Nächste Station war der Barragem do Pego do Altar, ein schöner Stellplatz direkt oberhalb des Sees.. verteilt auf drei Plätze, an der Staumauer, oberhalb vom Strand und beim Restaurant oben neben E/V, alles kostenlos und herrlich ruhig, ohne Beleuchtung .. Nur der Vollmond und Sterne!
June zog es vor, mit Rulo draussen zu schlafen, hat dafür am Morgen ihren GPS Sender verloren gehabt, was wir erst vor der Abfahrt bemerkten, und dass sie an zwei Pfoten je eine Kralle ausgerissen hatte. Laut Tractic, wo wir nach dem letzten Ortungspunkt auf dem IPhone schauten, war sie wohl im dichten Dornengestrüpp hängen geblieben und hat beim Kampf ums Befreien den Tracker im Gebüsch verloren, dementsprechend war sie todmüde und verschlief den ganzen Tag. Das war aber so dicht und picksig, dass da kein Mensch rein könnte.. Also 80 Euro futsch und neues bestellt. Hoffen nun, der UPS Service funktioniert so schnell wie angepriesen und wir habens am 1.4. wie voraus gesagt!
Nachmittags war wieder mal Tierarztbesuch angesagt, OP Wunde sieht befriedigend aus, am Montag kommen die Fäden raus.. Und dann hoffen wir für Janosch.. Es HÄLT !
Und nun hat uns „unser“ Barragem de Campilha wieder 😜 .. wir sind schon irgendwie zu Hause hier und natürlich auch die Hunde, besonders Micky und Rulo, die hier so herrlich viel Freilauf geniessen dürfen. Micky kommt dann meisstens grün und tropfnass nach Hause, riecht etwas komisch nach Fisch.. nein nicht vom See, dort schwimmen wir auch und er ist recht sauber.. aber im Korkeichenwald gibts auch Froschteiche und die habens Micky angetan.
Gestern wars wahnsinnig heiss in der Sonne und die scheint inzwischen von morgens früh bis am Abend, die Hunde verzogen sich unters Womo in den Schatten. Wir werkelten herum: kochen, backen (Käsekuchen!), reparieren, Brettchen anschrauben, putzen.
Heute fuhren wir etwas in der Gegend rum, erstens mussten wir WC und Abwassertank entleeren und Frischwasser nachfüllen, dabei haben wir uns gleich mal den Stellplatz in Lousal angesehen, der ist auch kostenlos, mit Ver-und Entsorgung. Netter Platz in nettem Dorf, doch uns zogs zurück zum gewohnten Platz. Erst aber besichtigten wir die Minas do Lousal, eine Pyritmine, die bis 1988 betrieben wurde und heute aus Ruinen und mechanischen Überbleibseln besteht. Die Seen entstanden durch Abbau des Geländes, schön zum Ansehen, aber giftig durch aus den Stollen austretende Sulphitsäure, teils ganz rot und sauer. Was bei uns aus Sicherheitsgründen überall abgesperrt wäre ist hier fast überall frei zugänglich, wir zogen es aber vor, die Hallen nur von aussen zu betrachten und nicht auf die Eisentürme zu steigen, auch dem 500 Meter tiefen Stollen kamen wir nicht zu nahe.
Die alte Eisenbahnbrücke entdeckten wir dann zufällig, Sigi fuhr nach Navi, doch dann war die Strasse weg, beim Wenden sahen wir einen grossen leeren Parkplatz, eine Strasse ins Nichts und dann merkten wir.. das ist der Bahnhof und daneben die alte Brücke mit alter Lokomotive drauf. Weit und breit keine Menschenseele, kein Auto, nichts.. Nur eine Herde weidender Ziegen, deren „Leitziege“ ein Pferd war. Es sprang übermütig wie ein Fohlen durch die Herde und dann weg.. die Ziegen hinterher.
An einem hübschen Häuschen winkte ein alter Mann, danach hatte es noch ein paar verlassene Villen im Wald neben der Strasse. Beim Versuch noch andere Seen anzusehen, wagte sich Sigi sogar auf Sandsträsschen, doch trauten wir der Sache nicht und kehrten noch um solange es ging.
Beim nächsten Versuch war eine gute Strasse im Navi zu sehen, der folgten wir, und da es auch kein Verbotsschild hatte, fuhren wir weiter durch den grossen, mächtigen Torbogen. Unzählige riesige Stallungen und Futtersilos standen in Reihen, gegen die Strasse war alles hoch eingezäunt. Wir rätselten was und ob überhaupt was drin lebt. Erst mal fuhren wir aber der Strasse weiter an kilometerlangen Olivenbaumfeldern vorbei, nein nicht so schöne alte, verknorzte wie man sich immer vorstellt und die so schön sind, nein es waren in Reih und Glied jüngere Bäumchen. Endlose Felder! Das Navi zeigte schon wieder an, wir fahren durchs Feld .. Bis die feste Strasse einfach aufhörte und rote, lose Erdenstrasse weiter führte. Wiederum Kehrtwendung, beim Rückweg sahen wir: das waren Hühneraufzucht Stallungen für weiss nicht wie viel Tausende von zukünftigen Brathühnchen.
Dann wendete Sigi (nein Tim, das darfst DU noch nicht!!) mitten auf der Strasse, denn sie wollte mir noch was zeigen… direkt am Strassenrand hatte ein Storch sein Nest im Pinienbaum gebaut und hockte mit seinem piepsenden Nachwuchs drin, bei meinem Anblick flog er aber hoch und wollte mich von seinen Kindern fernhalten
. Obwohl wir ja schon Unmengen Störche in Spanien und Portugal gesehen haben, fasziniert es uns trotzdem immer wieder, so viele zu sehen. Heute dann auch noch auf einem Feld, hinter einem pflügenden Traktor herstolzierend und Futter suchend.
Dann noch so schöne Kuhherden, soweit das Auge reichte. Und Schafe.. und Ziegen.. und schwarze iberische Schweine. Da hüpft einer „alten“ EX-Bäuerin das Herz!
Unterwegs in einem Restaurant an der Strasse, dort wo vor allem Portugiesen essen, hielten wir an. Sigi kam gleich in den Genuss von Lammeintopf, einem typischen, regionalen Gericht.. Auf der Fahrt hatten wir es erst gerade noch von den Osterlämmern. Ich hatte Geröstete Schweinebacken von schwarzen Schweinen, beides schmeckte vorzüglich und war wohl das günstigste Mittagessen, das wir in Portugal genossen!
2x Essen 15 Euro, 2 kleine Bier 1.60, Brot und Oliven 1.60 und zwei Kaffe 1.80 !😀😳
Nun stehen wir wieder an unserem See, die Franzosen von gestern sind auch noch da. Es regnet seit abends immer mal wieder und wir hocken im kuscheligen Womo, langsam wirds auch hier dunkel.
Am Montag werden wir wahrscheinlich wieder in Furnas unseren Stammplatz beziehen, dann werden die vielen Wochenendausflügler wieder verschwunden sein.
Euch Allen wünschen wir frohe Ostern.. viel Spass beim Eiersuchen!