Mittwoch 13.4.16 Gestern begrüsste uns der Barragem do Campilhas bei schönstem Wetter, wohl um uns den Abschied von dem inzwischen liebgewonnenen Plätzchen schwerer zu machen und uns für nächsten Winter einzuladen.
Auch in der Veterinärpraxis wurden wir herzlich begrüsst, Micky und Janosch ein letztes Mal untersucht und mit der Auflage verabschiedet: Nächstes Mal kommt ihr NUR zu Besuch!
Mickys drei kleinere Tumore konnten total geräumt werden und das Gewebe zeigt keine Krebszellen mehr an, der Tumor beim Ellbogen war schwieriger zu entfernen, wegen der Gefahr die Sehnen zu verletzen, hat wohl auch Überbleibsel dran. Der Tumor wurde ans Universitätsinstitut zur Bestimmung weiter geschickt, per eMail werden wir den Bericht für Medikation und weitere Vorgehensweisen erhalten. Die grosse Bauchseitennaht ist nach der Klammerentfernung, durch die grosse Spannung, wieder etwa 4 cm aufgeklafft, somit hat der arme Kerl weiterhin Kragen- und Leinenpflicht.. dabei wärs doch sooo schön an den herrlichen Seen!
Nochmals ganz in der Nähe „unseres“ Sees fuhren wir wieder vorbei in Richtung Beja. Zuerst führte die Strasse viele Kilometer lang durch Korkeichenwälder, der Boden mit saftigen Weiden und vielen weidenden Tieren. Später wechselte das Gelände, wurde flacher, weitläufige ebene Felder und Olivenbaumfelder, in allen Grössen, vom Steckling geometrisch in Plastikhülsen gesteckt bis zu wunderschönen, knorrigen alten Olivenhainen. Unvorstellbar, gefühlte Ewigkeit .. Oliven, Oliven und nochmals Oliven!
Bei Serpa ein grosses schönes Castillo, riesige Stadtmauer um alten Stadtkern. Aussenrum fuhren wir den Hang rauf, vielleicht ist der angeschriebene Campingplatz was, dann könnten wir am nächsten Tag die Burg zu Fuss besichtigen, sonst müssen wir weiter, es dunkelt bald und wir brauchen einen geeigneten Übernachtungsplatz, Stellplätze hats keine in der Nähe. Der Camp.. wieder mal voll Pinien.. also schnell raus aus dem Städtchen, dem nächsten Stausee entgegen. Noch vor völliger Dunkelheit erreichten wir den Barragem do Enxoé, die rumpelige Strasse durch Eichen und Weidegebiet führte an oder besser gesagt direkt in den See, an einem kleinen, teils verlotterten Weiler vorbei, ein Kehr- und Parkplatz hätte uns fast verleitet zu bleiben, doch haben wir uns angewöhnt, uns zu fragen: fühlst du dich hier zum Bleiben wohl? Und dann bei Zweifel weiter zu fahren. Auf der andern Seite des Staudammes haben wir beim Vorbeifahren einen Kastenwagen gesehen, dort fahren wir nun mal hin, laufen erst mal das letzte Stück zu Fuss um die Lage zu sondieren, Sigi zogs dann vor auch mit den Hunden das letzte Stück zu laufen.. unsere brave Monschterburg schaffte es aber perfekt.. ähhhmm, wir sind zwar noch nicht wieder droben… 😜.
Der Platz ist herrlich, leises Plätschern der Wellen, durchs Schilf rauscht der leichte Wind, die uns unbekannten Vögel auf der Kuhweide empfangen uns mit einem Konzert, die Kühe weiden ruhig weiter und glotzen unser weisses Haus auf Rädern etwas verwundert an.
Unser Nachbar ist ein junger Österreicher.. schön wieder mal die deutsche Sprache zu hören, obwohl die massenweise Franzosen nun langsam auch das Winterquartier verlassen.
Gestern Nacht hörten wir ein Auto nähern.. ob nun die GNR auch schon wieder kommt? Aber nein, alles blieb friedlich, beim Hundespaziergang sahen wir im Stauwerk Licht und ein Auto, das dann bald davon fuhr. Heute Morgen fuhr der Bauer mit dem Jeep freundlich grüssend vorbei, um seine Kühe zu kontrollieren. Auf der andern Seite des Sees, wo die Strasse ins Wasser führt, steht ein anderes Auto von Fischern, die mit einem kleinen Boot draussen sind.
Bis Morgen bleiben wir wieder mal hier, es ist so schön!