17.2.16
Die nächste Route führte uns zu dem bekannten Tarifa, erst mal fuhren wir durch die Strässchen, sahen dies und das. Die Stadt der Surfer, sie ist noch lebendig, offene Geschäfte, Cafés, Restaurants und einige Waschsalons. Hier gefällts uns gut, den Stellplatz fanden wir auch gleich.. Mit Hund und Katz aber nicht so ideal, wir sind noch früh dran, Vorräte sind aufgefüllt, Abwasser und WC fachgerecht entsorgt, also haben wir noch Zeit, um einen schönen Platz zu finden.
Leider müssen wir da aufpassen und können nicht da stehen, wo es Pinien hat, die Prozessionsspinnerraupen haben ihre Nester dort überall und wir wollen diesen gefährlichen Viechern lieber ausweichen. Hinter dem Camping las Dunas kommen wir auf den Surferwomoplatz und stellen uns dazu. Hinter den Dünen und Büschen recht windgeschützt. Wir spazieren am riesigen Strand, daneben hohe, weisse Dünen. Staunend sehen wir ein paar Wellenreitern zu, diese sind unermüdlich und nutzen den für uns eher unangenehmen Wind.
Die „Futterverarbeitungsanlage“ unserer Hunde ist mal wieder gestört, was uns ein paar schlaflose Stunden bereitet, wie bei Müttern mit Babys, auf jeden Piepser hörend und ein paar extra Gassirunden einlegend. Der Menüplan wird auf Reis, Karotten und feingehacktes Pouletfleisch umgestellt. Das Wetter, und daher auch die Stimmung, ist sehr wechselhaft, von Sonne und warm über Wind, Regen, kalt und stürmisch.
Freitag gehen wir in den einen Waschsalon, der hat riesige Maschinen, gut für unsere Hundedecken und die kleinere Maschine für unsere Sachen. Profesionelle Maschinen, sie waschen schneller und sauberer! Ein netter junger Mann überwacht das Ganze und ist behilflich, erklärt uns wo die Tankstelle mit Service Area ist.. Nur 300 Meter weiter hinten befindet sich die gut eingerichtete Station mit mehreren Säulen mit WC Ausguss, Spülwasser, Agua potable und Bodeneinlass. Sogar ein Verkauf für einige gebräuchliche Kassettenchemikalien, Motoröl etc.
Auch Café und Supermarkt gleich neben dem Waschsalon, so fahren wir vor 11 Uhr weiter Richtung Bolonia. Auf den Besuch der Ausgrabungsstätte Baelo Claudia verzichteten wir dann aber doch und fuhren dafür über ein abenteuerliches, holperiges Bergsträsschen die Sackgasse den Berg hinauf.. Keine Ahnung was uns da erwartete, jedenfalls konnten wir entziffern, dass der Weg nicht bis zum Dorf in der nächsten Bucht führte. .. Dafür aber an gewaltigen, schönen Felsen vorbei und er bescherte uns eine unglaubliche Aussicht übers Meer und die tollen Dünen. Auch herrliche Blumen und Sträuche zierten den Weg und über den Felsspitzen kreisten sogar zwei Adler.
Die nachfolgende Gegend war unglaublich grün, das nahrhafte, saftige Gras steht teilweise schön hoch, drauf weiden die glücklichen Kühe, Stiere, Jungbullen, stolze Andalusier Pferde, Schafe und graue Schweine.. Wohl Anwärter auf den beliebten Serano Schinken.
Vermehrt sind die Städtchen nun wieder hübsch, mit kleineren Hotels, Ferienhäusern, gemischt mit spanischen Wohnhäusern. Die Strassen belebt, offene Geschäfte und Restaurants. Bei der Suche nach dem nächsten geeigneten und hübschen Stellplatz fuhren wir neugierigerweise durch das neu aus dem Boden gestampfte Dorf Zahar de los Atunes, Urbanizacion Atlanterra. Da reihten sich die Bonzenvillen mit prächtigen Gärten und von mächtigen Steinmauern umgeben. Die Architektur liess uns oft entsetzt und ungläubig staunen.. ein Ghetto für die Superreichen, kein Tante Emmaladen, keine Taberna, nix, nada.. Wie war das gleich, wollten sie nicht auch den Mond oder Mars bebauen? Schnell entfliehen wir der kühlen Umgebung.
Bei Vejer de la Frontera, wiederum am Surferstrand, sahen wir, neben einer geschlossenen Surfschule, auf einer Wiese Wohnbusse, Oldtimer Womos, Wohnmobile stehen und gesellten uns dazu. An diesem Strand sind die Wellen anders, da gibts hauptsächlich Wellenreiter zu sehen, die unermüdlich von frühmorgens bis nach Sonnenuntergang auf DIE Welle warten und die mega Wellen reiten.
In der Nacht stürmte es wieder und sogar ein Gewitter überraschte uns.
21.2.16 Am Morgen fuhren wir über Conil, dort hatte es bei einer Womowerkstatt einen Stellplatz mit Entsorgung, netter Chef, 2 Euro für Ent- & Versorgung und sogar die blauen WC-Chemiebeutelchen hatte er zum Verkauf bereit. Dann nach Cadiz, erst Stadtrundfahrt mit Monschterburg, dann durfte sie auf dem grossen eingezäunten Parkplatz, bewacht von 5 kleinen „Monschterli“ gut zweieinhalb Stunden ruhen, während wir unsere Schuhsohlen heiss liefen. Durch enge Gässchen, mal links und mal rechts, bald wussten wir nicht mehr wo wir waren. Es hatte viel Volk in den Gassen, es war Carneval. Wir setzten uns draussen in eine Café Bar und bestellten uns Tapas und beobachteten amüsiert das Treiben auf dem Platz. Überall wurde Essen zum kaufen angeboten.. Austern, Seeigel und Gambas. Den Rückweg suchten wir mit dem Tractive App von den Tieren. Es war sommerlich warm und zur Abwechslung mal fast ohne Wind. Nochmals um den grossen Kreisel eine Zusatzrunde um nochmals das Tor der alten Stadtmauern von Cadiz zu durchfahren und danach der Strandpromenade nach raus, es war ja Sonntag und so waren hauptsächlich Einheimische da, die den Carneval und das herrliche Frühlingswetter genossen.
Dann über die neue Brücke zwischen Cadiz und Puerto Real, recht eindrücklich dieser Bau und lustig.. laut Navi fuhren wir gerade durchs Meer, denn die Brücke war zu neu und noch nicht im Navi drin.
Dann ein Stück Autovia, durchs Naturschutzgebiet und neben kilometerlanger, dreifach eingezäunter Militärzone nach Sanlucar de Barrameda. Wir hatten die Wahl von zwei offiziellen Stellplätzen, der kostenlose total überfüllt und nicht grad einladend, ein paar km weiter ein anderer, überraschenderweise gar nicht voll und mit Büschen abgegrenzte grosse Parzellen mit Sand fürs Womo und Rasen als Vorplatz, alles was man so braucht vorhanden, auch Wifi und Strom. Da griffen wir doch mal zu, unsere Batterien hatten seit ca. 1 Monat keine Steckdose mehr gespürt und unser Sat/Internet streikt auch wieder seit langem. 8 Euro inkl. & 2 Euro Strom.
Ein netter, einsamer Strand .. übersät mit Muscheln und Steinen, Vögel, die im Restwasser der Ebbe nach Futter suchten und für Micky ein gefundenes Spielzeug waren, sogar Andra überwand ihre Abneigung für Wasser und sprang Micky durchs seichte Wasser nach.
Jetzt haben wirs wieder mal genossen, ganz legal draussen zu sitzen und zu essen, Sigi hat ein feines Znacht gezaubert und ich bin noch am Blog schreiben und hoffe, dass das Wlan genug stark ist um die Fotos zu laden.
Ettliche kleine Kläffer auf dem Platz sind noch aktiv und mischen die Hunde aus der Nachbarschaft auf. Rulo schläft seelig draussen, wird sich wohl morgen früh mit Gejaule wieder dazugesellen und uns zum spazierengehen „einladen“.
Bis dann.. liebi Grüessli
schön, vielen Dank für euren interessanten Bericht. Wir hoffen, dass nun auch die Vierbeiner alle wieder gesund sind…
Jetzt aber keinesfalls Sevilla und Cordoba auslassen 😉
Diese beiden Orte sind nämlich wirklich ein „must to do“
Ungetrübte Reisefreuden wünschen euch herzlich
Hildegard und Rainer