Am 2.September habe ich nun meinen letzten bekannten Platz, bei Maria und Koardel verlassen und werde nun wohl erst wieder auf Peloponnes auf bekannte Gesichter und Gegenden stossen. Muss mich erst wieder dran gewöhnen und gelassener werden, das Gefühl für gute Plätze und machbare Routen auffrischen.
Wollte ich es doch langsam angehen, in den rumänischen Bergen rum kurven und einfach geniessen… und jetzt was mach ich.. hab ich doch in den knapp 2 1/2 Tagen gute 900 km gefahren. Davon waren es auch einige Autobahnstrecken, die aber sehr entspannt zu fahren waren, in Ungarn wie in Rumänien, sehr wenige PKW dafür recht viel LKW, deren Fahrer im Gegensatz zu unseren deutschsprachigen Ländern, hier sehr gesittet und anständig fahren!
Den ersten Übernachtungsplatz fand ich bei Saderlach, in der Nähe von Arad, am Fluss Miresch. Zwar wie üblich vermüllt aber angenehm ruhige Nacht. Nur zwei Fischer blieben über Nacht, die aber nicht zu hören waren.
Ich hatte mal so ungefähre Richtung Sibiu ins Navi eingegeben, musste dann aber mal ab der Autobahn da keine Tankstelle in Sicht war und ich brauchte unbedingt Diesel und LPG für in die Berge. Vor Sibiu ein längerer Stau, ich zwischen LKW eingeengt🤨 als es endlich wieder schneller lief.. ein Knall gegen meine Frontscheibe, ich erschrak höllisch, hörte sich wie ein Schuss an. Am unteren Teil der Scheibe sah ich einen Fleck, musste mich aber zu sehr auf den dichten, schnellen Feierabendverkehr konzentrieren um genau zu schauen. Erst als ich in der Stadt anhalten und parkieren konnte, musste unbedingt noch rumänisches Geld wechseln, schaute ich genauer hin. Tja und hatte die Gewissheit, es ist kein totgefahrenes Insekt, nein es ist ein Steinschlag oder dann vielleicht doch ein Schuss 😖. Hoffe natürlich das sich das nicht ausbreitet, aber es beeinträchtigt zum Glück nicht die Sicht.
Ich fahre weiter, die Gegend ist mir nicht so sympathisch, eine grosse Stadt und am Rande auch nicht grad schön. Also fress ich weitere km und erblicke den Wegweiser Transfaragasan, so weit wollt ich ja eigentlich noch nicht. Aber wie es halt so ist… ich fahre und fahre, denk immer es kommt bestimmt noch ein schöneres Plätzchen.. es ist ja noch sonnig und hat Zeit. Die Passstrasse machte mir Spass, ich genoss die engen Serpentinen mit wenig Verkehr . Nun wird’s aber Zeit ein Schlafplatz zu finden. Bei den Verkaufsbuden vorbei fahr ich bei der Seilbahn unten durch bis zum Holzerplatz, zwar etwas stark schräg aber für eine Nacht egal.
Mein Zuckerspiegel ist bedenklich tief, wollte gerade mit den Hunden zu den Buden spazieren um was zu Futtern, die haben nämlich ganz leckere Sachen. Da stellt sich ein Wagen neben mich und die Frau spricht mich an.. ich darf hier nicht parken, das ist nur für die Marktfahrer und die müssen für den Platz bezahlen.
Also lutsch ich zwei Traubenzucker und fahr weiter.. meine treuen 3 Vierbeiner sind ja so lieb und anpassungsfähig, kein Murren, legen sich wieder geduldig in Fahrposition.
Die Sonne wird nächstens verschwinden, Nebelschwaden ziehen über die Bergspitzen. Eine gewaltige Aussicht! Nur leider sind alle Nischen und Ausstellplätzchen, die sich einigermassen für meine Monschterburg eignen würden und auch einigermassen Tiergerecht wären, schon besetzt.
Ja nächstes Mal werd ich bestimmt auch mal keine Rücksicht nehmen und kuscheln… inzwischen ist die Dunkelheit der Nacht rasend gekommen und ich mach genau das was ich geschworen habe NIE wieder zu tun… in der Nacht auf rumänischen Strassen zu fahren!
Hinter mir ungeduldige Drängeler und mir so nah am Arsch, dass ich bei eventueller Ausweichstelle gar nicht anhalten konnte ohne dass die mir hinten einsteigen würden, die Strassenränder waren recht holperig.
Zu meinem „Glück“ erwischte ich dann wohl den am meist versauten Picknick/Park- und „Austretplatz“💩.
Wenigstens bis am frühen Morgen war es ruhig auf der Strasse erst später beim Frühstück hatte ich regen Betrieb vor dem Frontfenster.. viele Radfahrer/innen und Autoinsassen mussten sich erleichtern, auf dem recht engen Platz ergab sich keine uneinsichtige Stelle :-((
Hundis und Katerchen verzichteten auch auf ihren Spaziergang und frassen ihr Frühstück lieber im Zuhause. Ich versprach ihnen dafür heute einen idyllischerischen Platz!!
Dachte aber bald auch diese Nacht nichts schönes zu finden… der erste Platz am Fluss wär ganz schön, doch dann sah ich einen Haufen frisches zerschlagenes Autoscheibenglas, hmm … grummel grummel sagt mein Bauchgefühl und fahre zurück, ist ja noch früh. Oh nun kommt der Stausee, am Ufer nach gehts immer durch Dörfchen, kein Blick auf Wasser bis zur Staumauer. Mal kurz aussteigen und ein Foto schiessen und wieder einsteigen. Gut schliess ich immer gleich von innen zu. Da klopft ein junger Mann ans Fenster und zeigt auf mein Hinterrad, ich zucke die Schulter und will abfahren. Er zeigt wieder aufs Rad quasselte irgend was und macht pfffff…..
Schei… nachdem ich ja erst gerade den Reifen hab flicken lassen?? Aber ne.. der erwischt mich nicht, ich gucke links und recht zum Schlafzimmerfenster raus, alles ok und sofort Fenster verschlossen, Motor gestartet und zack .. weg war ich. Hat auch nichts gerumpelter, wie sich ein Plattfuss beim Fahren anfühlt weiss ich ja inzwischen zur Genüge😂!
Somit war die Gegend für mich auch gerade gestorben und ich rollte noch eine gute Strecke weiter.
Die Abfahrt zu dem empfohlenen Übernachtungsplätzchen sollte laut P4N auch für, wenn auch mutige, aber doch ohne Allrad, Womo tauglich sein… hatte wohl einige Unwetter erlitten … ja und die Monschterburg ist auch hier runter gekommen (hihi Bernd🤣) und mit etwas Glück morgen oder übermorgen auch wieder rauf!
Das ist ein Platz wie ich es liebe.. und auch die kleinen 4🐾🐾 Monschterli geniessen es toll. Zwar nicht wirklich badetauglich, aber weiter oben hat es viele Pfützen zum Plantschen. Zum Anblick aber traumhaft, rauschende Stromschnellen, Fischreiher auf Jagd uns ausser dem Dröhnen vom Wasser kein Laut.
So und nun gehen wir mal spazieren, die Umgebung erkunden und hoffentlich noch paar Fotos schiessen, die ich euch noch mit liefern kann.. bis dann!