Von Permet fahren wir auf rumpelnden Strassen dem eindrücklichen Flusslauf nach. Links und rechts und auch mal auf der Strasse begegnen uns Schafe, Ziegen, Kühe und paar Hunde. Die kargen Weiden sind braun, es ist trocken, nur wenige kleine Felder leuchten grün. Die Tiere müssen ihr Futter suchen.
Die Esel und Pferdchen stehen überall fertig gesattelt mit Holzgestell bereit angebunden, am grasen.
Die dürren Pflanzen verlieren ihren Samenbestand in den Kletten überall, der Boden ist über und über mit diesen stacheligen, lästigen Dingern übersät und die Hunde sammeln sie in ihrem Fell ein. Wir sind dauernd am Janosch und Micky striegeln, entleeren und entwirren. Mit einem billig Brieföffner, mit eingebauter Klinge lassen sie sich einigermassen gut aus dem Fell schneiden. Ganz verschiedene Arten sind da dabei, einige ganz brutale Dinger mit hartem, grossen Dorn, andere wie ein Igel stachelig, mit Widerhaken. Die armen Hunde sind oft auch daran sich selber zu pflegen, doch ohne Hilfe geht es nicht. Andra und Rulo sind da einiges besser dran und schlechte Überträger der Samen, mir ihrem Glatthaar.
Dann erreichen wir Ioannina wo wir wieder mal in einem Lidl einkaufen gehen. Am Sportplatz, wo man stehen könnte, gefällt es uns aber nicht zum Übernachten, dafür winkt uns der Platzwart fröhlich zu, deutet auf den Wasserhahn und trinkt davon, zeigt uns, dass wir hier Wasser bekommen. Wir dürfen seinen langen Wasserschlauch auf den Parkplatz ziehen und unseren Tank auffüllen. Von Bezahlung will er nichts wissen, deutet aber auf den süssen, aber recht mageren, grossen Hund hin, der erwartungsvoll wedelt und zu uns blickt. Er meint mam mam macht Essbewegungen und zeigt auf den Hund. Klar geben wir dem freundlichen Hund gerne einen Napf Futter, das er hungrig verschlingt. Ein Plastiksack mit noch zwei Portionen bleiben beim Platzwart.
Wir fahren mit gefüllter Wasserreserve und vollem Kühlschrank weiter oberhalb von Metsovo, zum Techniti Limni Aoou, auf 1373 Meter ü.Meer. Auch da war ich schon oben, es war aber bedeutend kühler mit morgens Raureif. Diesmal dafür noch mit Tieren auf den Alpweiden. Am Morgen zogen grosse, bimmelnde Kuhherden mit ihren Kälbern am Seeufer vorbei, Herden mit kleinen Pferden und auch Schafe. Ein Bauer trieb seine paar Pferdchen der Strasse nach, seitlich auf dem Holzsattel hockend. An einer betonierten Wasserfassung konnten wir unsere Trinkwasservorräte mit eiskaltem, klaren Bergwasser auffüllen, mhhh das schmeckt gut!!
Es geht hoch den Berg hinauf, mit lustigen alten Strassenlaternenmasten… ohne Laternen, wohl auch etwas übertrieben an dem einsamen Berg. Die Strasse war ziemlich ramponiert mit Abrissen, Löchern, Erdrutschen und Steinen. Auf der anderen Seite des Berges war uns dann auch schnell klar, warum wir keinem einzigen Fahrzeug begegneten, die Strasse war einseitig gesperrt. Weit unten das Autobahnnetz wie eine Achterbahn zu schauen. Schade wie solche Bauten eine so schöne Landschaft verschandeln können!
Bald sehen wir schon von weitem gewaltige Felsformationen aus der Landschaft ragen.
Die Meteoraklöster kommen in Sicht.
Bei Kalampaka machen wir eine Rundfahrt um die Meteoraklöster, bewundern die gewaltigen Felsberge mit den wie reingewachsenen Klöstern drauf. Das einzige Kloster, das sich Sigi auch von innen ansehen möchte, ist Donnerstag geschlossen. Hier spielte sich der James Bond Film „For your Eyes only“ ab.
Es ist immer noch Touristensaison, hat viele Busse und Menschen.
Darum flüchten wir, nachdem wir die tollen Bauten und noch viel schöneren Felsen bewundert hatten, auf ein ruhiges einsames Fleckchen zum Übernachten. Stellten die Monschterburg perfekt hin um die fantastische Aussicht, den glitzernden Sternenhimmel und Milchstrasse zu betrachten. Dann kamen auch die Hunde wieder mal auf ihre Rechnung, wir mussten einer grossen Ziegenherde ausweichen, die auf dem Weg zum Hof und Melken waren und von den Herdenhunden und Hirten begleitet wurden und fanden somit einen herrlich, schönen Weg durch einen goldenen Eichenhain mit knorrigen Bäumchen.
Nächstes Ziel… Thermopylon mit den heissen Quellen ist angesagt.. die Gegend und Fahrstrecke ist nicht mehr so abwechslungsreich und wunderschön. Die Strassen nicht schlecht, breit und schnell. Zig Kilometerweit fahren wir durch Baumwollgebiete. Der Strassenrand ist übersät mit „Schneeflöckchen“, der Wind hat die Baumwollblüten fortgeweht. Massenweise Laster mit Baumwollladewagen, Erntemaschinen und gepressten Silosäcken voller Baumwolle fuhren vorbei. Baumwolle für die Bearbeitung nach Asien zu verschiffen.
Griechenland ist mit 80% der grösste europäische Baumwollanbauer.
240 000 Hektar Baumwollfläche in Griechenland. 230 000 Tonnen Rohstoff, entspricht aber weniger als 1% der weltweiten Baumwollerzeugung.
14 000 Tonnen werden in Griechenland zu Garn verarbeitet und auf die Schwäbische Alp geschickt, zu Trigema.
Durch den Baumwollanbau sind dafür sehr viele Flächen von Mandelbäumen und einheimischem Obst und Gemüse Anbau verloren gegangen, wodurch wiederum mehr Lebensmittel importiert werden müssen.
Eine halbstündige Fahrpause hat uns dann Rulo beschert. Sigi wollte eine Baumwollblüte auflesen und Fotos von der Nähe machen und Rulo benutzte die Gelegenheit um aus der geöffneten Türe zu springen.
Wir konnten ihn dann gut beobachten wie zufrieden er über die Felder sprintete, alles weitläufig umrundete, aus unserem Blickfeld über die Bahnlinie und Strasse verschwand. Ich holte den Feldstecher hervor… und da kreuzte er weit weg als kleiner Punkt wieder auf, kam näher und näher.. hoffentlich nimmt er den richtigen Weg… und dann stand er hechelnd da, er und wir glücklich, er dazu sehr durstig und müde.
Kurz darauf erreichen wir die erste Quelle von Thermopylon, auch hier noch reger Betrieb, jedoch von Einheimischen Badegästen.
Wir schwimmen eine Runde, plätschern etwas rum und fahren nach einiger Zeit, gleich in den Badeanzügen, weiter zu den nächsten, kleinen und ganz natürlichen Quellbecken. Da lassen wir eine Zeit gemütlich unsere Seele baumeln und gönnen unseren „alten“ Knochen und Gelenken etwas Erholung im heissen Schwefelwasser.
Dann bin ich gespannt wie es beim Hauptquellbecken wohl aussieht, was uns erwartet.
Das frühere Hotel ist immer noch Flüchtlingsheim, aber es ist immer noch recht ruhig, ausser paar Kindern, die die Monschterburg und ihre Vierbeiner betrachten wollen, verirrt sich keiner auf die grosse Fläche, wo wir ganz alleine stehen.
Heute ganz früh sind wir schon dem Flüsschen weiter gefolgt, haben paar andere nette Badestellen besucht und auch die Hunde durften mal rein, sind aber von dem heissen Wasser nicht überzeugt, ausser natürlich Micky… der besonders die grünen, veralgten Matschtümpel, Dornen- und Klettengestrüpp heiss liebt und sich da stundenlang, unermüdlich rumtreibt. Sigi danach… und das erfolglos immer wieder… Reinigungs- und Klettenentwirrungsversuche unternimmt, wenn sie dann einen hübschen, sauberen Micky hervor zaubert, dieser gleich die nächste Verkleidungsmöglichkeit sucht!
Und nun wie könnt es anders sein… sitzt June einmal mehr in den Büschen im kühleren Schatten. Unsere Weiterfahrt verzögert sich dem entsprechend um eine Nacht, wir kommen dafür in den weiteren Genuss der Quellen und June morgen früh in den Genuss der Käfighaltung !!
Sorry, wiedermal das leidliche Wifi Problem… Fotos werden nächstens nach geliefert!