Cap Kamili , Ägäis

Nun sind wir mal an einem so einsamen Ort wo all unsere Vierbeiner seit Morgens früh sich frei bewegen dürfen … und was machen sie ? … sie hocken vor der offenen Womotür, June schmust mit den Hunden und leckt die leere Roqueforte Käsepackung leer, keine Mäuse in Sicht und wenn nicht zu erreichen. Nicht mal Rulo der draussen schlafen durfte, bewegte sich weiter als 100 Meter von der Monschterburg weg.
Ein so ruhiger Platz, fast unwirklich. Seit ca.18 Std. Haben wir ausser uns 7, nur ein Lebewesen gesehen… eine niedliche Babyschildkröte. Erst versteckte sie sich in ihrem Panzer, dann wurde sie mutig, der Duft des Apfelschnitzchens und Bananenstücklein verführte sie wohl… das Köpfchen kam aus dem „Häuschen“ und wurde immer länger bis sie in den saftigen Apfel beissen konnte.
Erst hatte ich ja Angst um den Winzling, doch sie war schlau genug und bewegte sich unter dem stacheligen Gestrüpp durch, Micky unser Jäger hat seine Beschäftigungswut sogar aufgegeben, so unwegsam ist das Gelände hier! Es wäre ideal hier, windstill, totale Ruhe, die Sonne kommt am Morgen sehr früh und geht spät unter, es ist extrem warm und trocken!
Das Meer ist durch die Windschutzscheibe über 180 Grad zu erblicken… nur leider, obwohl nur 150 Meter entfernt, nicht zu erreichen.
Der Anblick des leicht hügelig, welligem Buschlandes… gelb, golden, braun und grün in allen Farbtönen dazwischen mit verlöcherten, scharfen und gewellten Steinen und das Alles unglaublich stachelig mit nadelfeinen bis nägelgrossen Dornen und Kletten dicht bewachsen. An zu sehen ein Traum.. zu durchwandern.. ein Albtraum.
Wir werden weiter ziehen, in unser Erinnerung geniessen wir dieses Paradies noch lange!

Das wilde Lakonien hat‘s uns angetan…

Und schon wieder am Meer zurück. Bei Patras finden wir nach erfolglosem Suchen nach einer Selbst Service Wäscherei eine Laundry. Eigentlich wollten sie gleich schliessen, erbarmten sich aber unser und erklärten sich bereit, unsern riesen Haufen Wäsche noch zu waschen und zu trocknen, sodass wir sie noch am Abend fertig abholen konnten. 27 kg Wäsche zu einem unschlagbaren Preis von 22 Euro, also günstiger als wenn wir selber gewaschen hätten.
In der Zeit suchten wir uns einen Übernachtungsplatz. Etwas ausserhalb der Stadt fanden wir erst ein gutes Plätzchen, als wir aber mit der Wäsche zurück kamen war es inzwischen stark windig geworden und darauf hatten wir nun wirklich keinen Bock, so verzogen wir uns weiter hinten auf einen grossen leeren Parkplatz eines geschlossenen, aber trotzdem begehbaren Strandbads, Park, Picknickgelände oder was auch immer. Funktionierende Duschen und Wasserhahn war auch da.
Zwei andere deutsche Womofahrer/innen, die auf die Fähre am anderen Tag warteten, kamen auch zu dem ruhigen Platz mit.

Dann der Küste nach bis Aigio, ich wollte unbedingt Yannis und Melina, die netten Stellplatzbesitzer vom letzten Winter, besuchen, erstens waren sie ja da so nett und hilfsbereit und Melina macht ja die beste Moussaka von Peloponnes :-)) und Sigi wollte ich die beiden auch zeigen. So machen wir halt mal eine Ausnahme und stehen nicht frei.

Von Diakophto über Kalavrita, der Vouraikos Schlucht entlang, an der Kastria Cave Lake (Seehöhle) vorbei, über Klitoria und Dafni zum Stausee Limni Ladonos, ziemlich wenig Wasser, das Ufer braun, lehmig, steinig .. wieder mal eine skurrile Landschaft. Beim Flussbett, einem nun trockenen Einlauf des Sees, machten wir es uns fürs Nachtlager bequem. Eigentlich war kein Regen in Sicht und der Wasserstand des Sees ungefährlich weit unten, es sah auch nicht so aus, als ob das Wasser in den letzten Jahren bis zu unserem Rastplatz gekommen wäre.
Eine schöne, ruhige Nacht… Morgens früh dann der Regen… und dann kam der Bach. Ein Bisschen mulmelig war uns ja schon, zwei Autos, die vorbei fuhren, hielten erst an, schauten eine Weile und fuhren dann weiter. Die hätten uns schon gewarnt, wenn wirklich Gefahr bestünde. Als es hell wurde brachte der Bach schon recht viel Wasser, aber noch lange nicht gefährlich.


Über Tripoli erreichten wir wieder unser Traumplätzchen Igroviotopas Mouston, kilometerweit Strand, fast für uns allein, ab und zu mal ein Fischer, etwas weiter vorne ein Bimobil versteckt hinter Schilf und Gestrüpp. Wir blieben gleich mal 4 Nächte, leider zwang uns unser leerer Frischwasservorrat unser gemütliches Lager zu verlassen.

Wir entschieden uns der Küstenstrasse nach bis Leonidio zu fahren, wiederum einfach nur schön, obwohl ich diese Strecke schon mehrfach gefahren bin… ein Traum und immer was Neues zu sehen. Dann die nächste Bergstrecke … eigentlich wollte ich Sigi das Kloster Moni Panakras Elones zeigen, welches an die Felsen „gehängt“ ist, dann entschieden wir uns aber für die andere Strecke, am Grab von Tholos und den drei Höhlen vorbei. Auch ein tolles Klettergebiet. Gewaltige Felsmassive, Formationen, wahnsinns tiefe Schlucht, an der sich das schmale, teils vom Wetter angeknabberte Bergsträsschen hoch schlängelte und mega enge, verwinkelte Bergdörfchen.. ui das war lustig ….


Am Strassenrand erblickten wir eine Quellfassung mit Wasserhahn, herrlich kaltes Wasser hörte man drinnen plätschern, schnell füllten wir all unsere Wasserflaschen, 5lt Bidons und Kanister auf und mit Hilfe des Kanisters konnten wir auch den Tank auffüllen, für den Schrumpfschlauch war der Wasserdruck zu gering.
Auf der andern Seite des Berges gings durch ganz andere Landschaft runter, fast konnte man denken über einen Schweizer Pass zu fahren, Tannen und Alpweiden, sanfte, liebliche Gegend… welch Kontrast zu dem gewaltigen, schroffen, steinigen Gebiet der anderen Seite.
Nun kommen wir ins unendlich anzufühlende Olivengebiet, wir durchfahren eine gefühlte Ewigkeit und ausgerechnet im Feierabendverkehr der Olivenbauern und ihren Erntearbeitern die riesigen Olivenhaine und kreuzen viele Traktoren mit Anhänger, beladen mit Olivensäcken, Pickups mit den Erntehelfer.
Tja und dann müssen wir einen Jubiläumsstopp einlegen… unser braver Ducato-Monschterburg hat gerade bei Vrodamas die 100 000 km erreicht und wir sind nun ununterbrochen 769 Tage zusammen unterwegs.
Danke Monschterburg .. du bist ein gutes Zuhause und zuverlässiges Transportmittel!

In Skala noch schnell Grosseinkauf für Mensch und Tier, damit wir wieder für paar Tage irgendwo bleiben können wo es uns gerade gefällt. Es wird immer früher dunkel, die ersten zwei Plätze gefallen uns nicht, dann am Ende einer Strandtrasse ein grosser Platz, ein neu gebauter fast leerer Hafen, auf dem Platz ein Betonboden und Gerüst einer alten Strandkneipe und ein alter, rostiger Bagger. Da bleiben wir, mal sehen was uns bei Tageslicht erwartet.
Wir haben gut geschlafen, es war schön ruhig, die Hunde konnten frei rumlaufen.
Ein Stellplatz nicht für jedermann… aber für jemand… UNS, total surrealistisch und speziell! Und obwohl er kontraproduktiv für unsere kürzliche Putzwutaktion der Monschterburg wirkte, hat er eine besondere Atmosphäre und kriegt von uns 5**.

Die 5 Womos, glaube Briten, welche paar Hundert Meter weiter vorne am Paralia Sergoulas standen, wunderten sich wohl, dass wir den dreckigen Platz bevorzugten aber da waren wir herrlich frei und kein Kuschelcamp! Auch dieser Platz wird uns bestimmt wieder mal beherbergen!
Nun kommt der Südzipfel vom Zeigefinger, das Kap Maleas dran. Den Fossil Forrest möchte ich Sigi zeigen, ich war zwar auch schon da durch gefahren, aber die kleine wunderschöne Sandbucht mit den Fossilien hab ich damals verpasst.
Die Fahrt bis dahin war zwei mal abenteuerlich, der Küste entlang nach Agio Elissaios, eine sehr steile Geröllstrecke, eigentlich eher für Off-roaders geeignet.. doch die Monschterburg erzwang auch diese Herausforderung. Dazu… was mir nun schon lange nicht mehr passiert ist, dafür genau wieder wie in der Cinqueterre im Kakao draussen, der Diesel war auf Notstand, piepste und zeigte Treibstoffmangel an. Ich redete der Monschterburg gut zu, versprach ihr einen feinen, grossen Dieselcocktail in der schnellst möglichen Tankstelle und bat sie tapfer durch zu halten 🙂
Nun mit vollem Tank die letzte Schotterpistenstrasse zum Fossil Forrest bei Agios Marinas, nun das kürzliche Unwetter hat das Seine dazu getan, die sonst schon schlecht zu fahrenden Pisten sind durch die starken Regenfälle sehr stark ausgeschwemmt, unterspült, teilweise weg gerissen und mit Schlamm, Geröll und Felsbrocken überhäuft.
Ich hab geschwitzt, Sigi gezittert, die Hunde hats durchgeschüttelt und wir alle wurden mit Sachen beworfen, die durchs Womo flogen.

ABER… wir haben auch das geschafft. Es hat sich gelohnt, wir sind bei der idyllischen Fossilen Bucht nackt schwimmen gegangen, mit den Hunden über die Felsen geklettert und staunend die Gebilde bewundert. Aus den tiefen Löchern in den Steinen blubberte das Meer, Andra guckte verwundert hinein und wir erwarteten nächstens ein Seeungeheuer heraus zu schiessen.
Ganz fertig ist dieses Abenteuer noch nicht, wir schlafen hier, doch morgen müssen wir die Strecke zurück… diesmal die Geröll- und Löcherpiste hinauf!
Guet Nacht, liebe Grüsse .. eure Monschterburgerli

Und die Abenteuer gehen weiter…

Soviel zu einer ruhigen Nacht am einsamen Stausee ?!?

Wir sind müde ins Bett geschlüpft, die Hunde auch zufrieden und schlafbereit.
Plötzlich sind wir aufgewacht, Janosch lässt paar Wau Wau Töne ab und wird unruhig, er und Rulo haben panische Angst vor Gewitter und jeglicher Knallerei. Draussen meldet sich ein Gewitter an. Die zwei „Kleinen” Micky und Andra machen sich nichts draus und schlafen selig weiter. Rulo wollte diese Nacht in seinem Häuschen (Wurfzelt) schlafen, er geniesst hier in der Abgeschiedenheit seine Freiheit. Auch Andra und natürlich Janosch und Micky dürfen hier frei rum laufen.
Immer wieder mal zucken Blitze und das Grollen des Donners stört Opa Janosch‘s Schlaf, worauf er ungehalten und ängstlich reagiert.
Um ca 3Uhr wird es immer heftiger, der Regen prasselt nur so aufs Dach. Sigi will Rulo rein holen doch ist er verschwunden… nicht in seinem Zelt und auch nicht unterm Womo.
Sigi steht nackt im Umwetter und ruft Rulo, sucht und… liegt in der Matsche… ein regelrechtes Schlammbad zur nächtlichen Stunde !
Beunruhigt nehmen wir Tractive zu Rat und können ihn zum Glück orten.
Etwa 1 1/2 km entfernt in einem Dorf.
Was nun? Sollen wir bei dem Unwetter wirklich los um ihn zu suchen, es wagen über die unbekannten Strässchen dem GPS Signal zu folgen?
An Schlaf war nun ja sowieso nicht mehr zu denken, also rasch paar Sachen fahrtauglich verbaggert und los geht’s.
Auf der Strasse grosse Tümpel, im Scheinwerferlicht nicht zu erkennen wie tief… aber Augen zu und durch !
Relativ schnell haben wir die Siedlung erreicht… nächstes Strässchen rechts abbiegen und nach 200 Meter .. da! DA ist er!
Sigi ein Satz zum Womo raus, Rulo guckt ungläubig die Monschterburg an und lässt sich zufrieden und dankbar von Sigi anleinen. Er hatte genug von seinem Abenteuer/Gewitter-Panik Ausflug.
Noch für paar Stündchen Schlaf kuschelten wir uns, alle 7 Wilden auf unsere Schlafplätze, auch das Gewitter hat sich inzwischen in die Weite verzogen.

Guten Morgen, der See ist wieder ruhig.. türkis, milchig, die Welt sieht schon wieder freundlicher aus, die Sonne hat glaub etwas Urlaub doch bei Tageslicht sieht alles weniger dramatisch aus!
Die Sonne versucht sich blinzelnd aus den Wolken zu schälen.

Vom dröhnenden Meer zum sanften Stausee

Bei Methoni besichtigten wir die riesige Festungsanlage, noch recht gut erhalten und mit dem Wasser rundherum war die nicht zu erobern.
Die natürlichen Felsen mit der wilden Brandung unterstützten die mächtigen Festungsanlage- und Stadtmauern gegen Übergriffe.
Erfreulich, die Dame am Tickethäuschen drückte ein Auge zu und liess uns den Rundgang mit Hunden, natürlich an der Leine, machen. Zudem war der Winterpreis von 1 Euro p.P. ja sehr gnädig für die sehr gepflegte Anlage!


Dann setzten wir uns in die Taverne am Dorfplatz und liessen es uns schmecken bevor wir den nächsten Übernachtungsplatz aufsuchten, eine Abenteuerfahrt durchs hohe Schilf…
Erst noch einen Blick auf die berühmte Ochsenbauchbucht, die Nestorhöhle konnten wir erahnen, eine Besichtigung verschieben wir auf nächstes Mal, auch zum Paleokastro rauf zu wandern steht beim nächsten Besuch an.

Der Sonnenuntergang wäre sicherlich traumhaft geworden über der Bucht, einige Pärchen sassen schon wartend im Sand, uns zog es aber lieber vor Einbruch der Dunkelheit zu einem Schlafplatz…. am Strandparkplatz Nähe Pylos.
Unsere Wasservorräte werden knapp, bei Agrilos finden wir eine gut zufahrbare Zapfstelle bei einem Brunnen, einige im Reiseführer empfohlenen Plätzchen fahren wir an, davon solche, die ich schon besuchte, einen fand ich zwar letzten Winter schon toll… die Pineta bei Elia: viele Hektar grosses, wildes Gelände beim Strand und Dünen, teilweise schattig bewaldet. Sogar Wasserstellen sind vorhanden, immer wieder entdeckt man Womos. Mir aber trotzdem auch dieses Mal nicht geheuer, vor allem die vielen mächtigen Pinien, viele befallen mit Prozessionsraupenspinner Nestern, die guten Plätze auf offenem Gelände waren schon besetzt und kuscheln wollten wir ja schliesslich auch nicht. Bei einer Stelle bin ich schon mit einem Rad im Sand eingesogen, wir konnten aber glücklicherweise grad noch raus. So fuhren wir noch einige Stichstrassen zu Strandplätzen rein, ein kritischer Blick.. ein Blick in unsere Augen und nach Kopfschütteln Kehrtwendung zum Nächsten.
Fanden bei Kakovatos einen guten Parkplatz mit Blick durch den Dünenzugang aufs wilde, schäumende Meer. Am Tag toll das Wetterschauspiel mit Wellen Gedröhne zu beobachten, dann kam die Nacht und Dunkelheit. Die allgemeine Stille verstärkte das Toben des Wassers, das Umspülen und Rumwirbeln von Sand und Steinen mit den Wellen. So dröhnte es die ganze Nacht wie in einem Riesen Fabrikbetrieb.


Nein … der Wunsch nach einem Stellplatz für einen Bauwagen (Alterswohnsitz) am Meer wurde gerade begraben… obwohl wir Wasser lieben, die bedrohliche Wucht vom Meer wär nichts auf Dauer.
Zum Glück sind wir ja noch nicht so alt um wieder sesshaft zu werden und geniessen unser Leben auf Rädern weiterhin!

Sigi möchte das Antike Olympos sehen. Von aussen hab ich davon schon einiges gesehen und entschliesse mich mit den Hunden, die dieses Areal nicht betreten dürfen, beim Womo zu warten. Sigi begibt sich mit Rucksack gerüstet auf Wanderung durch die Antike.


Und sie kam voll begeistert zurück, auch hier wurde für die 6 Euro Winterpreis sehr viel geboten, incl. Eintritt ins Museum!
Nochmals zog es uns zum Meer auf Stellplatzsuche, wurden auch fündig, wieder vollkommen alleine an riesigem Strand, leider auch ziemlicher Müllkippe!
Einige gebastelte Strandhäuschen Überreste standen rum, Kinderspielzeug, Kleider und alles Mögliche lag verstreut herum.
Was wir zum Glück erst am Morgen erblickten am Strand… ein grosser, aufgeblähter, toter Hund. Hätte ich den schon Abends gesehen wär ich weiter gefahren und wir hätten unsere Hunde. nicht so fröhlich frei rumspielen lassen.

Micky brachte dann auch unseren Adrenalinspiegel in die Höhe, Sigi liess wie oft Rulo, Micky und Janosch früh morgens raus auf selbständige Pippitour und dann kam Micky fast zwei Stunden nicht zurück. Wir pfiffen, liefen suchend durch den Regen und rufen, Sigi späht ins halb zusammen gefallene Zelt, in die Strandhütte, wir versuchen die Spuren im Sand zu lesen … bis Sigi das braune, schlammige Etwas.. was ursprünglich schön weiss mit hübschen rotbraunen Flecken war, sieht. Nun gilt es erstmal in die Fluten um das stinkende Fellknäuel Womotauglich zu schrubben !
Diese Nacht haben wir besser geschlafen, der Wellengang war geringer.

Heute Morgen kurz nach Sechs, es ist noch dunkel, ich wach… da auf der Satellitenschüssel.. ein grosser, dunkler Schatten! Nein ich träume nicht. Auch Sigi, die ich schnell anschupse, sieht es… nur WAS? Mit dem IPhone versuche ich zu leuchten, geht durchs Fliegenrollo und schräggestelltem Dachfenster aber nicht und wir sehen den grossen Vogel nur davon flattern… den Umrissen nach ein grosser Uhu.
Welch netter Besuch!

Diese Nacht schlafen wir ( hoffentlich) noch ruhiger.
Wir sind am Techniti Limni Piniou angekommen, über die Staumauer von 2 km. Das Steilufer ist hoch, der Wasserstand recht tief, aber sauberes klares Wasser… obwohl auch hier viel Abfall rumliegt. Die Wellen plätschern aber angenehm sanft, keine Menschenseele weit und breit.. 4 Hunde und June im Freigang und glücklich!!
Wir sitzen gemütlich rum, aus dem Backofen dringt ein herrlicher Duft von Sigis berühmtem Quarkkuchen (Übersetzung für unsere deutschen Freunde und Familie: Käsekuchen )
Mhhhh da freue ich mich ja schon fest drauf!!

Lakonien…Mani und Messénien

Im Moment erleben wir so viel, die Eindrücke überhäufen uns und wir finden fast keine Zeit zum Blog schreiben… und wenn, dann müssen wir uns richtig anstrengen um uns an alles zu erinnern! Immer wieder staunen wir, was uns dieses wundervolle Land alles bietet.

Vom letzten Plätzchen gestartet nach Leonidi über drei kleine Örtchen sind wir an den Strand Fokiano, da gab es eine Taverne, 3 oder 4 Häuser, wobei nur eine Person über den Winter dort wohnt. Der nette Wirt geht nach Feierabend nach Hause. Die Beach Bar mit Wi-Fi wurde gerade abgebaut. Nach dem ausgesprochen fantastischen Essen und selten günstig, waren wir wieder mal total alleine in der idyllischen Bucht.

Anstatt die 15 km lange Stichstrasse in die vermeintliche Sackgasse wieder zurück fahren zu müssen, kamen wir in den Genuss der ganz neu erbauten Küstenstrasse nach Mitropoli. Wir befuhren sie ganz alleine ohne Verkehr, dafür mit toller Aussicht.
Wieder mal durch 4 kleinst Dörfer mit engsten Strässchen an den nächsten Strand, Reichea, der tief unten an der ca. 7 km steilen Serpertinenstrasse lag.
Da waren schon paar Bullis mit Kletterer Touristen, eine super Klettergegend!
Nun sind wir im wilden Lakonien, hier soll es noch Wölfe geben, die haben wir nicht gesehen, dafür nochmal ein Rudel Schakale gehört, die im Vollmondlicht ihr Geheul boten. Abenteuer pur, Natur pur und so toll die Schlafzimmerfensterrollos offen lassen zu können und die Monderleuchtete Nacht-Meerlandschaft zu geniessen.
Wir haben gegrillt und nach dem Essen noch weiter draussen gesessen, die auf der Bergfahrt bei Kastania gesuchten Maroni gebraten und Karten gespielt, die restlichen glühenden Holzkohlen dienten, im Grill unter den Tisch gestellt, als angenehme Heizung.

Nächste grössere Besichtigung… für Sigi die das ja noch nicht gesehen hat… Monemvasia… = Ein Weg… nur ein Zugang!
Ich fuhr Sigi den Berg hinauf zum historischen Städtchen, damit sie sich alles mal ohne Hunde anschauen konnte, ich bin wieder runter gefahren, da es oben keine Parkmöglichkeiten gibt. So konnte Sigi bis zur Frankenfeste rauf kraxeln … bis sie von dem plötzlichen Platzregen überrascht wurde, sich dann erst verlaufen hat und den Rückweg suchen musste. Ich sortierte schnell die Hunde ins Womo und fuhr den Berg rauf um Sigi vom Regenguss zu befreien.
Der Regen hielt an, so fuhren wir nicht bis zur Fingerspitze runter, sondern an die Westseite nach Paleokastro an den kleinen Fischerhafen, wo ich ja auch schon stand.
Bei Boza war ich dieses Mal enttäuscht, es hatte unfreundliche Dauercamper, die scheinbar den Platz besetzt hatten und für sich alleine beanspruchen wollten, dazu noch zwei alte Männer, die motzten wegen den Hunden am Strand, was wir in der Saison voll verstehen, doch nicht im Winter, wo es menschenleer ist.
Es ist lustig zu erleben, wie sich einige Plätze jetzt beim 2. oder 3. Mal ganz verschieden anfühlen, die einen, wo ich mich unwohl fühlte und ich weiter fuhr empfand ich nun als sehr nett, andere dafür haben ihren Reiz verloren.
Nun kommt wieder der Platz mit dem Geisterschiff, das rostige Wrack, welches den Platz und den Strand hier wohl zum Anziehungspunkt macht.

Im 2. Finger haben wir nun den Weg zum Kap Tenaro in Angriff genommen, einige schöne Plätzchen dabei angeschaut.
Wir sind noch genug früh um die Wanderung zum Leuchtturm, der südlichsten Spitze des griechischen Festlandes und dem 2.südlichsten Punkt Europas, zu machen.
Zum Glück hatten wir diesmal die Walkingstöcke und Rucksack mit Regenjacke, Wasser und Notfallmedis dabei. Gebraucht zum Glück nur das Wasser. Über die Stöcke waren wir aber froh, der Weg war noch genau so anstrengend, wie ich es in Erinnerung hatte und viel länger als beschrieben, jedenfalls für uns ältere und unsportliche Frauen 🙂

Wir waren erschöpft aber glücklich, es war wunderschön und hat sich gelohnt.
Das Totenorakel des tänarischen Poseidon und die Höhle, einen weiteren Eingang zur Unterwelt (Hier erfüllte Herakles seinen letzten Auftrag und holte Cerberos aus dem Hades) besichtigten wir erst am andern Morgen vor dem erfrischenden Bad in der kleinen Bucht.
Wir sind jetzt in der kargen aber wunderschönen Mani, wo die neuen Häuser auch noch im alten, traditionellen Stil, mit noch oft handgehauenen Steinen gebaut werden. Sie sehen aus wie Burgen und Türme, mit flachen Dächern und Zinnen. Das steile, steinige Land oft terrassiert und mit Trockensteinmauern umgrenzt.
Leider ist ein grosser Teil dieses prächtigen Gebiets durch heftige Waldbrände zerstört worden, viele qkm
Olivenhaine, Gebüsch und teilweise Gebäude sind betroffen, alles dürr und verkohlt, Jahrzehnte lange Arbeit vernichtet.
Das hat mich schon traurig gestimmt, hatte ich die Mani vom letzten Mal noch so farbig und blühend in Erinnerung.

Wir kommen bei Vatheia, dem alten Mani Dörfchen vorbei, welches sich wieder genau so lohnte zu erforschen wie letztes Mal.
In den teilweise zerfallenen Gemäuern zu stöbern, sich fragend, welche Schicksale dahinter verborgen sind.
Einige Häuser sind schon renoviert worden, andere werden gerade neu aufgebaut und weitere werden wohl immer mehr zerfallen.

In Pirgos Dirou erstanden wir in der Töpferei je ein Schüsselchen und eine Kaffeetasse, um endlich das unfreundliche Plastikgeschirr zu ersetzen, in Keramik schmeckt es einfach besser!
Dann genossen wir die Bootsfahrt in der Tropfsteinhöhle von Glifada. Ohne Touristenrummel, nur mit einem jungen Paar und dem „Gondoliere“ glitten wir durch die herrliche Traumwelt, ausser dem Dock Dock des Staken, mit dem der Bootsführer das Schiffchen gekonnt um alle Windungen der teil tiefen und engen Höhlengängen schob, war nichts zu hören. An schimmernden Stalagmiten und Stalaktiten vorbei.
Nach ca. 20 Minuten Fahrt und einem kurzen Fussmarsch am Schluss blickten wir beim Höhlenausgang ins grelle, blendende Sonnenlicht.
Zu Fuss nur ein kurzes Stück am Ufer entlang, aber mit Womo erst den Berg hoch und dann wieder runter, erreichten wir den nächsten Schlafplatz… den Sauriereierstrand.. mit grossen schneeweissen Steinen am Ufer. Am Strand parkierten wir neben Tamarisken.
Am Morgen das tägliche Morgenbad, diesmal in den Wellen des schon etwas stürmischen Meeres. Janosch, der über das Baden überglücklich ist, stach durch die Wellen und zog seine Kreise, doch dann kam das Donnergrollen immer näher … wir flüchteten vor dem Gewitter.
Auf der Fahrt nach Ithilo erschraken wir schon etwas, über dem Meer bildeten sich drei Mini Tornados, ein Schauspiel! Wir stellten uns schon vor, wie die Windhose unsere Monschterburg ansaugt und in die Lüfte hebt.
So schnell wie der Sturm gekommen war, verzog er sich zum Glück weiter..So auch wir… wieder paar Besichtigungsabstecher zu Strandplätzen, bei Agios Dimitrios suchten wir nach dem Eingang einer Höhle, der war schwer zu finden und Sigi verzichtete dann doch auf den Abstieg an der Steilküste, ein rutschiger Tonerdenpfad führte hinunter und über Felspartien.
Bei Kalamata am Hafen suchten wir die Marina auf, hofften Uschi anzutreffen, mit ihr bin ich ja einen Monat im Konvoi gefahren. Kein einziges Womo stand auf dem Stellplatz Marina, ausser einer Waschmaschine, die wir dringend mal bräuchten, reizte uns aber nichts auf dem Platz zu bleiben, so fuhren wir noch ca. 12 km weiter, wo an einer Sackgassstrasse ein riesiger Strand zum Freistehen Platz bot.
Heute nun stehen wir am südlichsten Strand des westlichsten Fingers, wieder mal völlig alleine an einem reizenden Buchtlein, ein Paradies für die Hunde, wo sogar Andra mal so richtig mit den andern rumtollen konnte und nun erschöpft aber glücklich vor sich hin schnarcht und im Traum das Erlebte weiter führt.
Das Plätzchen wurde mal liebevoll von irgendwem hübsch gestaltet, mit Steinen Wege und Muster gelegt, Sitzplätzchen und Pergola erbaut, inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen.
Sigi hat eine leckere, gesunde, für unsere Gaumen ungewohnte Suppe gekocht… aus marktfrischem Gemüse und einem uns unbekannten Kraut, welches jedoch für unsere Geschmäcker bitter war. Nun, der Verkäufer hat uns zwar so ungefähr gesagt, was in die Suppe soll, aber nicht, wie es gekocht wird.

Laut Navi und Internet suchten wir in der Nähe von Kalamata den Waschsalon, wobei uns das tolle Navi wieder mal den kürzesten, aber auch engsten, verwinkelten Weg wies.
Im Cafe, wo der Waschsalon sein sollte, meinte die Frau dann, nein hier ist nichts und wies uns zum Glück einen besseren Weg aus dem Wirrwar raus.

Unterwegs… immer noch Ausschau haltend und über kleinste Strässchen durch enge Dörfchen… keine Waschmaschine in Sicht. Dafür ein Spalier von schwarz gekleideten Menschen an den Strassenränder, zwei prächtig gekleidete Priester und Weihrauch Geruch… und ein Leichenwagen. Zu allem Überfluss die parkierten Autros der vielen Menschen, an allen Ecken.
Guter Rat ist teuer, was macht die kluge Frau? Im Zweifelsfall erst mal einfach warten… und siehe da, Priester und paar Trauergäste winkten uns zu, wir sollten durchfahren. Das ging dann noch 2 Dörfchen und paar km weiter so, an den bödesten Stellen parkierte Autos und wartende Menschen, die uns aber sofort hilfsbereit um die Engstellen an Fahrzeugen, Mauern und über Strasse vorstehenden Balkonen lotsten. Bis wir dann im letzten Dorf an einer Taverne auf dem Dorfplatz, übervoll mit festlich gekleideten Menschen mit Musik und Mittagsmahl vorbei kamen. Ob die auch von der Beerdigung waren ??

bis bald..kalinichta

Wie gehabt… Fotogalerie folgt nächstens.. falls Wifi gnädig!

Wie die Zeit vergeht…

Seit dem letzten Reisebericht ist wieder ein Weilchen vergangen.
Von Përmet über Ioannina, zum See Techniti Limni Aoou, den Meteoraklöstern, an den Baumwollfeldern vorbei nach Thermopylon zu den verschiedenen Quellen, Wasserfällen und Thermalbecken in der Natur.
Wir haben das Leonidas Denkmal besichtigt, dort auch gleich Wasser gezapft, dann durch die Berge in die wunderschöne Bucht vor Alyki, wo wir in glasklarem Wasser schwimmen waren, ein Dörfchen, nun im Winter fast ausgestorben.
Über Psatha zum Limni Vouliagmenis, dem „See“, der mit dem Meer mit nur einem bachähnlichen Durchgang von ein paar Metern verbunden ist.
Beim Leuchtturm und Ausgrabungen vom Tempel der Hera übernachteten wir auf dem Parkplatz, mit toller Aussicht bis zum Isthmus Kanal von Korinth.
Nächster Tag über Loutraki nach Korinth, mehrfach über alle Isthmus-Brücken, der Senkbrücken und der hohen Brücke gefahren.
Mit Koordinaten von Googlemaps suchten wir die Vodafone Shops, ich brauchte ja dringend eine Daten Simkarte.
Schon komisch wie abgelegen, an engen Feldwegen durch einsame Olivenhaine diese Shops gelegen sein sollen, ob sich da auch Kunden hin verirren können??
Auf dem Hausplatz zerfallenen, leeren Gebäuden mit viel Schutt und Abfall sind wir gelandet, na manchmal denke ich, dort hin würde Vodafone auch gehören, war aber nicht so. Auch die zweiten Koordinaten Angaben waren falsch. Der Laden im nächsten Dorf leider geschlossen. Also verschoben wir die Aktion auf den nächsten Tag, wo ich dann in Korinth im Vodafoneshop eine überteuerte Internetkarte für den speziell für Vodafonekarten gekauften Huawei erstand. Leider daran nur kurze Zeit Freude, nach dem ersten Ausschalten des iPhones funktionierte das Teil schon wieder nicht.
Die nächste Nacht verbrachten wir auf dem Burgparkplatz von Akrokorinth. Bei der Besichtigung der mega coolen Festungsanlage freuten sich auch unsere 5 Monschterli Vierbeiner am ausgiebigen Spaziergang, wobei June es wieder mal vorzog, in fremden Gemäuern zu übernachten.
Da die Anlage um 15 Uhr ihre Tore schliesst, konnten wir sie auch nicht mehr abholen und wollten halt bis am Morgen warten um sie von irgendwelchen Burggespenstern zu befreien und in die Monschterburg zu retten.
Natürlich liess uns die Sorge um sie dann doch keine Ruhe und wir beobachteten sie zwischendurch mit dem Tracker.
Mitten in der Nacht hat sie es dann doch erstaunlicherweise geschafft, durch das Wirrwarr der Burgmauern und über die Felsen zum Parkplatz zu gelangen.
Die Weiterfahrt, Besichtigung von Ancient Korinth und Besuch von der Stadt Korinth und Vodafoneshop war somit gerettet und wir von einer weiteren Burg/Katzen Suchwanderung verschont.

Weiter nach Epidauros, eigentlich wollten wir das grosse Theater besichtigen, 12 Euro Eintritt war uns dann aber doch zuviel, die restlichen Ausgrabungen wollten wir ja sowieso nicht anschauen gehen und die Hunde hätten auch nicht mit dürfen. So fuhren wir wieder zurück ins Dorf Epidauros, wo ich ja auch schon war, spazierten vom kleinen antiken Theater zum Strand und zurück und dann in eine Taverne zum Essen.
Fuhren weiter um einen neuen Platz zu suchen, den wir bei Paralia Metamorphosis fanden. Wiederum ein völlig einsamer Strand, totale Ruhe, Dunkelheit, super!

Die Halbinsel Methanon… zum Vulkano Parkplatz gefahren, dann wanderten wir mal ohne Hunde rauf zum Vulkan. Es war steil und steinig und bereitete uns doch schon ein bisschen Mühe.. doch es lohnte sich, auch wenn ich die Kletterei nun auch zum 2. Mal machte.
Noch rund um die Insel und zurück, über Metamorphosi und Galata zum Agios Athannasios, wieder ein toller Strand mit einem zerfallenen Haus, etwas zu viel Abfall, dafür einem traumhaften Sonnenuntergang.

Samstag Nationalfeiertag… erst fast leere Strassen… bis dann durchs nächste Städtchen, gerammelt voll, festlich gekleidete Menschen, oder dann in allen möglichen Uniformen, promenierten durch den Ort, Cafe und Tavernen voll und fast kein Durchkommen mit dem Womo. Der Küste nach bis Paralia Lampagianna, von wo wir zur Franchthi Höhle wanderten.
Die Geschichte mit June kennt ihr ja schon!
Nach zwei wiederum schönen Nächten mit Schaukeln in den Schlaf (Sturm) ging es zu den Didymo Dolinen, dann nach Nafplio, eine kleine Stadtrundfahrt mit Womo durch enge Gassen und zum Burgparkplatz hoch und dann zum KarathonaStrand zum Übernachten.
Nächster Tag zum Brunnen Agio Moni, der Quelle der Hera, welche beim jahrelangen Trinken des Wassers die Jungfäulichkeit wieder erlangte.
Bei Nafplio wieder mal mehr den Vodafone Shop aufgesucht, die Hilfe, die sie mir boten, irgendwelche Einstellungen die sie machten, hielt auch nicht lange, jedenfalls ärgere ich mich nur noch über Vodafone, habe die Simkarte ins alte iPhone gesteckt und damit einen Hotspot eingerichtet. Zwar umständlich und nervig aber es geht für die Not. Die nächste Karte werde ich von einer anderen Gesellschaft versuchen!!
Kulturprogramm geht weiter..
Bei Tiryns/Tiryntha, der von Zyklopen erbauten Festung, in der der junge Herakles heran wuchs.
Dann Argos, Larisa, die Burg und der Burgberg.
Der Steilküste nach, verschiedene Plätze, die uns aber nicht zusagten, angefahren und dann aber zum Schluss das Kleinod bei Limni Moustou gefunden, ein ewig langer Kiesstrand, total einsam und ruhig, mit ruhigem Meer und hinter dem Strand Mickyland/Naturschutzgebiet… mit Ottern, Enten und Goldschakalen. Einer Aussicht übers Meer zur gegenüber liegenden Altstadt auf dem Burgberg von Paralia Astros.
Die Hunde voll glücklich, Micky im Element und er musste lange gerufen und mit viel Überredungskunst von der weiteren Entenverfolgung abgehalten und aus dem Flüsschen gezogen werden.

1.11.17
Heute wollten wir den Strand wechseln, dazu über Umweg ins Parnon Gebirge ca. 90 km gefahren, um dann nach Begutachtung des 2 km entfernten Platzes an den letzten Platz am Traumstrand zurück zu kehren!

Aber wir hatten trotz ab und zu Regen und viel Nebel einen tollen Ausflug mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Beim Kloster Loukous bestaunten wir den mit Tropfstein verzierten Aquädukt, na ja… das Kloster liessen wir links liegen, ist halt nicht so unser Ding. Aber die gewaltige Landschaft mit den tiefen Schluchten, die verrückten Steilhänge, welche bewirtschaftet werden, man glaubt, die Bauern hier brauchen Steigeisen zum arbeiten.
Schade nur haben wir lange keine Aussicht wegen dem Nebel, es ist auch empfindlich kalt geworden auf der Höhe, die Bergstrasse führt uns bis auf 1526 Meter ü.Meer.
Aber wir müssen immer wieder anhalten und staunen. An einem der vielen öffentlichen Brunnen, teilweise mit Wasserhahn und Schlauch Anschluss füllen wir wieder unsere Frischwasservorräte auf, hier in den Bergen herrlich frisch und klar.
Wir kurven bergauf und bergab, teilweise muss gut aufgepasst werden, die Strassen weisen oft viele Löcher auf, die Strassenränder am Abgrund sind ausgefranst und mit grösseren, abgebrochenen Stellen, oft nur mit paar hingelegten Steinen markiert. Einige Dörfchen sind eng, steil oder mit vorstehenden Balkonen oder Markisen bestückt.
Heute nach nun wiederum einem Monat gemeinsamem Leben und Reisen in der Monschterburg ziehe ich die Bilanz…
Wenn ich Freude und Aber auf die Waagschale lege, wiegt Freude eindeutig mehr. Auch wenn ich zeitweise das Alleinfahren genoss, spannend fand und auch Genugtuung empfand, es alleine geschafft zu haben, ist es für mich doch schöne, mit einem geliebten Menschen an der Seite zusammen das viele Schöne zu erleben.
Besonders natürlich, wenn diese Frau dann auch noch oft die selben Interessen und Vorlieben hat. Wenn sich die „Arbeit“ als Teamwerk entwickelt.
Ich fahre öfter, Sigi tüftelt neue Routen und Sehenswürdigkeiten raus und navigiert als guteingespielte Co-Pilotin.
Sigi kocht gerne und gut… ich ja früher auch, nun aber esse ich lieber und wasch dann ab.
Über Dinge, die uns früher nervten, können wir heute meist hinweg sehen und nehmens gelassener.
Wir geniessen die wunderbaren Momente, die uns dieses herrliche Land bietet.
Die wahnsinns Farben in jeder Jahreszeit, von Braun, Rot, Ocker, Gelb und sogar jetzt gegen den Winter noch zwischen durch verschiedene Grün.
In den Bergen heute riesige Felder mit rosa Heidekraut, fast wie in der Lüneburger Heide.
Fast alle Menschen sind zu uns Womofahrern total freundlich und hilfsbereit, im Strassenverkehr gelassen und verständnisvoll.
So oft denken wir… das ist nun der schönste Platz, die schönste Landschaft oder der reizendste Ort, aber nein dann steigert es sich immer mehr, Frau könnte alle paar Meter anhalten und Fotos schiessen, welche dann leider doch nicht das hergeben, wie es unser Auge und Herz empfindet.
Obwohl wir diesen Winter sehr viel Zeit hier verbringen werden, wird es doch immer wieder Neues zu entdecken geben und es wird uns sicher noch manchmal hierher ziehen!