Im schönen Poland…

Nachdem Castello am Samstag wieder mal ohne Tracker  (war am Ladekabel 😥) los marschiert ist, ich somit auch wieder längere Suchmärsche durch Wälder, Düne und Strand unternahm und den riesigen Campingplatz nach demAusreisser durchforschte, sah ich ihn dann endlich, am späten Sonntag Abend, mit Hilfe eines kleinen Jungen und seinen Grosseltern, in der hintersten Ecke des Camps… nach meinem Rufen hüpfte er vergnügt in meine Nähe um erst noch ein Bisschen Fangmich zu spielen.

Nun hiess es für ihn Leinenzwang bis Montag Nachmittag. Schliesslich war ich genug lang hier und es zog mich weiter.

Erst mal in Stettin einkaufen war auf dem Plan, danach war einfach mal die ungefähre Route bis Pelnik auf dem Navi eingegeben.

Eins zwei war ich ohne es richtig zu merken in Polen, mit der kostenlosen! Fähre übergesetzt nach Stettin. Es war eine Affenhitze, somit beschränkte ich meine Einkäufe aufs Minimalste ( wegen den Hundis) und fuhr dann weiter… kleinere , holperige Strassen… war ich schon wieder in Griechenland ?🤣😉. Nein, nein die Landschaft ganz anders, viel Ebene, riesige goldene Getreidefelder und grüne Wiesen… herrlich schattige Baum Chausseen und Mischwälder mit Vielen Birken, Eichen, Ulmen, Kiefern und mehr. Und immer wieder Wasser.. Flüsschen und Seen.

An der Oder bei Goleniów fand ich ein idyllisches Übernachtungsplätzchen mit traumhafter Sicht auf den Fluss, wieder mal konnte ich Schiffe gucken🤗und die Hunde schwimmen. Wir waren glücklich wieder so ein freies, fast menschenleeres Plätzchen gefunden zu haben und die Tiere frei laufen durften.

 

Nur paar Kinder und Jugendliche kamen neugierig zum Schauen, einige Fischer verbrachten den Feierabend hier und zwei Männer kamen mit Anhänger und Tank um Wasser aus dem Fluss zu pumpen. Die Nacht war total ruhig bis auf paar Schiffe die vor meinem Schlafzimmerfenster vorbei tuckerten.

Am nächsten Tag, nach einem gemütlichen Frühstück und einem ausgedehnten Hundespazier, entschloss ich mich doch schon weiter zu fahren. In den nächsten Tagen wollte ich mich ja wieder mit Petra und Ralf treffen. Die sind schon direkt zum Stellplatz am See bei Pelnik gefahren.

Ich wollte die Strecke in mehreren Etappen machen, da ich ja schnell müde werde und nicht so grosse , langweilige Strecken fahren kann. Die Strassen sind oft sehr schlecht, holperig, grosse Löcher und mit  Längs- und Querrillen.. Fahrspuren, welche ein Fahren wie ein Schiff im Sturm erzeugten. Auch musste ich an einem schweren Unfall vorbei fahren wo 4 Autos ineinander verkeilt waren… kein Wunder bei der oft krimineller Fahrweise der Polen! Es wird rücksichtslos überholt, egal ob unübersichtlicher Strasse und Gegenverkehr und obwohl mir positiv auffiel, dass fast alle Fahrzeuge mit Licht bei Tage fahren👍.

Die nächste Nacht , wieder ein toller Platz bei Parnowskie, hab ich auf Googlemaps entdeckt und hat sich dann als Badestrand, Parkplatz oder in Vorbereitung befindlichem Stellplatz entpuppt.

Ein junger Mann kam mir entgegen, ich fragte ob ich hier stehen und übernachten kann und er fragte zurück… Euro? Wieviel? Er 10€, ich lachte, schüttelte den Kopf und wollte Wenden.. wir einigten uns auf 5€.

Immerhin hatte ich die ganze Strandseite für mich alleine, es hatte viele Abfallsäcke an Bäume gebunden, ein Frischwasserhahn war frei zur Verfügung und zwei ToiToi Häuschen (die ich natürlich NICHT benutze) waren auf dem Platz.

Auf der rechten Seite des Strandes waren paar alte Wohnwagen und Autos, eine geschlossene Strandbar,früh nachts sassen die Männer, die am Platz rumwerken, mit Musik am Lagerfeuer und dann war es wieder ganz still.

Ich war früh zu den Federn raus und machte mich auf den Weg. Das Navi leitete mich wieder mal über kleinste Strässchen, was mir ja recht war, die grossen Strassen waren voller Baustellen und Umleitungen. So sah ich auch immer wieder versteckte Seen und Flüsschen durch die Bäume. Leider fasst nie zugänglich mit dem Womo. Gesperrt, privat, zu sandig oder zu nahe der Strasse waren auch die Picknickplätze, Parkplätze oder mögliche Übernachtungsplätze auf der Strecke . So machte ich nur paar Pausen und entschloss mich doch bis zum Stellplatz weiter zufahren. Das Wetter ist bescheiden, windig und recht kühl. Was mich nicht abgehalten hat, heute Morgen nach dem längeren Hundemarsch durch die prächtige, einsam, ruhige Landschaft und Hundebad im Flüsschen, selber paar Runden im welligen See zu schwimmen.

Der natürliche, einfache Wiesenstellplatz von Maria und Leszek  liegt direkt am See Jezioro Isag, am Rande von Pelnik. Ein ruhiger, einfacher, nicht überfüllter Wohlfühlplatz mit freier Platzwahl, einfach kreuz und quer ohne Parzellen, Lagerfeuerstelle, E/V, Strom, Wlan, Hundefreundlich👍😍, Kayak und Ruderboot steht zur Verfügung und unendliche Natur mit wunderschönen Wanderwegen für Hundespaziergänge direkt vor der „Haustüre“ … und nicht zu vergessen.. sehr nettes, hilfsbereites Besitzerpaar! Wir waren hier schon vor zwei Jahren… sehr zu empfehlen!

Gestern Abend haben mich Petra und Ralf in ein abgelegenes Restaurant eingeladen… Leszek hat Ralf seinen Mercedes ausgeliehen und uns dieses Lokal empfohlen.

Uns erwartete ein kaum ausgeschilderter, wohl ehemaliger Bauernhof, total in der Pampa, von Aussen nicht als Restaurant erkennbar und innen sauber aber recht unscheinbar, spartanisch eingerichtet… und leer. Im Geiste meldeten sich schon Bedenken an.

Wir wurden aber sehr freundlich empfangen, schnell bedient und mit einer vielseitigen, in gutem Deutsch „untertitelten“ Speisekarte verwöhnt.

Erst mal gab es ein leckeres Vorspeiseplättchen vom Haus, diverses aufgeschnittenes, kalte Fleisch, Vollkornbrot, Ein gluschtiger Brotaufstrich und Chillicornichon.

Petra und Ralf bestellten sich eine Fleischplatte für Zwei, mit Bratkartoffeln und Salat.

Ich entschied mich für Zanderfilet mit Blattspinat und Salzkartoffeln, dazu ein Gurkensalat an Joghurtsauce, mit Knoblauch, Baumnüssen und Minze.. und dies alles war sogar für meine Ernährung tauglich👍🤗. Lecker gewürzt, sehr fettarm.

Wir waren angenehm überrascht, so fein hab ich schon lange nicht mehr gegessen 5⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️!

In kurzer Zeit waren auch alle Plätze besetzt… wohl ein Geheimtip 👍😀

Wieder zu Hause machten wir noch ein Lagerfeuer, kalt genug war es und gar nicht sommerlich in warmen Jacken und Pullis setzten wir uns genug nahe ans Feuer.

Die Welt ist klein… ein Pössel kam gestern an und wir kamen schnell mit dem Ehepaar ins Gespräch… es sind ausgewanderte Deutsche , die im Freiamt (CH)  wohnen und Nachbarn von Freunden von mir sind. So waren wir ein nettes Grüppchen am Plaudern vor den lodernden Flammen.

Die Bäume über der Feuerstelle hielten den leichten Regen zum Glück von uns fern, in der späteren Nacht trommelte er aber aufs Dach.

Morgen werden wir weiter ziehen… bis demnächst!

Übrigens auch Polen ist ein sehr sauberes Land!

Mein Trocken Trenn Toiletten Provisorium

So nun hab ich es gewagt…

Da ich immer mehr mit meiner super teuren Trocken Trenn Toilette (Natures Head) unzufrieden war, hab ich mir einen Separator (Trenneinsatz) und eine Holz Toilettenbrille mit Deckel bestellt. (von der Fa. Trobolo)

Bei meiner alten,  habe ich vom Oberteil alle „Innereien“, Verstrebungen,Führung, Dichtmasse, Klappe und Auffangschale für Urin, raus gesägt und abmontiert und bei der integrierten Brille eine Öffnung für den neuen Seperator ausgeschnitten.

Nun ist der Oberteil endlich ohne unhygienischen, unzugänglichen „Schmutzfallen“ und auch der neue Separator hat eine anatomisch praktischere und sichere Ausführung!

Bei Gelegenheit, wenn ich mal einige Tage an einem Platz bleiben werde und einen Baumarkt finde, werde ich mir auch ein passende Verkleidung (Holzkiste) drum bauen.

Bei Trobolo gibt es die zwar auch schon fertig zu kaufen, für mein kleines Womo Toilettenraum leider zu gross.

Nun Frau weiss sich zu helfen… ich bin jedenfalls mit meinem Provisorium sehr zufrieden!

Erfahrungen sind da zum Lernen… nicht immer ist das teure Fertigprodukt die bessere (in diesem Fall auch hygienischere) Wahl!