Der Sonntags Krimi der Monschterburg

30.10.2017
Sonntag Nacht Krimi
36 Stunden vermissten wir nun June. Gestern waren wir als Morgenspaziergang zur Franchthi Höhle gewandert. Eine herrliche Wanderung über Küstenfelsen mit Sicht auf das traumhafte Meer und viele Inseln.
Natürlich wollte June mit, kletterte mit den Hunden um die Wette und besichtigte die Höhle interessiert. Als wir uns dann auf den Rückweg machten, streckte sie wieder mal und wollte nicht mit. Als sie vor dem nahenden Gewitter/Sturm noch nicht aufgetaucht war, machte ich mich schnell mit Janosch auf den Weg um sie zu holen. Und wirklich, kurz vor der Höhle kam sie miauend, jedoch wollte sie weder mit zurück kommen, noch sich fangen lassen. Grosse Gedanken machten wir uns ja nicht, sie findet doch immer zurück und weckt uns dann mitten in der Nacht, mit ihrem Getrampel auf dem Schlafzimmer Dachfenster, um Einlass bittend. Schliesslich tobte inzwischen ein Sturm.
Dieses Mal kam sie nicht… Mein Mobil Internetguthaben ist aufgebraucht, Sigi sucht auf ihrem Handy die GPS Daten vom Tracker, June ist anscheinend durch die Höhle und weiter den Berg rauf.
Sonntag Morgen packen wir den Rucksack und machen uns auf den Weg um unser Büsi zu suchen, hoffentlich ist sie nicht irgendwo reingefallen, angehängt oder gar verletzt! Kein Lebenszeichen von ihr bis zur Höhle, der Tracker zeigt sie weit über uns im Dickicht und Felsengewirr an.
Wir versuchen über Felsen zu klettern, ein leicht markierter Kletter/Wanderpfad führt uns um die nächste Biegung, höher rauf zu klettern und erst noch mit den Hunden wäre Leichtsinn gewesen.
Wir kehren zurück zum Womo am Strand.
Hoffend, dass June nun den sonnig, warmen Tag im Schatten eines Gebüsches verpennt und dann vielleicht heimfindet, verbringen wir einen gemütlichen Sonntag am Strand mit Schwimmen, Kartenspielen, Lesen und Faulenzen. Später fahren wir mit dem Womo zur nächsten Bucht, vielleicht ist von dort ein Aufstieg leichter!?
Wir rufen und rufen, suchen den wirren Felshang mit dem Feldstecher ab. Sigi versucht nochmal eine Aufstiegsmöglichkeit… hoffnungslos, Dornen und Disteln verbarrikadieren den Durchgang und weiter oben wieder die zum Ansehen wunderschönen Felsgebilde.
– [ ] Auf dem 24 Std. Tracker Bild sehen wir, June muss eine Wahnsinns Nachtwanderung gemacht haben… ins nächste Dörfchen runter und wieder rauf.
Zurück bei unserem traumhaften Strand hoffen wir weiter, dass sie zurück findet, wir wollen noch eine Nacht abwarten.
Vom Kartenspiel werden wir immer wieder abgelenkt, die Sorgen um June setzen zu.
Auch kommt wieder ein scharfer Wind auf, die Wellen schlagen auf den Strand.
Noch einmal ein Blick auf den Tracker… und siehe da…
June ist wach und am Suchen.
Insgesamt hat sie ca. 15 km zurückgelegt, diesmal ist sie wieder auf der richtigen Bergseite runter, sie ist auf der Zufahrtsstrasse zum Strand. Es ist stockdunkel, doch wir entschliessen uns sie mit Womo und Tractive zu suchen.
Immer wieder rufen wir, starren in die dunkle Nacht, das Gelände wie immer unwegsam, mit Gestrüpp, Mauern und Zäunen. Sigi mit Handy und Licht bewaffnet streift suchend durch die Felder und Olivenhaine…Hunde bellen in den angrenzenden Bauerngehöften, ich warte in der Monschterburg auf der Strasse.
Und dann… Sigi kommt zurück… in den Armen die zufriedene, unversehrte June !!

Doch noch immer nichts mit Schlafen, am Schlafplatz angekommen, peitscht der Sturm inzwischen die Wellen weit auf den Strand hoch und wir entschliessen uns, uns für die Nacht auf die Anhöhe zur Kapelle zu stellen.
Wir haben alle gut geschlafen!
Am frühen Morgen sobald es hell wurde, schnell die Sitze gedreht und Vorhang auf. Sigi liess ich diesmal weiter schlafen.. hatte sie sich ja mit der nächtlichen Sucherei schwer verdient.
Ich fuhr auf unseren idyllischen Strandplatz zurück, wo inzwischen das Meer ganz sanft plätschert und viele Fischerboote schaukeln.
Die Hauptdarstellerin dieses wahren Krimis… liegt nun tief schlafend im ihrem Castello, nachdem sie sich heute Morgen ganz verwundert durchs Fenster umgesehen hatte… Wo bin ich.. wie bin ich wieder hier gelandet? Aber glücklich ihr Rudel wieder um sich zu haben!

Unsere Abenteuer gehen weiter… bis bald!Die

Heisses Wetter… heisse Quellen

Von Permet fahren wir auf rumpelnden Strassen dem eindrücklichen Flusslauf nach. Links und rechts und auch mal auf der Strasse begegnen uns Schafe, Ziegen, Kühe und paar Hunde. Die kargen Weiden sind braun, es ist trocken, nur wenige kleine Felder leuchten grün. Die Tiere müssen ihr Futter suchen.
Die Esel und Pferdchen stehen überall fertig gesattelt mit Holzgestell bereit angebunden, am grasen.
Die dürren Pflanzen verlieren ihren Samenbestand in den Kletten überall, der Boden ist über und über mit diesen stacheligen, lästigen Dingern übersät und die Hunde sammeln sie in ihrem Fell ein. Wir sind dauernd am Janosch und Micky striegeln, entleeren und entwirren. Mit einem billig Brieföffner, mit eingebauter Klinge lassen sie sich einigermassen gut aus dem Fell schneiden. Ganz verschiedene Arten sind da dabei, einige ganz brutale Dinger mit hartem, grossen Dorn, andere wie ein Igel stachelig, mit Widerhaken. Die armen Hunde sind oft auch daran sich selber zu pflegen, doch ohne Hilfe geht es nicht. Andra und Rulo sind da einiges besser dran und schlechte Überträger der Samen, mir ihrem Glatthaar.
Dann erreichen wir Ioannina wo wir wieder mal in einem Lidl einkaufen gehen. Am Sportplatz, wo man stehen könnte, gefällt es uns aber nicht zum Übernachten, dafür winkt uns der Platzwart fröhlich zu, deutet auf den Wasserhahn und trinkt davon, zeigt uns, dass wir hier Wasser bekommen. Wir dürfen seinen langen Wasserschlauch auf den Parkplatz ziehen und unseren Tank auffüllen. Von Bezahlung will er nichts wissen, deutet aber auf den süssen, aber recht mageren, grossen Hund hin, der erwartungsvoll wedelt und zu uns blickt. Er meint mam mam macht Essbewegungen und zeigt auf den Hund. Klar geben wir dem freundlichen Hund gerne einen Napf Futter, das er hungrig verschlingt. Ein Plastiksack mit noch zwei Portionen bleiben beim Platzwart.
Wir fahren mit gefüllter Wasserreserve und vollem Kühlschrank weiter oberhalb von Metsovo, zum Techniti Limni Aoou, auf 1373 Meter ü.Meer. Auch da war ich schon oben, es war aber bedeutend kühler mit morgens Raureif. Diesmal dafür noch mit Tieren auf den Alpweiden. Am Morgen zogen grosse, bimmelnde Kuhherden mit ihren Kälbern am Seeufer vorbei, Herden mit kleinen Pferden und auch Schafe. Ein Bauer trieb seine paar Pferdchen der Strasse nach, seitlich auf dem Holzsattel hockend. An einer betonierten Wasserfassung konnten wir unsere Trinkwasservorräte mit eiskaltem, klaren Bergwasser auffüllen, mhhh das schmeckt gut!!
Es geht hoch den Berg hinauf, mit lustigen alten Strassenlaternenmasten… ohne Laternen, wohl auch etwas übertrieben an dem einsamen Berg. Die Strasse war ziemlich ramponiert mit Abrissen, Löchern, Erdrutschen und Steinen. Auf der anderen Seite des Berges war uns dann auch schnell klar, warum wir keinem einzigen Fahrzeug begegneten, die Strasse war einseitig gesperrt. Weit unten das Autobahnnetz wie eine Achterbahn zu schauen. Schade wie solche Bauten eine so schöne Landschaft verschandeln können!

Bald sehen wir schon von weitem gewaltige Felsformationen aus der Landschaft ragen.
Die Meteoraklöster kommen in Sicht.
Bei Kalampaka machen wir eine Rundfahrt um die Meteoraklöster, bewundern die gewaltigen Felsberge mit den wie reingewachsenen Klöstern drauf. Das einzige Kloster, das sich Sigi auch von innen ansehen möchte, ist Donnerstag geschlossen. Hier spielte sich der James Bond Film „For your Eyes only“ ab.
Es ist immer noch Touristensaison, hat viele Busse und Menschen.
Darum flüchten wir, nachdem wir die tollen Bauten und noch viel schöneren Felsen bewundert hatten, auf ein ruhiges einsames Fleckchen zum Übernachten. Stellten die Monschterburg perfekt hin um die fantastische Aussicht, den glitzernden Sternenhimmel und Milchstrasse zu betrachten. Dann kamen auch die Hunde wieder mal auf ihre Rechnung, wir mussten einer grossen Ziegenherde ausweichen, die auf dem Weg zum Hof und Melken waren und von den Herdenhunden und Hirten begleitet wurden und fanden somit einen herrlich, schönen Weg durch einen goldenen Eichenhain mit knorrigen Bäumchen.

Nächstes Ziel… Thermopylon mit den heissen Quellen ist angesagt.. die Gegend und Fahrstrecke ist nicht mehr so abwechslungsreich und wunderschön. Die Strassen nicht schlecht, breit und schnell. Zig Kilometerweit fahren wir durch Baumwollgebiete. Der Strassenrand ist übersät mit „Schneeflöckchen“, der Wind hat die Baumwollblüten fortgeweht. Massenweise Laster mit Baumwollladewagen, Erntemaschinen und gepressten Silosäcken voller Baumwolle fuhren vorbei. Baumwolle für die Bearbeitung nach Asien zu verschiffen.
Griechenland ist mit 80% der grösste europäische Baumwollanbauer.
240 000 Hektar Baumwollfläche in Griechenland. 230 000 Tonnen Rohstoff, entspricht aber weniger als 1% der weltweiten Baumwollerzeugung.
14 000 Tonnen werden in Griechenland zu Garn verarbeitet und auf die Schwäbische Alp geschickt, zu Trigema.
Durch den Baumwollanbau sind dafür sehr viele Flächen von Mandelbäumen und einheimischem Obst und Gemüse Anbau verloren gegangen, wodurch wiederum mehr Lebensmittel importiert werden müssen.

Eine halbstündige Fahrpause hat uns dann Rulo beschert. Sigi wollte eine Baumwollblüte auflesen und Fotos von der Nähe machen und Rulo benutzte die Gelegenheit um aus der geöffneten Türe zu springen.
Wir konnten ihn dann gut beobachten wie zufrieden er über die Felder sprintete, alles weitläufig umrundete, aus unserem Blickfeld über die Bahnlinie und Strasse verschwand. Ich holte den Feldstecher hervor… und da kreuzte er weit weg als kleiner Punkt wieder auf, kam näher und näher.. hoffentlich nimmt er den richtigen Weg… und dann stand er hechelnd da, er und wir glücklich, er dazu sehr durstig und müde.

Kurz darauf erreichen wir die erste Quelle von Thermopylon, auch hier noch reger Betrieb, jedoch von Einheimischen Badegästen.
Wir schwimmen eine Runde, plätschern etwas rum und fahren nach einiger Zeit, gleich in den Badeanzügen, weiter zu den nächsten, kleinen und ganz natürlichen Quellbecken. Da lassen wir eine Zeit gemütlich unsere Seele baumeln und gönnen unseren „alten“ Knochen und Gelenken etwas Erholung im heissen Schwefelwasser.
Dann bin ich gespannt wie es beim Hauptquellbecken wohl aussieht, was uns erwartet.
Das frühere Hotel ist immer noch Flüchtlingsheim, aber es ist immer noch recht ruhig, ausser paar Kindern, die die Monschterburg und ihre Vierbeiner betrachten wollen, verirrt sich keiner auf die grosse Fläche, wo wir ganz alleine stehen.
Heute ganz früh sind wir schon dem Flüsschen weiter gefolgt, haben paar andere nette Badestellen besucht und auch die Hunde durften mal rein, sind aber von dem heissen Wasser nicht überzeugt, ausser natürlich Micky… der besonders die grünen, veralgten Matschtümpel, Dornen- und Klettengestrüpp heiss liebt und sich da stundenlang, unermüdlich rumtreibt. Sigi danach… und das erfolglos immer wieder… Reinigungs- und Klettenentwirrungsversuche unternimmt, wenn sie dann einen hübschen, sauberen Micky hervor zaubert, dieser gleich die nächste Verkleidungsmöglichkeit sucht!
Und nun wie könnt es anders sein… sitzt June einmal mehr in den Büschen im kühleren Schatten. Unsere Weiterfahrt verzögert sich dem entsprechend um eine Nacht, wir kommen dafür in den weiteren Genuss der Quellen und June morgen früh in den Genuss der Käfighaltung !!

Sorry, wiedermal das leidliche Wifi Problem… Fotos werden nächstens nach geliefert!

Von Sigi: Resümee der letzten 17 Tage

Hallo Ihr Lieben alle!

Seit Günzburg und dem Blick auf das Atomkraftwerk geistern mir einige Gedanken durch den Kopf. Wir standen „wild“ (frei) an einer mehrere Hektar großen Baggerseeansammlung, an der schwimmen erlaubt war. Sonst aber nix. Verbotsschild: Kein Lager- oder Grillfeuer, Hunde an die Leine, kein Zelten, kein Übernachten im Womo oder Auto oder Wohnwagen. Obwohl es dort sogar Klohäuschen und im Sommer auch Mülleimer mit Mülltrennung gibt. Deutsche Logik: Schwimmen am Atomkraftwerk erlaubt, obwohl gesundheitlich wahrscheinlich problematisch. Sonst aber nix, obwohl gesundheitlich sicher unbedenklicher als schwimmen.

Am nächsten Tag in Österreich eine richtig gute Erfahrung. Wir suchten den Stellplatz in Flachauwinkel, der nett an einer Jausenstation gelegen war. Die geschlossen war. Also Kehrtwende. Das sich weiter unten befindende Hotel hatte geöffnet, zwar nur für die Reisebusgesellschaft, aber wir bekamen einfach das gleiche Menü. Und es war kein Problem dort kostenlos auf dem Hotelparkplatz zu übernachten.

Der Wurzenpass führte uns nach Slowenien zu einem traumhaften Naturschutzgebiet. Eine völlig andere Landschaft als die, durch die wir vor zwei Jahren gekommen waren. Wunderschöne riesige Waldgebiete. Zu Fuß und mit Zelt wäre es sicher möglich, wochenlang dort herumzuwandern. Immer wieder kleine Dörfchen, sicher auch mit der Möglichkeit, Grundnahrungsmittel und Wasser zu bekommen. Leider ohne gute Straßenbeschilderung. Am Anfang der Passstraße hätte in Österreich oder Bayern oder der Schweiz sicher ein Schild gestanden, dass die Straße auf halbem Weg wegen Bauarbeiten gesperrt ist. In Slowenien eben nicht. So mussten wir nach steilen Serpentinen leider wieder zurück. Um auf einen völlig anderen Weg zu gelangen, der zu dem wunderschönen Bergsee führte. Der wiederum dem Wanderer das Baden ermöglicht. Und genug Fläche um zu zelten. Auch wenn das offiziell nur auf dem (jetzt geschlossenen) Campingplatz erlaubt ist. Wir standen davor auf einem Parkplatz und ein Zelt hätte sich im Wald verstecken lassen. Es ist einfach machbar, weil sich keine/r dran stört und niemand irgendwas zu eng sieht. Leben und leben lassen. Auch der zweite Tag in Slowenien hat uns durch wunderbare Landschaft geführt. Die Naturschutzgebiete sind wirklich sehens- und erfahrenswert.

Ich hab mir angewöhnt, von allen unseren Stellplätzen die Koordinaten zu notieren. Es erleichtert das Wiederfinden ungemein. Und es erspart im Weiteren die abendliche stressige Sucherei nach einem für Hund, Katz und Mensch geeigneten Platz. Diese drei unter einen Hut zu bringen ist nämlich gar nicht so einfach. Wenn es für uns gut wäre, neben einem Restaurant zu übernachten, ist das vielleicht nicht gut für die Katze, weil das Restaurant an der viel befahrenen Straße liegt. Und ein SP für die Katze ist in richtiger Natur gut, auch für uns, vorausgesetzt, wir haben vorher genug Wasser getankt und eingekauft. Alltags“problematik“: für alle Eventualitäten sorgen und dennoch das Womo nicht überladen…. Leider nicht immer machbar. Hier und jetzt in Albanien gibt es zwar gutes Wasser aus dem Ziehbrunnen, aber damit ist der Tank nicht zu befüllen, aus technischen Gründen. Und das Wasser aus dem Hahn ist nicht genießbar.

Aber zurück. Kroatien. Wunderschön wieder die Steilküstenansichten mit den vorgelagerten Inseln, diesmal etwas diesig, weil schlechtes Wetter. Zwei unterschiedliche Erfahrungen, was Stellplätze betrifft. Freie Stellplätze sind rar gesät, es gibt sie, aber sehr versteckt. Wir fanden einen abseits der Küste an einem See. Ruhig und abgelegen. Und kein Einheimischer hat was dagegen, dass hier in der Nacht ein Womo steht. An der Küste dagegen wird abgesahnt. Keine Möglichkeit frei zu stehen. Und die Camping- und Stellplatzbetreiber wollen für eine Nacht 20-28 Euro. Drei- bis viermal so viel wie in Italien. Für teilweise katastrophale sanitäre Bedingungen und schlechtes Wasser. Das wird uns in den nächsten Jahren dazu bringen, die Meeresküste zu vermeiden.

Bosnien-Herzegowina. Meine einzige Erfahrung: Autocamp Blagaj River, ein Traum. Wegen der Herzlichkeit der Besitzer. Unglaubliches Verwöhnprogramm an Essen und Trinken für unglaubliche 7 Euro pro Nacht. Uns ist nicht klar, wie die beiden davon leben können. Doch, es gibt noch eine zweite Erfahrung. Mostar. Vom Stadtkampf zerschossene Häuser direkt neben Neubauten. Kriegsgedenken. Gerade mal 20 Jahre. Erschreckend. Während meine Jungs eine behütete Kindheit hatten sind hier Frauen und Mädchen vergewaltigt und ermordet worden. Und Männer und Jungs wurden zu Vergewaltigern und Mördern. Wegen Religion und Politik. Auch auf dem Land stehen zerschossene Häuser neben neu erbauten. In Gebieten, die dermaßen abgeschieden sind, dass ich mich frage, warum wird in den Bergen ein Bauernhof von schwer schuftenden Menschen, die dem Land gerade so ihre Existenz abringen können, zerstört? Es wäre 1000mal besser, es mit Terry Pratchetts Scheibenwelt zu halten und die Politiker gleich nach der Wahl zu töten.

Leben. Mehrere Gedanken dazu. Das Reiseleben ist nur machbar, weil andere Menschen sesshaft sind und Anbau von Lebensmitteln und Aufzucht von Vieh betreiben und somit hart arbeiten. Ich hab mich am Anfang der Reise oft gefragt, was die Menschen in ihren Behausungen hält, warum sie arbeiten, um ein festes Zuhause bezahlen und ausschmücken zu können. Jetzt bin ich dankbar für die Sesshaften unter meinen Mitmenschen. Für mich ist durch Jans Erzählungen und eigene Erfahrungen klar geworden, dass mich der Minimalismus viel glücklicher macht, als das Leben in der 4-Zimmer-Wohnung oder dem Reihenhaus. Besitz belastet mich. Wenig zu haben und für nichts und niemanden sorgen zu müssen, entspannt mich. Hier der Dank an Heinz-Dieter. Der mit seiner Sesshaftigkeit unseren Jungs das Überleben garantiert. Danke Heinz-Dieter. Und der Dank an meine Jungs. Die mich nicht nur ziehen lassen sondern sich dran freuen, dass es mir mit dem Weg-sein gut geht. Danke Jan. Danke Tim. Wenn ich nicht schon so uralt wäre, würde ich auch noch meine Versicherungen kündigen, und einfach mit nichts unterwegs sein wollen. Außer mit der geliebten Frau. Der ich jetzt mal Danke sagen will, dass sie für mich sorgt, mir dieses Leben ermöglicht und mir zeigt, dass sie mich lieb hat. Danke Lisi.

Montenegro. Meeresküste sehr schön und wildromantisch. Da, wo es möglich wäre mit dem Womo hinzufahren, verbaut wie in Spanien: hässliche Hotels und hässliche Ferienanlagen. Das Gebirge: ein Traum!
Albanien: ganz ähnlich. Das Gebirge ein Traum. Die Küste: schlimmer als Spanien.

Kennt ihr noch Karl May? Ich muss immer wieder an den vierten Band der Orient-Erzählung denken: In den Schluchten des Balkan. Wie oft hab ich als Kind gedacht, hör doch auf mit den Landschaftsbeschreibungen und mach endlich weiter mit dem Abenteuer von Kara Ben Nemsi. Aber inzwischen kann ich ihn verstehen. Auch wenn er wohl die Schluchten nie selbst gesehen hat, sie sind so atemberaubend wie er sie beschreibt. Wahnsinnige Felsformationen und unglaublich frei fließende sich schlängelnde klare Gewässer, die sich zu Seen erweitern und von warmen Quellen gespeist werden.

Ich hab fast Angst vor Griechenland. Wenn das alles hier schon so überwältigend ist, dass es mir manchmal die Tränen in die Augen treibt….

Noch eine Ähnlichkeit der Balkanländer mit Italien, die Karl May noch nicht erleben musste, ist der katastrophale Zustand mit dem Müll. Die einzigen, die von den wilden Abfallbergen an Berghängen und Straßenrändern profitieren, sind die Straßenhunde und Straßenkatzen. Wenn sie auf den Stellplätzen auftauchen, werden sie auch von den Touristen (auch von uns) versorgt (und von Micky gejagt). In Shkodar kümmern sich Einheimische um die im Stadtpark lebenden Hunde. Sehr erfreulich. Und hier an der Therme in Permet sind die Katzen auch versorgt und heute Morgen haben ein Einheimischer und ich den herumliegenden Müll eingesammelt und in die beiden großen leeren Tonnen geworfen.

Das Bewusstsein ist da. Nicht bei allen. Aber bei manchen. Sehr erfreulich. Ich bin auch nicht immer konsequent, was das Müll einsammeln betrifft, aber ich bemühe mich redlich, so die Stellplatzgebühr an die Natur zu entrichten. Jedes bisschen zählt.

Ach ja, beinahe hätte ich jemanden vergessen. Ein lieber Junge, ein Freund von Jan, mit dem ich im Frühjahr ein Mittagessen geteilt und einige Zeit geredet habe. Er lies mich zum Abschied ein selbst beschriftetes und zusammengefaltetes Zettelchen aus einem Säckchen mit vielen solcher Zettelchen ziehen. Ich öffnete es, nachdem wir uns umarmt und verabschiedet hatten, und es begleitet mich seitdem und hilft mir aus vielen Situationen, an denen ich noch vor kurzem verzweifelt wäre.

Auf dem Zettelchen steht:
„Akzeptiere die Situation“
Danke auch dafür.

Ich liebe Euch alle. Schön, dass ihr meinen Weg akzeptiert, auch wenn ihr ihn nicht immer verstehen könnt. Fühlt euch alle umarmt und geknutscht. Eure Sigi/Mams

Albanien… auch eine Reise wert

Gewöhnungsbedürftige Strassen, als Fahrerin erhasche ich oft nur einen Blick auf die Landschaft aus den Augenwinkeln. Die Strassen sind teilweise ganz gut aber unerwartet hat es auch grosse Löcher, fehlende Strassenstücke, kaputten Belag, Steinbrocken, die Baustellen absichern sollten, Tiere aller möglicher Art auf der Strasse.
Wir kommen dann auch mal an den Strand, plötzlich an riesige Ferienanlagen, genau so grässlich wie oft in Spanien, richtige Gettos.. nur luxuriöser, aber abgeschottete Siedlungen mit Zaun und Mauern drum.
Nur an einer Stelle kommen wir ans Wasser ran, da gefällt es uns nun aber gar nicht.
Wir versuchen es an einer Strasse über die Berge, mit steilen Serpentinen, dann endete die Strasse in eine Schotterpiste und Baustellen, ein Stück wagen wir noch, aber als es das zweite Mal steil auf Schotter und Felsstücken runter ging wendeten wir. Obwohl uns wahrscheinlich am Kepi i Rodonit ein schöner Strand erwartet hätte, wagten wir es nicht da unten stecken zu bleiben.
Später am Campingplatz sagte uns die Besitzerin auch, das sei nur mit Allrad zu fahren.
So entschlossen wir uns aufs Meer zu verzichten und suchten den kleinen Familiencamping Tirana am See auf. Ein netter Spaziergang mit den Hunden, auf ein Bad verzichteten wir aber, laut Campingbetreiberin hat der See im Sommer 13 Grad, wieviel jetzt wüsste sie nicht und wir probierten es gar nicht erst aus.
Am nächsten Morgen starteten wir Richtung Përmet Benjë zu den Naturthermen am Fluss Lengarica, da war ich im April auch schon.
Die Strasse, die ich als Holperpiste in Erinnerung hatte, war inzwischen auf grossen Strecken neu ausgebaut worden, angenehmer zu fahren, doch hat es den Abenteuerflair damit schwer eingebüsst.
Die ziemlich freche Fahrweise der Einheimischen, die im Feierabendverkehr heim rasten, dabei oft die Kurven auf meiner Seite entgegen kamen, glichen den Nervenkitzel aber voll aus.
Und wiederum begeisterte uns die fantastische Schlucht mit Flusslauf, grünblaues klares Wasser, tolle Felsformationen vom Wasser ausgewaschen. Wenn es da mal Hochwasser hat, würde ich das auch gerne sehen. Beim Städtchen Përmet angekommen wollten wir uns erst mal mit Brot und Milch eindecken und dann den Platz mit den Quellen aufsuchen. Sicher hatte ich die Strecke dorthin nicht mehr im Gedächtnis und bei den Koordinaten war ich mir auch nicht mehr ganz so sicher, aber dann als wir fast da waren erkannte ich die letzte Strecke doch wieder, wie ich sie in Erinnerung hatte.
„Mein“ Platz war frei und ausser einem, in der inzwischen Dunkelheit, erkennbaren Landcruiser im Gebüsch, standen wir alleine da.
Schnell noch ein kurzes Bad im grossen Becken über der alten, historischen Steinbogenbrücke.
So wie ich Sigi alles zeigen wollte, erinnerte sich Janosch wohl auch an den Platz mit den vielen warmen „Badewannen“ und zeigte Micky und Rulo die Gegend.
Bis auf den nächtlichen Lärm von paar anfahrenden Jeep‘s von Einheimischen, mit Brennholz auf dem Pickup… sie machten beim Fluss hinten ein Lagerfeuer und feierten, war die Nacht sehr ruhig und Sternenklar.
Morgens früh vor dem Frühstück machten wir uns auf, den Flusslauf hoch zu den andern Quellen. Im Anhang alle fünf Monschterlis. Diesmal dachte ich dran und benutzte meine Walkingstöcke.. eine grosse Hilfe durch das teils schlammige und holperige Flussbett und Felsenufer hoch. June immer wacker mit, hüpfte von Stein zu Stein, watete durch seichtes Wasser und blieb bei tieferem Wasser hilfesuchend zurück und liess sich dann übers Wasser tragen.
Die Hunde genossen es auch, besonders natürlich Rulo und Andra, die endlich wieder mal frei mitrennen durften.
Nach einem Bad knurrte uns aber der Magen, wir brauchten Frühstück.
Der Landcruiser mit Dachzelt stand neben uns und entpuppte sich als Schweizer Fahrzeug, lustig wie klein die Welt ist, die zwei jungen Camper waren von Affoltern a.Albis, ein Dorf neben Obfelden, meinem Heimatdorf.
Inzwischen ist es heiss geworden, wir sitzen gemütlich im Schatten an einem gedeckten Picknicktisch am Flussufer. June hat uns einen Tag Pause verordnet und sich in die Büsche abgesetzt… albanische Mäuse schmecken wohl auch gut. Sigi sucht unseren Kühlschrank nach Essbarem ab und zaubert uns ein Mehrgangmenü mit Resten.
Eigentlich wären wir heute ja bis Griechenland gefahren, wir nehmens aber gelassen und geniessen das gemütliche Verweilen an dem schönen Platz.

Tolle Aussichten…

Donnerstag:
Unseren 5Sterne Stellplatz mit „Zimmerservice“ und totalem Verwöhnprogramm, haben wir nun nach Vier herrlichen und erholsamen Tagen verlassen. Eine herzliche Verabschiedung von Alen, Elma und Vater und auch von den netten Nachbarn die wir kennen gelernt haben.

Noch ein Stück dem Fluss Buna entlang, welcher ja beim Derwischkloster in Blagaj entspringt und sich dann wie Mangroven dahin schlängelt. Wir fahren über Land und wildes Gebirge.
Wieder einmal mehr kopfschüttelnd und unbegreiflich über den unsinnigen Krieg. Da wurden soviele Zuhause von armen, schwer arbeitenden Bergbauern und anderen unschuldigen Familien zerstört.
Die Zeugen der Zerstörung, zerschossene und ausgebrannte, Dachstock lose Häuserreste und Mauern stehen noch rum.
Bosnien Herzegowina haben wir nun verlassen und sind in Montenegro.
Die schöne Fahrt über die Berge kommt uns unendlich vor doch dann kamen wir runter ans Meer, zur Bucht von Kotor, bevor die steile, abenteuerliche Auffahrt begann.
Immer wieder kamen entgegen kommende Fahrzeuge. Ausweichstellen waren knapp, der Abgrund nah dafür ragten die Spitzen und Kanten der Felswand in die Strasse. Doch die Fahrt belohnte uns mir einer wahnsinns Aussicht, über das Paronama der Bucht von Kotor und das riesige Gebirge.

Freitag:
Heute Morgen sind wir früh aufgestanden und noch vor dem Frühstück die letzten 6 km zum Gipfel mit dem Mausuleum hinaufgefahren.
Unsere abenteuerliche Bergfahrt durch den Nationalpark Lovćen, haben wir kurz vor dem Ziel abgebrochen, die Sonne ging unter und die Strasse war die letzten Kilometer immer schmaler und gegen den tiefen Abgrund ausgefranst, zudem begann es auch noch zu stürmen. So wollten wir besser an einem geschützteren Plätzchen übernachten und mit Tageslicht weiter fahren. Wir wussten ja noch nicht, dass das Strässchen kurz darauf in die gute, breite und wohl besser geeignete Strasse, für Wohnmobile, von der anderen Seite mündete. Tja toll war die Strecke jedenfalls, auch wenn mancher Autofahrer den Kopf geschüttelt hatte über den Anblick unserer Monschterburg! Schliesslich bin ich als ehemalige Bergbäuerin steile Bergstrassen und Pisten gewohnt!
Zuoberst erwartet uns ein kleiner, runder Wendeplatz und eine Parkgelegenheit neben einem Bagger… es wird gebaut.
Ein geschlossenes, verglastes Panoramarestaurant, eine Treppe durch einen Tunnel rauf zum Mausoleum von erwartete uns.
Noch vor dem Frühstück, unberührtem Morgen und ganz alleine, wollten wir den Berggipfel erklimmen. Doch schon kam der Wärter aus seinem Häuschen vor dem Tunnel und erklärte uns höflich … Treppe, Tunnel und Mausoleum… nicht mit Hunden. Aber wir durften dann die alte, steinige Felstreppe bis zum Panoramapunkt begehen. Der Wegrand war mit vielen Steinmännchen und Türmchen geschmückt, die von den vielen, überwältigten Besuchern zeugten.
Weit reichte der Blick, unendliche Weiten Gebirge, Gipfel und Meer. Andra musste immer wieder interessiert die kleinen“Spielzeugautos“ weit unten auf den Strassen beobachten .
Micky dafür hielt unseren Adrenalinspiegel hoch, indem er seine Jagdsprints an den äussersten Klippen ausübte. Janosch der vernünftige .. wenn ja leider auch manchmal schon etwas demente, Weise, passte selber auf sich auf und Rulo und Andra führten wir an der Leine.
Die Kraxlerei lohnte sich, wir waren überwältigt von der Schönheit!
Tja und auch wenn ich als „Schweizermädel“ Berge seit meiner Kindheit kenne und liebe, dieser Blick ist unvergesslich!

Nun fahren wir an eine schöne Stelle wo wir gemütlich das verdiente Zmorgenessen geniessen.
Danach die nun gute Strecke durchs schön gebaute Ski- und Tourismusgebiet wieder runter.
Später suchen wir einen empfohlenen Übernachtungsplatz am Strand, was uns dann aber nicht zusagte, den anderen wo ich im Frühling auf der Heimreise benutzte fand ich nicht mehr, da mangels Internet die Fotos von da nicht mit Ortsnamen versehen waren und ich die Koordinaten nicht im Fahrtenbuch eingetragen habe.
So fahren wir an einen leeren Surferstrand , damit wir uns Alle… bis auf June natürlich, erstmals wieder im Meer abkühlen konnten. Es ist schon fast wieder zu heiss!
Bald erreichen wir die Grenze nach Albanien und damit eine Geduldsprüfung.. eine Stunde Motor aus.. Motor ein bis wir Endlich über die Grenze rollen dürfen.
Die Strassen wurden sichtlich schlechter, nächstes Chais bei Baustelle mit Brücke und abzuschleppendes Fahrzeug, Kreuz und queer standen die Autos durcheinander, zwängten sich langsam vorbei. Durch die Verzögerungen verlängerte sich die Reisezeit, die Sonne verabschiedete sich und es wurde dunkel.
Unbeleuchtete Autos, massenweise Fahrräder, Fussgänger, Fuhrwerke und Bauern mit ihren Kühen und Ziegen auf dem Heimweg von der Weide kamen uns entgegen. Strassenbeleuchtung, genau so wie sonstige Reklameleuchten, Haustürlampen etc. … ein Fremdwort in der Gegend.
Noch 15 km dann hab ich es geschafft, Shkodër erreicht, die Stadt wo ich mit Uschi und John im Stadtpark neben dem mega leckeren Panorama Restaurant übernachtet habe.
Unser Nachtessen haben wir verdient, sogar Sigi war überrascht. Ich erzählte ja von dem feinen und so günstigen Lokal. Sigi erwartete eher eine Strandkneipe.. aber nein das ist ein wirklich gediegenes Speiserestaurant mit allen Schikanen.
Ich habe dem Chef Fotos vom letzten Besuch gezeigt und erklärt, wir übernachten wieder mit Womo neben an.
Unser Menü: Riesen gemischte Salatplatte – Djath Furre Kackaval (mit Teig überbackener Käse)
– gegrillte Rindsleber
– Dazu zwei Bier und danach zwei Kaffe Korreto Sambuco … total 16.50 Euro .
Noch eine Verdauungs – und Pippirunde der bevölkerten Flusspromenade entlang und dann in die Monschtetburg.
Leider war an Schlaf nicht zu denken, im Lokal auf der andern Seite wurde anscheinend gefeiert, die laute Musik und das Gejohle der Menschen dröhnte die ganze Nacht durch, begleitet vom Gebell, der vom Lärm gestörten, unzähligen Strassenhunden die im Stadtpark und Umgebung leben. Auch einige Pferde laufen gemütlich, frei um uns herum und lassen sich von der Monschterburg nicht stören.
Der Vorteil: Ich sitze seit 6 Uhr bei den Hunden vorne, schreibe Blog und beobachte das rege Treiben um mich rum. Albaner/innen sind Frühaufsteher und sportlich… die Promenade bevölkert von Joggern, Fahrradfahrern und gemütlichen Spaziergänger.. und das seit 6 30 Uhr.
Die Hundchen sind ruhig und liegen beobachtet um unser Zuhause, und die Pferde sind am Grasen.
Nun wir es auch für Sigi Zeit zum Aufstehen, sie könnte erstaunlich gut mit dem Lärm schlafen.

Bald geht’s weiter!
An die albanische Küste.

Fotogalerie wird wieder nachgeliefert!
Momentan zu schwaches Internet.

Auf Winnetous Spuren: Nationalpark Krka

Diesmal sind wir auf dem Autocamp Povile. Wir waren schon zu müde um einen schöneren Freisteherplatz zu finden und an der Küste war es auch nicht so einfach, vor allem halt mit den vielen Monschterburg Viechern; die wollen ja auch gerne mal raus.
Es war ziemlich windig aber schön warm. Der Strandspaziergang bis zum Restaurant war schön und da wir mit den Hunden draussen auf der Terasse sitzen durften, genossen wir ein leckeres Nachtessen.
Am Morgen gings weiter der traumhaften Küste nach, nur leider war davon recht wenig zu sehen… die Bora blies so recht kräftig, dass ich das Steuer nicht so locker halten konnte wie sonst. Die Böen rissen uns hin und her und ich kam mir vor wie ein Bootskapitän im Sturm, auf hoher See :-), dazu auch oft prasselnder Regen und Wasser auf der Strasse.
Den einen freien, auf der App romantisch anzusehenden Platz, wollten wir zwar anfahren, haben im letzten Moment aber umgekehrt… wohl eher für ein Bulli gedacht ;-))
Dafür war der Parkplatz des Grillrestaurants Marin bei Tisno ganz praktisch, zwar Nähe der Strassenkreuzung, aber in der Gebüschecke gegen die Steppe und Olivenhaine. Es war schön ruhig und dunkel, kostenlos und so setzten wir die Stellplatzgebühr in leckeres Abendessen um. Frisch gegrilltes Spannferkel und Lamm. Beim Essen lernten wir gleich noch Ulli und Helmut kennen und verbrachten den Abend bei gemütlichen Gesprächen. Es war sehr nett… irgendwann.. irgendwo werden wir die Beiden bestimmt wieder mal treffen!
Weiter gings am nächsten Morgen in den Nationalpark Krka, zu den fantastischen Wasserfällen, Seen und Flüssen. Ein steiler, steiniger Abstieg vom Parkplatz mussten wir erst bewältigen, dann auf schönen Holzstegen über die unzähligen Wasserläufe und kleineren Wasserfälle.
Dauernd gab es was zu bewundern. Ca. 3 1/2 Std. wanderten wir im Park. Wie immer waren Andra und unsere andern Hunde ein begehrtes Foto Objekt, ich muss Andra vielleicht doch mal ein Beutelchen um den Hals hängen, mit der Aufschrift: Danke für die Futterspende :-))
Eigentlich wären Hunde im Bus zum Parkplatz hoch verboten gewesen, der Chauffeur drückte aber ein Auge zu, meinte aber Maulkörbe anziehen, das schaffte ich dann aber in dem Gedränge im Bus nicht und alle Leute ringsum meinten, das sei kein Problem… sooo liebe Hunde!
Müde kamen wir am Parkplatz an, dieser leerte sich abends bald, nur paar einzelne Womos standen weit entfernt rum. Ein idealer Platz zum Übernachten.

Heute fuhren wir etwas an andere Aussichtspunkte des Nationalparkes, unter anderem an den Ort (Roski Slap) wo ich letztes Mal frei gestanden bin und mit den Hunden laufen war. Damals aber auf der anderen Seite des Flusses, die Brücke ist nämlich nur bis 2.20 m Breite erlaubt.. unsere ist 2.35, muss doch endlich mal nachmessen, glaube nämlich das ist mit Seitenspiegel gerechnet. Also wagten wir es trotzdem… und es reichte gut, die Spiegel waren ja über dem Geländer. Und eben in diesen Spiegeln sah ich gegen Ende der zweiten Brücke ein Polizeiauto.. uff muss das sein, hoffentlich kontrollieren die uns nicht. Und zum Glück, als ich parkte fuhren sie brav weiter 🙂
Wir fuhren weiter über das wilde Hochplateau mit wildem Gestrüpp, steppigen Weiden, ordentlichen Rebbauflächen und vielen Steinen in allen Variationen… verstreut übers Feld, zu Bergen oder Mauern geschichtet… in der Ferne das Gebirge. Sogar schon Schneeberge waren weit weg zu erblicken.
Viele kleine Dörfer, traurig, mit vielen zerbombten, oder ausgebrannten Häusern. Wir fragten uns, ob wohl die Bewohner alle ums Leben gekommen sind, dass die Häuser immer noch in dem Zustand da stehen und verlassen sind. Dagegen hat es aber viele neu gebaute Häuschen, hübsch dekoriert und gepflegt.

Nun fahren wir in Richtung Bosnien-Herzegowina, wollen in Dalmatien noch den Nationalpark Imotska Jezera-Gaj besuchen. Den ersten See konnten wir nicht erreichen, der Versuch einen Parkplatz zu finden scheiterte und die Zurückfahrt war ein Spiessrutenfahren, mussten durch Einbahnstrasse zurück, weil die richtige Fahrtrichtung zu eng war und dazu vollgeparkt war.
Dann fuhren wir den Berg rauf, wollten paar andere Sehenswürdigkeiten ansehen, tja und wie könnte es anders sein, eine Fahrt mit Hindernissen, enge Gässchen, Balkone über die Strasse hängend. Beim nächsten Versuch endete der Weg in einem Gehöft in ein kleines Weglein wo ein Auto parkiert war, also musste ich auf minimalstem Platz, zwischen Mauer und Baum wenden, beim Rausfahren aus dem Mini Örtchen, zückte eine erstaunte Einwohnerin ihr Handy und schoss Fotos. Wahrscheinlich haben sich noch nicht viele Womos hierhin verirrt !
Der Crveno Jezero war sehr beeindruckend .. Ein See Krater, entstanden während eines Erdbebens, ursprünglich eine Höhle, die zu gross wurde, kollabierte unter dem Gewicht des Gesteins. Der Grund des Sees liegt 6 Meter unter dem Meeresspiegel und der Krater ist von der Oberkante bis zum Grund 528 Meter hoch, die Wassertiefe 255 Meter mit einem Durchmesser von 150 bis 180 Metern.
Die Weiterfahrt führte uns an einem Stausee vorbei und zum Schluss an den Prolosko Blato, ein einsamer See mit kargem Ufer, vielen Kletten und Steinen.
Nun sitzen wir in der Monschterburg, haben lecker aus Sigis Küche gegessen. Draussen ist es stockdunkel, nur in der Ferne sieht frau vereinzelte Lichter. Die paar Fischer an dem See sind schon alle nach Hause gefahren, wir sind mutterseelenallein, völlige Stille.
Janosch und Micky haben ihre Freiheit genossen, Sigi durfte dann Mickys Fellpflege verrichten und die eklig stacheligen Kletten aus Mickys Fell schneiden. Rulo und Andra kämpften spielerisch an der langen Leine und June streift durch die schwarze Nacht.

Morgen werden wir bald die Grenze zu Bosnien übertreten, erst mal Mostar besichtigen und dann auf den idyllischen Autocamp Blagaj, wo ich letzten Winter paar Tage war. Den möchte ich Sigi zeigen, die Besitzer waren so nett. Da können wir dann auch gleich unsere Wäsche waschen lassen und die gute Küche von der Schwester des Besitzers geniessen, am Flüsschen sitzen, den Enten zusehen und dem Rauschen des Wassers lauschen.
Heute war ein warmer Tag und der Wind hat zum Glück aufgehört zu blasen und pfeifen!
Ich war jetzt für kurze Zeit im Genuss einer Internet SIM Karte mit unbegrenztem Datenvolumen und schnellem Internet.
Werde noch mehrere Fotos einstellen, keine Ahnung wie es in Bosnien und Albanien inzwischen mit Internet für Touristen steht, Kroatien war jedenfalls super! Nun ihr werdet es sehen…. bis nächstens bei …monschterburg.ch

Österreich -Slowenien

… unser erster Übernachtungsstopp war bei Günzburg DE, an einem netten Baggersee. Wir waren Alle zufrieden, Micky vor allem … er war voll im Element und wollte die Mäuse bis nach Australien verfolgen,
brauchte dementsprechend auch ein Bad.

In der Gegend um Wolznach fuhren wir lange durch ein Hopfengebiet, ein Feld nach dem andern mit Stangengerüsten für den Hopfenanbau. Fast alle waren schon geerntet nur paar wenige standen noch voll.


Dann sahen wir bald in der Ferne die Berge. Erst aber noch keinen anmachenden Übernachtungsparkplatz… so fuhren wir weiter, bei Flachau im Winkel soll es eine nette Jause Station geben, wo es leckeres Essen gibt und man stehen darf. … die Parkplätze waren zwar schon überfüllt, das Lokal aber geschlossen. Nein, nur zum Kuscheln hatten wir keine Lust, drehten um und fuhren ein Stück zurück. An einem kleinen Bergflüsschen, ein riesiger,leerer Parkplatz. Ein einsamer Reisebus stand neben dem Restaurant.


Unsere Mägen machten sich schon bemerkbar, also husch rein und fragen ob wir hier essen und übernachten können.
Die sehr nette Wirtin erklärte uns das sie wie fast alle hier geschlossen haben ( vor Skisaison), aber heute ein Reisebus voll Gäste haben. Wenn wir uns mit dem gleichen Menü begnügen würden sei es aber kein Problem.
Wiederum alle zufrieden, Hund und Katz dürfen noch eine Runde rumtollen, klares kaltes Bergwasser trinken und wir feines Essen, Bierchen und eine herrlich ruhige Nacht geniessen, nur vom Plätschern des Bergbachs begleitet.
Frisch, ausgeschlafen und gefrühstückt fahren wir los. Diesmal entschlossen wir uns mal für Autobahn durch Tauerntunnel und Katschbergtunnel… unser Ziel … Slowenien, Triglav Nationalpark wollten wir schneller erreichen.
Toll die mächtigen Berge die sich uns jetzt präsentieren.. noch schnell im Dörfchen was eingekauft, ein einheimisches Lebensmittelgeschäft mit anmächeliger, guter Auswahl und extrem günstig. Dann die Bundesstrasse durch den Nationalpark hoch, 18% Steigung…. wäre der Himmel und Berge nicht so grau und verhangen, es müsste eine wahnsinns Aussicht sein! Weit oben dann… ohne Vorwarnung, Strasse gesperrt, mit interessantem Schild…


Da gabs kein Pardon, wenden war angesagt… schade wär sicher toll gewesen. Es kamen uns noch einige Fahrzeuge entgegen, paar konnten wir noch vorwarnen. Sowas gehört sich eigentlich am Bergfuss angezeigt !

Natürlich hat Sigi eine andere prachtvolle Route auf Google Maps gefunden, was zwar Tante Navi missfiel uns jedoch erfreute… eine ebenso steile aber voll romantische, idyllische Alplandschaft, mit ganz vielen, süssen , kleinen Häuschen und Ställen. Das Land überaus gut gepflegt, die Landwirte hier bewirtschaften ihr sehr steiles Gut noch mit grosser Sorgfalt!
Beim Runterfahren schaltete ich dann freudig die optionale HDC (Hill Descent Control) ein um die steile Abfahrt auf dem schmalen Strässchen problemlos zu meistern… tja bis zur Zwangsrast… die Bremsen fingen trotzdem an zu qualmen, stanken grässlich und waren heiss.
Nach einer Kaffepause funktionierte die HDC wieder und wir erreichten sicher den Bohinjsko Jezero (See) wie angenommen überall Nachtparkverbot für Womo, aber auch geschlossener Camp, natürlich stellten wir uns auf den Waldparkplatz an der Uferstrasse. June ist im Schlaraffenland, jagt.. spielt und frisst massenhaft Mäuse, zu Trinken hat es kühles, klares Bergseewasser!
Sigi hat ihr erstes Bad genossen.. wie könnte es auch anders sein, fluggs aus den Klamotten stürzt sie sich in die eisig kalten Fluten!


Eine gemütlich, ruhige Nacht.
Gut gefrühstückt, mit Rudel gelaufen, Sigi am „Haushalten“ und ich am Bloggen… zur Belohnung blintzelt die Sonne hinter den Wolken hervor.

Nächstens starten wir unsere Weiterreise… voraussichtlich an die kroatische Küste.
Da hoffe ich auch wieder vernünftige Daten Sim Karten kaufen zu können, letzten Winter war Kroatien sehr ok mit Internet!
Bis bald wieder aus der Monschterburg…

Fortsetzung von heute Mittwoch 4.10.17

1. Strophe… auf was warten wir wohl mit Kartenspielen zur Zeitüberbrückung…?

Ja genau.. die Tigerin fehlt

2. Strophe… wieder rauf und runter, wieder steil, aber eben wunderschön. Die Bremsen machen diesmal die Tortur brav mit.

Vom Nationalpark Triklav bis Polhov Gradec.. das Navi und meine Copilotin behaupteten fest es geht hier rechts, ein kleines Strässchen mitten durch einen Bauernhof, knapp um die Miststockmauer neben dem Abgrund. Nein !! Ich glaube wir sind falsch! Sigi überzeugt, nein das stimmt wohl… mir wars nicht so wohl, doch als „alte“ Off Road Fahrerin muss ich da ja durch. Die alte Bäuerin die uns ziemlich skeptisch nach blickte verstand wohl die Welt nicht mehr… die Touristen spinnen immer mehr, mit Womo in die Kuhweide. Sigi öffnete den Elektrozaun und ich fuhr hindurch, plötzlich kamen uns eine Herde Mutterkühe samt Kälbchen und stolzem Papa entgegen, die Durchfahrt war etwas eng, einige neugierige Kühe und Kälber sprangen übermütig vorbei und andere folgten zögernd. Dann verschwand der Weg im Wald. Sigi immer noch überzeugt, ich brav runter, kam mir fast vor wie früher auf unserem Bergbauernbetrieb Lavrius im Bündnerland (mit Manon), tja und dann standen wir vor geschlossenem Zaun, ich musste auf der Wiese wenden und mit viel Hoffnung, Schwung und Tractionshilfe, alles wieder den Berg hoch. Über wiesen- und Waldweg mit Geröll. Glücklich oben angekommen, der Weg links durch Gehöfte schien mir Vertrauens würdiger.


Sicherheitshalber stieg ich mal aus und fragte eine im Garten arbeitende Frau und deren Tochter , die englisch sprach. Sie schauten uns mit unserer Monschterburg erstaunt und lachend an als sie von unserer Irrfahrt hörten und wiesen uns die richtige Strasse nach Polhov Gradec.
Nun stehen wir im Wäldchen an einem lauschigen Plätzchen, direkt am Kleinen Bergfluss. Inzwischen haben wir Mega fein gespiesen, Sigi hat super gekocht!
Es ist stockdunkle Nacht, der Bach rauscht und wir sind Alle müde.
Guet Nacht!
Hier nur ganz schwaches mobiles Netz, hoffe morgen Fotos rein zu stellen!
Guet Nacht!