….Noch einmal in so verzwickte Lagen wie auf der Bergstrecke nach Permet wollten wir aber nicht nochmals kommen und verzichteten somit nach zwei nur paar km langen Versuchen, ein günstig gelegenes Übernachtungsplätzchen zu finden.
Auch die Suche an einem Strand war erfolglos. Entweder landeten wir an verschlossenen Gittertoren, oder der Strand war mit Pinienwäldern bewachsen, Müllhalden über das ganze Gebiet verstreut mit im Müll „weidenden“ Kühen, wir versuchten es auf allen Seiten vom Flughafen Tirana. Noch einen Versuch, zwar ein Park4Night Stelllplatz bei einem Restaurant, aber wir mussten vor der Nacht ja was finden, das am andern Tag bei Dunkelheit einigermassen gut anzufahren wäre, nachdem wir Jan vom Flug abgeholt haben würden.
Der Stellplatz war gerade im Bau oder in Renovation und die Einfahrt mit Steinbrocken gesperrt, also noch einen Versuch, dahinter an den Strand zu gelangen. Da die Strasse wieder mal im Sande verlief und der ganze Strand mit breitem Pinienstreifen begrenzt war, wendeten wir wieder. Auf der Höhe des Restaurants kam ein winkender Mann, der uns auf die nun geräumte Einfahrt verwies, uns nett begrüsste und meinte:
Welcome… stand for free! Ein Stellplatz für uns alleine, inkl. Entsorgung, Wasser und Strom (was wir ja nicht brauchten), auch ein noch nicht fertiges Sanitärgebäude konnte provisorisch benutzt werden. Der Platz war sauber, ruhig und das Essen in dem Restaurant lecker und äusserst nett bedient wurden wir ebenfalls.
So blieben wir drei Nächte da, holten am 2. Tag Jan vom Flughafen, im Dunkeln die 38 km zurück zum SP war anstrengend, musste ich doch dauernd auf die Löcher in der Strasse achten. Am nächsten Tag holten wir noch Anja vom Flieger ab.
Nun geht die Reise mit überfülltem Womo weiter, über Umwege Richtung Heimat. Die Strecke bis Shkodra auf der Schnelllstrasse/Autobahn war anstrengend und ziemlich nichts sagend, aber wir freuten uns auf das mega feine Essen im Restaurant am Fluss, an das wir uns von den letzten Winterfahrten erinnerten.
Die Hunde auf der Wiese im Park, wo wir uns hinstellten, begrüssten uns, das ganze Rudel war immer noch da. Die Stadt war unerwartet stark belebt. Im Restaurant spielte laut Musik und es schien drinnen recht voll zu sein. Wir setzten uns in den Garten, wo nur wenige Tische belegt waren. Eine Ewigkeit kam kein Kellner, als er dann endlich kam und nicht gerade begeistert nach unserer Bestellung fragte… die erste Enttäuschung.. die gegrillte Leber, fantastischer Salatteller und mit Brotteig überbackener Käse war nicht auf der minimalisierten Speisekarte.
Wenigstens die Getränke kamen in absehbarer Zeit, wobei mein Glas fürs Mineralwasser schmutzig und aus zweiter Hand aussah.
Wir hatten viel zu reden und zu sehen.. wunderten uns über die laute Musik, die vielen prominierenden Menschen und die vielen Frauen alle rausgeputzt in ihren besten Roben. Dann fiel uns endlich auf, im Restaurant drinnen waren nur, bis aufs Personal und kleine Knaben, Frauen. Auch auf der Strasse hauptsächlich Frauen, was war da bloss los? Google beantwortete uns dann bald die Frage…. es war Albanischer Muttertag und Weltfrauentag!!
Nach 1 1/2 Std. Wartezeit aufs Essen ging Jan mal fragen, wie lange es denn noch geht, schliesslich hatten wir noch eine längere Fahrt vor uns.
Der Kellner meinte dann, tja da müssen sie halt noch etwas warten, wir haben eben viel zu tun. Hätte er ja auch vor der Bestellung sagen können!! Nach 2 Std. legten wir einen üblichen Betrag für die vier Getränke hin und verliessen hungrig und enttäuscht den ungastlichen Ort!
Nach ca. 20 km wurden wir belohnt, ein nettes Lokal mit romantischem Garten, einem überaus freundlichen Kellner, super schnellem Service und ausgezeichnetem Essen entschädigte uns für die vorherige „Niederlage“.
Schon bald konnten wir auch die schöne Gegend geniessen, bald kletterte die Monschterburg wieder die Bergstrassen hinauf, am Fluss entlang der immer wieder zu Seen wurde. Die „gute“ Strasse bekam mit jedem km mehr Wellen und Löcher, Esel, Ziegen, Schafe und Kühe marschierten Richtung Hof und blickten erstaunt auf unser komisches rollendes Haus.
Dank der langen Warterei in Shkodra wurde unsere Zeitplanung zum nächsten Übernachtungsplatz zunichte gemacht und wieder mal wurde es dunkle Nacht, bis wir, über die inzwischen auch wieder anstrengende Holperstrasse, die Monschterburg parkieren konnten.
Der erste Blick morgens früh, noch in der Dämmerung, die sich im Fluss/See, Drin Drini, spiegelnden Berge…. traumhafte Aussicht!! Der funkelnde Sternenhimmel ist leider gegen Morgen einer sich ab und zu entleerenden, grauen Wolkendecke gewichen.
Was aber nicht so schlimm ist.. heute ist ein ruhiger Tag, die Jungen schlafen noch in ihrem Minizelt, erholen sich von den Flugstrapazen, Sigi schläft auch noch und ich nutze die ruhige Gelegenheit, im Blog zu berichten.
Später fahren wir das kurze Stück bis nach Koman zur Rozafa Ferry, da haben wir morgen eine erlebnisreiche Flussfahrt vor. Keine Ahnung was uns genau erwartet, wir lassen uns überraschen.
Wieder mal kein funktionierendes Internet…. wir senden euch liebe Grüsse… Buschtrommel… Rauchzeichen… Brieftaube!! Bis zum nächsten WIFI ;-))