Nächster Übernachtungsplatz war in den Mazuren auf einem Picknickplatz am See. Auf der ganzen Fahrt sieht man rechts und links der Strasse immer wieder hübsche Seen durch die Bäume blitzen.
Abends spielen wir Karten am Holztisch und trinken wieder unseren feinen Mojito.
Wenn nur die gefrässigen Mücken nicht wären….! … Wir werden noch literweise Insektenspray kaufen müssen!
Am nächsten Morgen fuhren wir nicht weit, bei Pisz soll es einen schönen Strand am See haben. Zum Glück fuhren wir die total rumpelige, ausgewaschene, nun trockene Matschstrasse genug früh die paar km. Es waren nur zwei Zelte weiter hinten. Später kam noch ein Paar mit Wohnwagen und Bootsanhänger mit Motorboot. Weiter vorne machte sich eine Motorradgruppe breit. Der See war herrlich zum Schwimmen und danach am Strand in der Sonne zu liegen.
Der Strand füllte sich zunehmend mit Familien mit Kindern.
Vom Abendspaziergang kehrten wir im Stechschritt eilends nach Hause, verfolgt von den blutrünstigen Biestern.
Vier komische, angeheiterte Gestalten im Kampfanzug sprachen uns an und fragten irgendwas, wir dachten sie wollten Bier und ich brachte vier Flaschen raus… aber nein, statt dessen verlangten sie nach zwei Gläsern, zum Glück hatte ich nur eines zur Hand, denn sie füllten es aus einer grossen Colaflasche auf… es war definitiv nicht reines Cola drin. Vorsichtshalber nippte ich nur andeutungsweise am Glas beim Anstossen und überliess grosszügig Sigi den Rest… sicher ist sicher..so bleibt wenigstens eine wach und klar. War dann aber zum Glück alles ganz harmlos.
Plötzlich war die Nacht ganz ruhig, wir schliefen prima, es folgte ein erfrischendes Morgenbad und ein gemütliches Frühstück.
Gestern assen wir noch kurz vor der Grenze nach Litauen, aus regionaler Küche… es hat lecker geschmeckt und war sehr günstig.
Und schwupps waren wir über die Grenze … in Litauen.
Seit wir in Polen und Litauen sind hat mich die Auto-Schlafkrankheit wieder eingeholt… das kannte ich auf Peloponnes nicht, da konnte ich stundenlang am Steuer sitzen und die abenteuerlichen Strässchen fahren und es machte soooo viel Spass. Hier sind die Strassen und Landschaften oft langweilig und einschläfernd, so dass ich öfters Sigi ans Steuer bitten muss.
Es ist zwar wunderschön, die prächtigen Wälder, die niedlichen kleinen, oft bunten Holzhäuschen. Prächtige Felder, herrlich duftende, frisch geschnittene Heuwiesen, aber eben sehr viel geradeaus und Wald, Wald und nochmals Wald.
Die Schnellstrassen oft mit tiefen Fahrspuren der vielen Laster, die ziehen das Womo unangenehm hin und her.
Die 8 Monate Griechenlandreise haben wir keinen Unfall gesehen, die ersten vier Tage ab Deutschland gleich vier schlimme Unfälle… davon einer von einem Armeekonvoi… ein Panzerfahrzeug war in einen Baum der Allee gekracht.
Die letzte Nacht waren wir in einem Wäldchen mit Bade- und Picknickstellen bei Druskininkai, wiederum ein gemütlicher Platz.
Heute haben wir mal was für unser Kultur Wissen gemacht, gleichzeitig unsere körperliche Ertüchtigung unterstützt 🤣, erst haben wir die 150 Stufen zur Aussichtsplattform des Merkiné Turmes im Nationalinis Parkas Duūkijos erklommen und später sind wir durchs „litauische Ballenberg“ (Freilichtmuseum in der Schweiz) gewandert. Der Eintrittspreis, ein 10tel von dem der Schweiz, war erschwinglich, auch wenn wir nur einen Teil der weitläufigen Anlage von 7 km besichtigt haben. Es war viel zu heiss und die Hunde waren im Womo (standen aber mit offenen Fenstern im Schatten)!
Wir haben das Dörfchen mit verschiedenen Handwerkern besichtigt. Die Häuser stammen von überall von Litauen, das älteste ca. über 300 Jahre. Sie wurden abgebaut und im Park wieder aufgebaut. Im Innern liebevoll eingerichtet. Im Moment ist noch Vorsaison Betrieb und die Besucher zerstreuen sich auf die grosse Fläche.
Ideal wäre es mit dem Fahrrad, meines hab ich jedoch in der Schweiz bei Tom gelassen, da ich seit meinem letzten Besuch in Klaipeda mit einem City Cocco Roller liebäugle😍. Für ganz Faule… für 18 € kann man auch mit dem Auto die Tour fahren☹️.
Wir staunen täglich wieder über die Ordnung hier, fast kein Papierchen, keine Flaschen, Büchsen oder sonstiger Müll liegt rum. Die Bu..plätzchen sind nicht mit Gummis und Feuchttüechli übersät, heute haben wir zum ersten Mal überfüllte Abfallkontainer gesehen mit daneben gestapelten Säcken.
Die Strassenränder alle sauber gemäht. Die Gärten bei den Häusern sauber bepflanzt und gehegt, sogar bei den wenigen Altstoffhändlern ist das verschiedene Material schön sortiert aufgestapelt und es liegt nirgends Schrott ums Haus oder Stall.
Die meisten Kühe sind glücklich und frei auf den riesigen Weiden, oft sogar ohne Zaun!
Und wieder mal stehen wir auf einem Picknickparkplatz an einem Badesee, ein Regenguss und leichter Wind hat die Hitze gegen Abend abgekühlt. Es ist 23 Uhr und noch immer ziemlich hell. Auch der Platz hier wird immer noch fleissig von Autos angefahren. Wir sind müde, die Vierbeiner schlafen schon tief.
Guet Nacht!😘😘😴
Nachtrag: es wurde eine nicht besonders ruhige Nacht… junge Männer mit Autos, dröhnende Motoren und schallender Bass vom Autoradio. Sie kreisten mal nach 23 Uhr und dann noch Mals nach 2 Uhr um den grossen Parkplatz bei der Badewiese und stellten sich dann 10 Meter neben uns hin😡! Müsste nicht sein! Dafür ist der Morgen herrlich, erst mit allen 5 Viecher Pippirunde… sogar Castello macht schön brav mit, buddelt ein Loch auf dem sandigen Feldweg und macht rein, natürlich gräbt er seine Hinterlassenschaft ordentlich ein👍🤗.
Mit Fotos werden wir euch später verwöhnen, mit dem spärlichen Internet vom Filiago Sat und auch von der Alditalk kommt kein Foto durch… lästig!