Nun haben wir genug gesehen von Korfu und wollen aufs Festland zurück.
Wir wollten ja auch Itineo’s zum Abschied winken.
Ihre Fähre nach Venedig legte um 01 Uhr Dienstags ab.
Fast hätten wir es nicht geschafft. Am Sonntag waren die Fähren wegen schlechtem Wetter gestrichen. Also fuhren wir nochmals nach Gouvia zurück. Am andern Morgen bezeiten versuchten wir nochmals unser Glück. 11.45 hätten wir eingecheckt. Fahrkarten hatten wir dafür. Im letzten Moment wird die Überfahrt wiederum gecancelt, einige Lastwagen, die schon auf der Fähre waren, mussten wieder raus. Wir buchen um auf 16.00 Uhr.
Wir nutzten die Zeit und suchten eine Fiatgarage auf.. das Zündschloss spinnt und spielt mit uns Roulett.
Die konnten uns auf die Schnelle nicht helfen, hatten auch kein Ersatzteil an Lager, also nochmal zum Strand. Der war verbaut und wir fuhren zurück in den Hafen. So konnten wir uns wenigstens zwei Stündchen aufs Ohr legen und den verlorenen Schlaf von der gestrigen Gewitternacht nachholen.
Um 15.20 Uhr hatten wir dann mehr Glück und es hiess sogleich einfahren, wir als erste. Danach wurden wir von 10 LKW’s eingequetscht, allesamt mit Sandkippern unterwegs. Die werden wohl Sand für die Badestrände auf Korfu holen… dort ist nun nämlich der Frühling ausgebrochen und die damit verbundene Bau-, Aufrä
m-, Verschönerungs- und Putzwut ausgebrochen. Alle Unwetterschäden, Überschwemmungen, kaputte Strassen und angeschwemmter Abfall müssen in Ordnung gebracht werden… die Einheimischen zeigen sich nun viel mehr draussen, die Vorgärten werden gepflegt, Stühle vors Haus gestellt und oft wird von der älteren Bevölkerung draussen ein Schwätzchen abgehalten. Der Winterschlaf ist vorbei!
Wieder in Igoumenitsa angekommen werden wir von Tina und Klaus erwartet… nun gehts endlich zum lang ersehnten Mojito🤣… Tina hat ein Lokal gegoogelt, das Thirsty Dog, wo es den besten Mojito der Stadt geben sollte. Es war nicht zuviel versprochen, der Drink war super und auch das Essen fein zubereitet und sogar das freie Wifi war gut. Wir genossen einen gemütlichen Abend zusammen bis die Zwei dann für ihre Überfahrt einchecken mussten.
Eigentlich wollten wir ja grad auf dem Parkplatz an der Strasse übernachten, jedoch kläfften alle Hunde in den Nachbarhäusern (unsere brachte das nicht aus der Ruhe, die waren ganz brav! ) und auch der Stadt- und Strassenlärm war unerträglich. So fuhren wir doch noch die paar km zum Paralia Drepano raus, ans hinterste Teil… Endstation. Eine herrlich ruhige Nacht und am Morgen ein traumhafter Blick übers Meer, wo die vielen Fähren fuhren, und auf der anderen Seite die Lagune mit Flamingos, die rumstolzierten. Nochmals an massenweise Orangenfeldern vorbei, wo fleissig geerntet wurde.
Bei Mavromatio verliessen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge Griechenland. Wir haben unser Herz halt dort und besonders auf Peloponnes verloren. Nun freuen wir uns aber trotzdem über neue Entdeckungen und Erlebnisse auf der Weiterfahrt.
Albanien: bei Burint erblicken wir das Venitian Triangle Castle, über den Fluss führt eine etwas antik (vielleicht dem Castell angepasste?) Fähre/Floss. Wir zweifelten erst, ob das Ding unsere Monschterburg auch heil rüber bringen wird, doch glaubte ich auf FB schon abenteuerliche Flosse mit Womos gesehen zu haben und wir wagten die Fahrt. ..kurz und schmerzlos geglückt!🤣🤗👍
Drüben war sogar die Gartenwirtschaft geöffnet und wir speisten lecker.
Dann führte uns die Strasse weiter nach Sarandë (Das Lloret de Mar Albaniens, Brrr).
Ein Abstecher von dort ins Landesinnere, eine Strasse schlängelte sich zwischen Fluss und Kanal hinauf, dann über eine Brücke und die Schlucht hinauf.
Das Blue Eye oder Siri y Kaltër bei Bistricë, eine Karstquelle, welche 6 Kubikmeter Wasser pro Sekunde fördert, ist leuchtend blau. Hier ist auch noch alles geschlossen, ein Teil der Anlage überschwemmt. Zwei Womos haben schon parkiert und wir fanden auch noch ein Plätzchen mit Blick auf den Fluss, neben paar Holz(ferien?)häuschen.
Die „Wach“Hunde kläfften die längste Zeit….und am Morgen früh begannen sie von Neuem, dazu fuhr ein Auto mit Arbeitern auf den Platz, die dann grässliche Kratzgeräusche verursachten, um den Platz vom Schwemmgut zu reinigen.
Nichts mehr mit Schlaf oder gemütlichem Frühstück, schnell machten wir alles fahrtauglich und ab, etwa 2 km später parkierten wir und machten unser Frühstück und auch die Hunde konnten in Ruhe fressen.
Weiter, wieder zum Meer, an den Strand von Bunec, den wollten wir uns nur mal ansehen, denn zum Übernachten sei er die nächste Zeit nichts. Zwei Mädels von einer FB Seite, welche wir kurz bei Sarandë besuchten, haben uns erzählt, das dort ein Festival von Rainbow Gathering Leuten sei.
Einige junge Frauen und Männer sassen auch wirklich hier, sie winkten uns zu sich und wir hatten eine nette Gesprächsrunde mit Ihnen. Sigi vermisste dann auch gleich ihren Sohn Jan, der ja auch wie die meisten von den jungen Leuten mit Rucksack rumreist. Der eine Junge hatte auch ein grosses „Loch im Bauch“ und wir schauten, was wir von unserem Kühl- und Küchenschrank entbehren konnten. Zudem hat die Sonne gute Arbeit geleistet und unserer Nespressomaschine genügend Strom gespendet, um die ganze Runde mit Kaffee zu versorgen.
Wir wollten jedoch weiter, um die Hunde frei laufen zu lassen war es dort nicht so geeignet, da in der Zeit, in der wir dort waren, gleich zwei Ziegen- und Schafherden durchgetrieben wurden, und wir wollten was Einsameres suchen.
Lange fanden wir nichts überzeugendes, die einsamen Strände werden im Affentempo mit Feriensiedlungen und Hotelklötzen zubetoniert und Abfallhalden dekorieren oft die Gegend. Die Strasse, die neben der wahnsinnig eindrücklichen Schlucht zum Parkplatz fürs Monastir Theodorit auf dem Hügel und dem Strand von Gjipe, weit unten, führte, fuhren wir runter bis sie endete, hier nützte dann auch unsere Abenteuerlust nichts mehr, wir mussten kapitulieren, der Monschterburg Feierabend gewähren und unsere Füsse in Anspruch nehmen, um den lohnenden Abstieg, über den steilen steinigen Weg, zu schaffen. Es wollte nicht enden, aber die Bucht mit „Bio Camping“ … eine grüne Oase gegen die Schluchtmündung, die Aussicht auf das Felsgestein der Schlucht und den traumhaften Strand, entschädigte uns.
Zur Stärkung tranken wir eine kühle Cola beim Camping Besitzer, Sigi wagte wie fast immer paar Züge in den arg kalten türkisfarbenen Fluten des Meeres, bevor wir wieder den steilen Berg rauf keuchten.
Wo sind die Zeiten geblieben, wo ich noch unseren Ziegen, Kühen und Schafen über Stock und Stein nachrannte🤣?
Na ja geschafft haben wir’s ja.
Es standen noch zwei Womos auf dem Parkplatz, die Bewohner waren aber nicht zu erblicken, Fenster und Türen fest verrammelt 😜.
Wir schliefen schon, als uns ein Blaulicht und Motorengeräusch aufschreckte, unter dem Vorhang durch erspähten wir ein Polizeiauto, das über den Parkplatz kurvte, Polizisten, die mit den Scheinwerfern rumleuchteten, paar Schritte umher liefen… keine Ahnung was die wollten. Wir machten uns etwas Gedanken… ob wohl mit den Deutschen aus dem NachbarWomo was passiert ist, dass wir sie nie zu Gesicht bekamen?
Am Morgen war lange immer noch keine Regung in den andern Womos zu merken, erst als wir weg fuhren, sah Sigi ein Schatten einer Person hinter dem Fenster.
Wir werden wohl nie erfahren was diese Polizeiaktion sollte.
Die Fahrt heute führte uns über den Mount Çika Pass (1000M.ü.M), mit einer Mega Aussicht über Land und Meer und rauf auf das verschneite Bergpanorama am leuchtend blauen Himmel. Über Orikum, Radhime, Vlora.. dort war das Einkaufen schwierig, keine Parkplätze bei Supermärkten vorhanden, so kauften wir bei kleinem Minimarket und Bäckerladen ein. Für wenig Geld .. gute Sachen.
Eine Schar Kinder mit einigen ihrer Mütter standen draussen, Eines der Mädchen wollte wissen, ob wir Deutsch sprechen und dolmetschte dann all die vielen Fragen, welche die Kinder dann hatten. Sie wollten alles um die Hunde wissen, die Hunde streicheln und bestaunten das Womo. Das Mädchen merkte sogar, dass ich ein anderes, etwas komisches Deutsch rede… Aha weil ich aus der Schweiz komme!
Nun holperten wir über kaputte Strassen, im Zickzack um die Löcher und Hügel. Etliche Km Schotter zur Lagune und Buchten, die eine wie die Ochsenbauchbucht auf Peloponnes.
Auf einer grossen Wiese über der Sandsteinfelsenküste fanden wir einen herrlichen Übernachtungsplatz.
Am Abend besuchten uns zweimal vorbeiziehende, freundlich winkende Hirten mit ihren Ziegen- und Schafherden. Toll wie diese Herdenhütehunde ruhig arbeiten, unseren Hunden mal kurz den Takt angegeben haben und danach auf Abstand die Tiere in Schach hielten und gleichzeitig aus den Augenwinkeln unsere Hunde beobachteten, ob die auch anständig ihrer Herde fern bleiben.
Auf der einen Seite ist der Vollmond langsam aufgegangen während gegenüber die glühende Sonne im Meer versinkt.
Wir haben die Monschterburg richtig in den Wind gestellt und hoffen, er wechselt die Richtung nicht zu oft, damit weder Gepfiffen noch Geschaukelt wird!
Guet Nacht!