfenen Müllsäcken und einzelnen Müllteilen.
Auch an den Stränden sieht es so aus. Manches ist angeschwemmt (aber irgendwie wird es ja auch von Menschen ins Meer geworfen, vom Schiff, vom Kai…), aber das meiste ist nach dem Strandbesuch einfach liegengeblieben. Plastikteller und Besteck, Plastikflaschen, Bierflaschen….
Das gleiche leider auch an den wunderschön gestalteten Picknickplätzen in den Naturschutzgebieten. Bäh.
Die Region Trapani fiel uns als besonders sauber auf. Total vorbildlich. Und am Monte Etna wars super sauber.
In Spanien und Portugal fanden wir in jeder Stadt bessere Verhältnisse als in Deutschland vor. Überall saubere Strassen und Strassenränder, in Portugal in jeder Stadt Menschen, die mit Schaufel, Besen und Tonne auf Rädern in ihrer Stadt unterwegs waren, um sauber zu machen. Mülltrennung (verschiedene Tonnen) obligatorisch. An den Stauseen in Portugal haben wir manchmal Abfall eingesammelt und entsorgt, Überreste von Picknicks. Aber wir mussten weit laufen, um drei Säcke zu füllen…
Italienisch, englisch und deutsch:
Die meisten offiziellen Schilder sind natürlich nur in der Landessprache beschriftet, genau wie in Deutschland auch. Da ich mich in Deutschland schon oft genug gefragt habe, wer dieses Behörden- und Verbotskauderwelsch überhaupt lesen kann, versuche ich die rein italienischen Schilder meist gar nicht zu entziffern.
Aber manchmal steht die Übersetzung auf englisch und deutsch dabei.
img_5290
Die Behördenschilder hab ich nicht fotografiert, aber eines der Tourismusschilder, dessen Übersetzung genauso gut respektive schlecht wie das der Behörden ist. Es ist lustig zu lesen (besonders Beat of peach und Das Drehung mit dem Pferd), aber doch schade, dass sich niemand die Arbeit macht, eine/n Übersetzer/in einzuschalten, oder mal leo.org zu bemühen, bevor diese Schilder angefertigt und aufgestellt werden.
Camping- und Stellplätze: Italien und Sizilien tragen, genau wie Spanien und Portugal, dem Sicherheitsbedürfnis ihrer Klientel Rechnung. Ein Platz direkt am Meer ist eingezäunt, oft noch mit grünen Plastikmatten umwickelt und mit Schilf und Büschen bewachsen und hat ein mehr oder minder grosses Tor, das dann zum Strand führt.
Ein Campingplatz in Kroatien liegt oft einfach am Meer, mit freier Sicht.
Wir standen in Sizilien, wie auch in Spanien und Portugal, ganz oft frei, weil wir das Gefühl von eingesperrt sein nicht ertragen konnten.
Streunende Hunde und Katzen: abgemagert, totgefahren am Strassenrand. Die Jungen laufen mitten auf der Strasse alleine rum und immer wieder zu ihrer toten Mutter….
Es tut mir jedesmal in der Seele weh, die armen Viecher zu sehen. Oft hab ich sie mit Hundefutter versorgt oder Lebensmittelreste am Platz zurückgelassen. Ein Tropfen auf den heissen Stein. Wenn sich in den Wochen danach niemand erbarmt, werden sie einfach sterben, weil die Touristen, die im Sommer zuhauf da waren und sie fütterten, im Winter verschwindend wenige sind.
Kaktusfeigen (Fico d’India):
D i e Dinger sind wahnsinnig lecker, geschält.
Ungeschält kannst du für wenige Euro in Sizilien eine ganze Steige kaufen. Solltest sie aber mit Handschuhen schälen, da sie trotz dem Abgebürstet werden nach der Ernte noch über viele klitzekleine böse Stacheln verfügen, die sich unter die Haut setzen und tagelang zu spüren sind.
img_4640

img_4641
Ich habs inzwischen aufgegeben, sie zu kaufen. Und klauen macht keinen Sinn: sie sind extrem billig zu kaufen und voll mit Stacheln, wenn du sie frisch pflückst.
Das Wasser: Es gibt öffentliche Brunnen mit Trinkwasser (aqua potable) in Italien und Sizilien, meist verlegte Wasserleitungen bis zu einem schönen Stein oder einfach nur eine Wasserleitung, die an einem senkrecht stehenden Rohr befestigt ist. Du findest sie in kleinen Städtchen oder an der Strandpromenade. Im Gegensatz zu Spanien und Portugal, wo du dich an Tankstellen mit Frischwasser versorgen kannst, ist das Wasser nicht gechlort.
Entsorgung des Chemie-WCs und des Grauwassers: was in Spanien und Portugal auf vielen Tankstellen, jedem Stellplatz und auf fast jedem Campingplatz gegen geringes Entgelt möglich ist, gestaltet sich in Sizilien manchmal schwierig. Wir standen schon oft genau auf den im Stellplatzführer angegebenen Koordinaten für eine örtliche Entsorgungsstelle und die war dann zu oder weg. Oder vor geschlossenen Stellplätzen/Campingplätzen, die angeblich ganzjährig geöffnet sein sollten. Wir fanden dann doch irgendwie immer eine ordentliche Entsorgungsmöglichkeit, mussten aber im Vergleich zu Spanien/Portugal das doppelte und mehr dafür zahlen.
Mein Fazit: Jedes Land ist schön, jedes Land ist anders, jedes Land hat seine Vor- und Nachteile. Die Menschen, denen wir begegnen, sind überall freundlich, wir haben bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

paar Fotos vom Etna..

Wir sind auf einem Stellplatz mit gutem Free Wifi und nutzen die Gelegenheit einige Galerie Fotoseiten online zu stellen. Wir sind ganz alleine auf dem Platz, Sosta Camper Tonnarella.
img_5281

img_5282

img_5283

img_5284 Werden es paar Tage gemütlich machen, unsere Wäsche waschen etc. Die letzte Nacht bekamen wir wenig Schlaf, der Sturm wütete und schüttelte uns durch.wir sind morgens losgefahren, wieder mal die engsten Gässchen, ich weiss nicht wie oft ich wenden musste auf wenig Platz, weil wieder eine Eisenbahnunterführung zu wenig hoch fürs WoMo war oder die Strasse vor einem Gitter endete. Einmal war ganz einfach eine Fahrverbotstafel.. Strasse kaputt, dann die Umleitung für Womos verboten. Was uns aber nicht kümmerte, schliesslich bin ich mich von der Schweiz an andere Bergsträsschen mit grossen Steigungen und Spitzkehrkurven gewohnt.
Freisteherplätze sind schwer zu finden da die Zufahrten zu den Stränden oft privat und gesperrt sind. Camping und Sosta Camper sind zwar noch ausgeschildert aber fast alle dann doch zu. Hier in Tonnarella sitzen wir jetzt um 19 Uhr immer noch ärmellos draussen am Strand, vor der Monschterburg, ein laues Lüftchen weht und lässt die Wellen sanft plätschern, es ist ruhig und gemütlich.

Bald die Insel umrundet..

Bei Mazara haben wir bei einem Womohändler endlich einen neuen Wechselrichter gekauft und der Mann war so nett und hat sich unser erbarmt und das Teil gleich eingebaut, nicht dass wir das nicht auch geschafft hätten, aber ein geübter Mechaniker hat so einen Beifahrersitz doch viel schneller abgeschraubt, um die Kabel des Wandlers an die Batterien klemmen zu können! Nun geht unsere InternetSatAnlage auch wieder, wenn wir keinen Landstrom haben, wenn leider immer noch oft unerträglich langsam bis gar nicht.
Danach wieder auf Stellplatzsuche über abenteuerlichste Strässchen, meisst wussten wir nicht, was uns hinter der nächsten Ecke erwartet und ob wir auch wenden können oder alles im Rückwärtsgang zurück fahren müssen img_4934

img_4957. Am Kiterstrand schauten wir eine Zeit lang den Kitern zu, das Wasser war flach, aber trotzdem flitzten sie auf ihren Bretter herum und machten Kapriolen in der Luft. img_4992Das Sumpf und Dreckwasserteil neben dem Strand (ein Fluss, derzeit ohne Wasser) liess uns, wegen dem noch weißen Micky, weiterfahren, ein dunkelweisser bis schwarzer, stinkender Micky würde in der Monschterburg unsere Lebensqualität zu stark einschränken. Kurz darauf fanden wir, in Petrosino, auch einen Parkplatz am Meeresrand, nur ein paar Fischerboote schaukelten im kleinen Hafen.
img_4970 Die Mojitobar war leider geschlossen, wie alles andere auch, eine Zeit lang erklang aus dem Schilf Musik, Gesang und Gelächter.. wir freuten uns schon.. doch es verstummte bald wieder.
Bei Marsala konnten wir am nächsten Tag Wasser tanken. An riesigen Salinenfeldern, Salzbergen, Windmühlen und Häusern auf dem Wasser draussen kamen wir vorbei. Toll zu sehen!
Bei Rio Forgia bezogen wir unseren nächsten Übernachungsplatz, im Sommer anscheinend auch massenweise besetzt, windschiefe Baracken, kaputte Sonnenschirme und Stühle und ein paar einsame Abfallkübel deuten auf Tourismus hin. Jetzt ist es fast leer, gespenstig und trotzdem irgendwie nett. Eine Strandpromenade vom einen Ort zum Andern, mit schönen Steinen gebaut und auf der andern Seite verlassene, stillgelegte Industriebauten,
img_5012

img_5013

img_5021img_5013img_5012 erstaunlich sauber und wenig Abfall.. aber es gab genau den Abfall, den ich schon lange suchte, irgendein Plastikabdeckteil von einem Auto. Zwei Scharniere dran geschraubt, ein Stück weggeschnitten, und schon hatten wir die perfekte Abdeckung für die Lichtschalter beim Eingang. Die sind nämlich so blöd platziert, dass die Hunde immer wieder das Licht einschalten oder die Eintrittstufe ausfahren, wenn sie dranliegen und das öfters während der Fahrt. Nun ist auch dieses Problem perfekt gelöst!

Nächstes Ziel.. der Küste nach zurück bis Trapani und dann Erice und Erice Antiqua, mit seinem Castello di Venere, ein antikes, aber voll bewohntes Städtchen auf dem Berg 751 M.ü.M. Eine Seilbahn führt von Trapani hinauf, wir bevorzugten (meine Leidenschaft!) die eindrückliche Bergstrasse.
img_5039Zum Glück hatte es doch einige Aussichtsparkplätze, eine Wahnsinnsaussicht über die ganze Umgebung, über die Stadt, Hafen und Meer. Es kam uns eher vor wie ein 3000er, aber ja logisch .. wir starteten ja bei Null ! Wir waren nicht die einzigen, die das erleben wollten, viele einheimische Touristen genossen es auch, aber in den weniger touristischen Gässchen konnten wir es sogar zeitweise ganz alleine geniessen!
Vor San Vito lo Capo fanden wir eine total schöne Bucht, einige Womos standen verteilt. Wir mussten erstmal Ent- und Versorgen, steuerten, nachdem uns die Sosta Camper und freie Stadtparkplätze nicht gefielen, den Campingplatz an.
img_5090

img_5091

img_5095Unterhalb einer tollen Kletterfelswand, an Waldbrand geschädigten Jungpalmenfeldern vorbei, erreichten wir den grossen, sehr liebevoll und hübsch angelegten CP. Der Chef, ein fröhlicher, sehr netter Mann erklärte uns den Platz und schickte uns auf Besichtigungstour. Ein farbiges, unterhaltsames Campingdorf, Bars, Restaurants, Market.. Top Sanitäranlagen, Waschmaschinen, Trockner, Wifi, Informationstafeln u.s.w. Alles was das Herz begehrte… nur leider nicht unseres .. wir sind schon zu sehr mit dem Freisteher-Virus infiziert. Obwohl der Platz grosszügige Parzellen hat und noch lange nicht vollbelegt ist, wir fühlen uns eingeengt, wir brauchen die weite, freie Natur. So bedienen wir uns nur der perfekten E/V, für 5 Euro (der CP wäre bloss 12 Euro gewesen) der Chef lachte weiterhin fröhlich und meinte, vielleicht ein anderes Jahr… JA vielleicht später, wenn unser Rudel geschrumpft ist und wir etwas älter (Weiser?) geworden sind.. in 20 Jahren mit Rollator ?!
Wieder am Strand zurück, zwei tolle Nächte, nur vereinzelte Womos (die meisten ziehen sich Nachts in die Stadt zurück und geniessen den Strand nur am Tag).
Übrigens bemerken wir auch positive Abfallgeschichten! Hier kommt am Morgen früh ein netter Mann mit Kleinlaster vorbei, nimmt Womoabfallsäcke mit und sucht rumliegenden Müll zusammen.. mit Betonung: sucht! Denn es lieg fast nichts rum! Eigentlich der ganze Bezirk in und um Trapani ist sehr sauber und aufgeräumt!
.. was sich sehr schnell ändert als wir in den Bezirk Palermo kamen!
Nun wurde es auch schwieriger, geeignete Plätze zu finden. Eine nette Badebucht, über ein Strässchen das eher für einen Unimog wäre, war stark mit sonnenhungrigen Italienern belegt und es war irgendwie noch viel zu früh, um abzuwarten bis sich die Bucht leert. Zu nahe an Palermo wollten wir nicht, also umfuhren wir die Grossstadt über die Berge, uff das waren Strassen!! Löcher, Riesenwellen, abgebrochene Randstücke und Strassenführungen auf hohen Pfeilern, Achterbahn mässig 😝! Ein Stausee wäre unser Ziel gewesen, nur es war kein Hinkommen möglich, ein kleiner Zufahrtsweg total zugeparkt. Besser fahren wir weiter, raus aus dem Chaos führt ein Tunnel, ohne Bezeichnung, ohne Beleuchtung, kein Hinweis auf Länge und Grösse. Ein schwarzes Loch, gerade mal so gross das unsere Monschterburg reinpasste, paar Meter rein.. und NEIN .. da verlässt mich der Mut, ich setze zurück! Die nächsten zwei Autos, die folgten, wendeten übrigens auch. Nun nächstes Problem.. wir wollen eigentlich weiter um hinter Palermo an die Küste zu kommen, durch das Städtchen führt aber nur die eine schmale Strasse über gefühlte tausend Ecken raus und die ist völlig verstellt mit geparkten Autos. So beschlossen wir das kleinere Übel zu nehmen und fahren den Weg zurück bis vor Palermo, dort der Schnellstrasse nach raus an die Küste! Eine Riesenstadt!
Schliesslich stellen wir uns in San Nicola auf den grossen Parkplatz am Hafen, die Hundis dürfen noch schnell dem Hafenquai nach schnuppern und ihre Nachrichten setzen, June muss sich heute Nacht mit ihrem Katzenklo begnügen! Wir Zwei zogen dann los, das WoMo gut bewacht von unserem Rudel, eine gute Pizza zu essen.. und DIE war gut! Seeeehr gut! Dazu ein feines (wie unpassend) Bier, und ich zum krönenden Abschluss einen Mojito😉😀.
Anfangs war die Nacht noch etwas laut, für junge Erwachsene wohl ein Treffpunkt, aber ich habe gut geschlafen (Sigi nicht). Morgens bin ich mit den Hunden am Strand und Quai, das zu der Jahreszeit mit trockenem, angeschwemmten Seegras überfüllt ist, gelaufen und in der Gelateria, Creperia super leckere, verschiedenste Cornettis zum Frühstück geholt. Nach dem Spazier um Hafen und Castillo fuhren wir weiter. Es wird schwierig an Strände zu kommen, die Privatstrassen sind mit Gittertoren gesperrt, die Unterführungen oder Torbogen zu tief oder es gefiel uns einfach nicht, Sosta Camper und Camping alle geschlossen. Einen fahren wir noch an.. und haben Glück! Ein kleiner Familienbetrieb, die Jungs gehen morgens und Abends mit dem Fischerboot raus. Ein einfacher Platz, aber bis auf ein italienisches Dauercamperpaar leer, direkter Strandzugang, sanitär: WC ja, Dusche im Bau, für uns unwichtig wir bevorzugen unser eigenes Bad! Strom, Wasser und Entsorgung reicht uns. Die Hunde dürfen teilweise frei laufen und wir können uns ausbreiten wie wir wollen. Mal etwas Ruhe geniessen!
Es ist 28 Grad, wir sind eben vom Schwimmen zurück, das Wasser ist immer noch angenehm warm.
Liebi Grüessli aus Piana Calzata